

Apple hat am 30. Juni 2008 das Update auf Mac-OS X 10.5.4 veröffentlicht. Mehr Sicherheit und weniger Fehler sind die Schwerpunkte; echte Neuerungen muss man dagegen mit der Lupe suchen: Unter anderem findet sich der Satz, dass das Update den Import von RAW-Bildern verbessert, weil sich damit die Bilder zusätzlicher Kameramodelle importieren lassen ( https://support.apple.com/kb/HT1994 ). Diese Änderungen können wir aber in der entscheidenden Datei “Raw.plist” im Ordner “/System/Library/CoreServices/RawCamera.bundle/Contents/Resources”) nicht finden – die Datei hat sich seit Mac-OS X 10.5.3 (mit RAW Camera Update vom 28. Mai 2008) nicht verändert.
Photoshop & Co. speichern Dateien auf dem Server
Wer Photoshop- oder Indesign-Dateien auf einem Server speichert, sollte unbedingt das Update auf 10.5.4 installieren. Ein Test zeigt, dass damit der Fehler behoben ist, der seit Version 10.5.3 wieder aufgetaucht ist, und der dazu führt, dass die Dateien irreparabel beschädigt werden, wenn man sie auf einem Server speichert.
Weiterhin nicht behoben ist bei uns im Test zum Beispiel mit Flash CS 3, dass beim Wechsel zu einem anderen Space die Palettenfenster des Flash-Editors unsichtbar werden. Wieder zum Vorschein lassen sie sich erst bringen, wenn man Flash CS 3 einmal aus- und wieder einblendet.
iCal, Exposé & Spaces
In iCal hat Apple eine größere Reihe von Fehlern behoben; Schwerpunkt ist der Umgang mit Terminen und Aufgaben, die in einer Gruppe über einen Cal-DAV-Server synchronisiert sind. Bei uns im Test lässt sich unter anderem die Verfügbarkeitsabfrage endlich nutzen, weil sie – anders als bisher – nicht mehr die abonnierten Kalender der Gruppenmitglieder analysiert.
Bei Exposé und Spaces hat Apple unter anderem den Fehler behoben, der auf manchen Macs dazu führt, dass der Finder immer im Vordergrund bleibt, obwohl man zu einem anderen Space und damit zu einer anderen Software gewechselt ist.
Airport-Update
Mit 10.5.4 will Apple die Zuverlässigkeit von Mac-OS X in WLAN-Netzen (nur bei Verbindungen entsprechend 801.11n) verbessert haben; außerdem sollen damit die gelegentlichen Hänger der Software Logic Studio und Mainstage ein Ende haben.
Umstellung von .Mac auf Mobile Me
Ab 11. Juli 2008 läuft Apples Online-Dienst unter dem Namen “Mobile Me” (bisher: .Mac). Die Änderungen haben nach unserer Analyse Auswirkungen auf iChat, iSync, Mail und einige Voreinstellungen; unter anderem wird mit dem Update auf Mac-OS X 10.5.4 in der Liste der bekannten E-Mail-Provider (/Library/Mail/ AccountTypes/com.apple.builtin.mailaccounts/ MailAccounts.plist) der Name “Mobile Me” hinzugefügt. Die dafür verantwortlichen E-Mail-Server aber bleiben wie bisher “smtp.mac.com” (Versand) und “mail.mac.com” (Empfang).
Safari 3.1.2
Die Versionsnummer von Safari erhöht sich an der dritten Stelle um einen Zähler; unter anderem wird damit eine zusätzliche Prüfung im Javascript-Interpreter eingebaut. Bis zum Update ließen sich beliebig große Tabellen in Javascript anlegen, was mit einem Trick genutzt werden konnte, um Safari zum Absturz zu bringen. Das Update verhindert Monstertabellen; der Fehler lässt sich deshalb nicht mehr für Hackerangriffe auf den Mac nutzen.
Bereits bekannte Fehler

Nach dem Update stürzt bei uns im Test iCal aus unerfindlichen Gründen mehrmals ab; erst als wir die Verbindung zu einem Cal-DAV-Server löschen und neu eintragen, funktioniert die Software.
Seit Mac-OS X 10.5.3 fehlt in den Systemeinstellungen die Möglichkeit, die Bildschirmdarstellung auf 256 Farben zu reduzieren. Die Folge ist, dass sich einige ältere Spiele (zum Beispiel Escape Velocity Nova von Ambrosia Software) nicht mehr starten lassen. Besserung ist auch mit 10.5.4 nicht in Sicht – Apple hat sogar den entsprechenden Eintrag (“Systemeinstellungen > Monitore > Monitor”) komplett entfernt, obwohl er bisher nur in grau und damit als “nicht auswählbar” in der Liste auftauchte.
Geänderte Software
Außer den schon erwähnten Änderungen an iCal, iSync und iChat sowie Mail, Exposé, Spaces und Safari finden wir im Update nicht näher dokumentierte Änderungen in den Programmen Adressbuch und Schlüsselbund-Verwaltung. Erfreulicher Nebeneffekt das Updates ist, dass eine eventuell fehlende oder beschädigte Installation des Dienstprogramms X11 repariert wird. Danach sollte sich die X11-Umgebung wieder nutzen lassen.
Empfehlung
Im günstigsten Fall erhält man das Update auf Mac-OS X 10.5.4 über die eingebaute Funktion “Software-Aktualisierung” im Apfel-Menü oder in den Systemeinstellungen. Wenn bereits Mac-OS X 10.5.3 installiert ist, kommt man dann mit einem Download von 59 MB aus. Wer eine Hilfsprogramme installiert hat, die das Betriebssystem verändern oder wer generel mit Schwierigkeiten ringt, sollte stattdessen das Delta-Update von Apples Internetseiten laden (88 MB) oder gleich zum ultimativen Combo-Update greifen, das 561 MB groß ist.
Weitere Info über www.apple.com/support/downloads/