Der Start war jedoch mehr als holprig, Experten fürchten Imageschäden, die Cuil auf Dauer belasten könnten. In den ersten Tagen seiner Internetpräsenz hatte Cuil vor allen Dingen mit Verfügbarkeit und Performance zu kämpfen. Kritiker bemängeln zudem, dass Cuil nur eine Websuche anbietet, aber nicht wie Google und andere Konkurrenten vertikale Suchen nach Nachrichten, Bildern oder Orten. “Die ersten Eindrücke zählen stark”, meint etwas der Analyst Greg Sterling von Sterling Market Intelligence. Cuil müsse sich nun mit Schadensbehebung beschäftigen, anstatt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für einen guten Start zu nutzen. Die von Cuil gewollte und gesteuerte große Berichterstattung erwecke große Erwartungen, welche die neue Suchmaschine nicht erfüllen konnte. Nach eigener Angabe hat Cuil mehr als 120 Milliarden Seiten im Index und damit “dreimal mehr als jede andere Suchmaschine”. Die Suchergebnisse enttäuschten jedoch. Sucht man etwa nach “Barack Obama” bekommt man auf der ersten Seite Treffer auf Unterseiten der offiziellen Website des Präsidentschaftskandidaten und erhalte so keine Varianz an Ergebnissen. Die Suche nach “St. Louis, MO” ergebe keinen einzigen Treffer. Der Suchmaschinenexperte Danny Sullivan kritisiert in seinem Blog Cuils Ansatz der schieren Größe. Wichtiger als die Größe des Index sei die Qualität der Ergebnisse.
In seiner Kolumne AllThingsD für das Wall Street Journal kritisiert John Paczkowski das Selbstverständnis des Projekts. Cuil, das man wie “cool” ausspreche, habe wesentliche Selbstverständlichkeiten für ein Startup, das Google angreifen wolle, vernachlässigt: “Wenn es das Zile ist, Google im Suchmarkt zu schlagen, wäre es sicher klug, seinem Startup eine Naen zu geben, den die Leute auszusprechen wissen. Es wäre ebenso klug, bei der Suche nach dem eigenen Namen auf der ersten Seite der Resultate aufzutauchen.” Cuil habe weder das eine noch das andere geschafft.