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Bis auf die Einstiegsklasse bieten auch digitale Kameras oft umfangreiche Möglichkeiten, Einstellungen für die Aufnahme manuell zu ändern. So beispielsweise Belichtungszeit, Blendenöffnung oder den ISO-Wert. Dabei haben sich Abkürzungen etabliert, die die jeweiligen Einstellmodi kennzeichnen. Wir haben die wichtigsten zusammengestellt und erklären, für welche Aufnahmesituationen sie sich am besten einsetzen lassen.
Auto
Vollautomatische Einstellung – Hier wählt die Kamera alle Einstellungen selbstständig. Dies reicht bei unproblematischen Aufnahmesituationen wie im Freien. Allerdings wählt die Kamera öfters einen zu hohen ISO-Wert, um die Verschlusszeit gering zu halten. Dies führt zu einem stärkeren Bildrauschen, das je nach Motiv störend sein kann.
P
Programmautomatik – Die Kamera setzt Verschlusszeit und Blendenöffnung automatisch, andere Einstellungen wählt der Anwender. So lässt sich der ISO-Wert auf die geringste Stufe stellen, um das Bildrauschen zu minimieren oder auf die höchste Stufe für Aufnahmen mit möglichst kurzer Belichtungszeit. Auch den Weißabgleich (WB)kann man ändern oder, je Kamera, manuell bestimmen.
A
Automatische Wahl der Verschlusszeit – Die Blendenöffnung lässt sich manuell einstellen, die Kamera wählt die passende Verschlusszeit. Diese Einstellung ist gut geeignet für atmosphärische Aufnahmen, bei denen der Hintergrund weich gezeichnet sein soll (offene Blende, beispielsweise F2,8) oder man die bestmögliche Tiefenschärfe eines Objekts erreichen will (geschlossene Blende).
S
Automatische Wahl der Blendenöffnung – Zur manuell einstellbaren Verschlusszeit wählt die Kamera automatisch die passende Blendenöffnung. Die meisten Kameras warnen zudem davor, wenn die Verschlusszeit für die Lichtbedingungen zu gering (Unterbelichtet);oder zu hoch (Überbelichtet) gewählt wurde. Diese Einstellung eignet sich, wenn man beispielsweise für Sportaufnahmen eine möglichst kurze Verschlusszeit oder für eine Bewegungsunschärfe eine lange Belichtungszeit benötigt.
M
Alle Einstellungen manuell – Dieser Modus eignet sich für das kreative Fotografieren und zum Experimentieren, beispielsweise für die Langzeitbelichtung bei Nacht. Zusätzlich kann man den Autofokus abschalten und hat dann die volle Kontrolle über die Bildgestaltung. So kann man das Motiv absichtlich unscharf fokusieren oder über- oder unterbelichten.
AF
Autofokus – Je nach Kamera wählbar als Spot- oder Matrixmessung
MF
Manueller Fokus – Der manuelle Fokus eignet sich gut bei Gelegenheiten, bei denen man eine geringe Auslöseverzögerung haben möchte und vorher bereits die Entfernung des sich bewegenden Motivs zur Kamera kennt. Aber auch für eine gewollte Unschärfe des Bilds eignet sich diese Einstellung gut.
AE
Automatischer Belichtungsmesser – Je nach Kamera wählbar zwischen Spot, Mittenbetont oder Integralmessung.
WB
Weißabgleich – Die Kamera bestimmt im Automatik-Modus den Weißpunkt für verschiedene Lichtbedingungen wie Tageslicht, Bewölktem Himme, Innenaufnahme bei Neon- oder Glühbirnenlicht. Bei vielen Kameras kann man selber den Weißpunkt setzen, indem man eine weiße Fläche auswählt. Dies ist bei schwierigen Aufnahmesituationen sehr hilfreich, aber man kann diese Einstellung auch für beabsichtigte Farbverfälchungen nutzen. Wählt man beispielsweise statt einer wweißen Fläche einen hellen Okkaton als Weißpunkt aus, sind die Aufnahmen mit zu kühlen Farben und blaustichig. In Verbindung mit einer Überbelichtung kann so ein interessanter Effekt entstehen.