
Dahinter nämlich steckt eine Technik, die bereits aus den 90er-Jahren stammt: “Virtual Network Computing” funktioniert mit kostenloser Zusatzsoftware problemlos auch auf Windows-PCs, in Mac OS X 10.4 steckt ein passender Server sogar schon drin. macnews.de zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Leopard-Mac auch mit anderen Betriebssystemen verbinden können.
Sie kennen das vielleicht: Ein Mac-Anwender aus Ihrem Bekanntenkreis hat einen Problem mit seinem Computer und Sie sollen helfen. Am Telefon aber geht alles unheimlich langsam, Ihr Gegenüber liest Ihnen Wort für Wort jede Eingabemaske vor oder klickt – noch schlimmer – wild drauf los, ohne zu lesen. Damit soll jetzt Schluss sein: Steht auf beiden Seiten ein Mac mit installiertem Mac OS X 10.5 bereit, so können Sie sich bequem per iChat verabreden, direkt im Chat-Programm die Funktion Screen-Sharing beginnen wählen und dem Betroffenen live und auf seinem eigenen Mac aus der Ferne zur Hand gehen. Auch im Geschäftsbereich wird Kollaboration am Computer darüber hinaus immer wichtiger.
Im lokalen Netzwerk bietet Apple zusätzlich einen “Screen-Sharing Client”, der sich über die Freigaben in der Seitenleiste des Finders aufrufen lässt. Wollen Sie einen Mac steuern, der sich außerhalb des lokalen Netzwerkes befindet, so können Sie die Client-Software auch direkt aufrufen. Gehen Sie dazu in den Ordner /System/Library/CoreServices und rufen Sie dort das Programm Screen-Sharing auf. Sie können nun eine beliebige IP-Adresse im Internet eingeben, ihre eigene erfahren Sie beispielsweise über Heises IP-Service . Allerdings gibt es dabei zu beachten, dass eine VNC-Verbindung weder durch eine Firewall noch durch einen Router hindurchkommt, wenn man diese nicht zuvor dafür konfiguriert. Der Standard-Port, den man dafür kennen sollte, ist Port 5900. Doch auch in gemischten Netzwerken lässt sich von Windows-PCs auf einen Mac zugreifen oder auch vom Mac auf einen Linux-PC. VNC wurde ursprünglich vom Olivetti & Oracle Research Laboratory unter Open Source-Lizenz entwickelt und so gibt es plattformübergreifend eine große Auswahl an passender Software für jeden Computer. Wer Leopard einsetzt, hat bereits alles, was er für eine Screen-Sharing-Verbindung benötigt. Auf dem zweiten Computer muss er zunächst aber meist eine Client- oder Server-Software installieren.
Leopard steuert Tiger
Auch in Mac OS X 10.4 steckt bereits ein VNC-Server. Um ihn zu aktivieren, rufen Sie zunächst die Systemeinstellungen auf. Wählen Sie die Rubrik Sharing und aktivieren Sie Apple Remote Desktop. In den Optionen setzten Sie vor VNC-Benutzer dürfen den Computer mit dem folgenden Kennwort steuern ein Häkchen und geben ein Kennwort ein. Schon können Sie am anderen Mac unter Leopard die Client-Software starten.
Tiger steuert Leopard
Das funktioniert auch in die Gegenrichtung. Allerdings hat Mac OS X 10.4 keinen VNC-Client an Bord, man muss ihn sich auf diesem System deshalb zunächst herunterladen. Weit verbreitet ist die kostenlose Open Source-Lösung Chicken of the VNC : Das Huhn in der Dose ist pflegeleicht und einfach zu bedienen. Sobald man Mac OS X 10.5 fernsteuern möchte, muss man ein VNC-Passwort angeben – ansonsten quittiert das System alle Anfragen eines Clients mit einer Fehlermeldung. Sorgen Sie dafür, dass in den Systemeinstellungen unter der Rubrik Sharing die Option Screen-Sharing aktiviert ist. Klicken Sie danach auf die Schaltfläche Computereinstellungen…, setzten Sie einen Haken vor VNC-Benutzer dürfen den Bildschirm mit dem folgenden Kennwort steuern und geben Sie ein Kennwort an. Falls Sie Mac OS X dazu auffordert, müssen Sie ihr Administrator-Kennwort eingeben. Danach können Sie auf dem Client-Mac die VNC-Software starten.
Leopard, Windows- und Linux-PCs
Auch die Verbindung von Leopard mit Windows- und Linux-PCs ist kein Problem, sofern darauf eine Client- oder Server-Software installiert ist. Eine Reihe von plattformübergreifenden Lösungen, die sich auf den beiden Systemen sowohl als VNC-Client als auch als -Server einsetzen lassen, stehen zum kostenlosen Download bereit: TightVNC , UltraVNC und die abgespeckte Lite-Version von RealVNC beispielsweise.