
Statt auf dem Mac einen kompletten PC in einer VM nachzubilden und darauf Windows zu installieren, beschränkt sich Crossover von Codeweavers darauf, einzelne Windows-Programme zum Laufen zu bringen. Schließlich sind viele Mac-User nicht an Windows selbst interessiert, sondern wollen lediglich für Windows entwickelte Software nutzen.
Um dieses Kunststück fertigzubringen, nutzt Codeweavers Windows-kompatible Bibliotheken für Mac-OS X. So stehen den Programmen die Schnittstellen (APIs) zur Verfügung, über die sie auf Systemfunktionen von Windows zugreifen. Genauer gesagt, basiert Crossover auf dem Open-Source-Projekt Wine, das Bibliotheken für Windows 98, 2000 und XP beisteuert. Die Unterstützung für 98 ist mittlerweile fast komplett, beim viel umfangreicheren XP gibt es noch Lücken. Es kommt daher auf das einzelne Programm an, ob es nicht vorhandene Systemfunktionen nutzen will. Die am häufigsten benutzten APIs stehen jedoch zur Verfügung. Beim 3D-Support beschränkt sich Crossover auf Direct-X 8. Wann und ob Crossover Vista-kompatibel wird, steht noch in den Sternen. Dafür spart man das Geld für die Windows-Lizenz. Außerdem ist die Leistung recht hoch, da die Bibliotheken nativ vorliegen und nur die Aufrufe der Programme umgelenkt werden.
Wenn Sie auf volle Windows-Kompatibilität verzichten können und nur einige Programme nutzen wollen, sollten Sie die Crossover-Demo auszuprobieren, die Sie kostenlos von www.codeweavers.com herunterladen können.
1. Crossover konfigurieren
1. Demo installieren

Um die Software zu installieren, öffnen Sie das Demo-Image, und ziehen Sie Crossover in den „Programme“-Ordner. Beim ersten Start fragt der Installer nach der System-DVD eines Intel-Mac, um davon „quartz.wm“, den Quartz Window Manager aus Apples X11-Paket, zu installieren. Auch wenn dies nur optional ist, sollten Sie der Aufforderung nachkommen. Danach ist Crossover bereit und begrüßt Sie mit dem „Welcome“-Fenster, das zugleich die wichtigsten Befehle zur Installation und Nutzung von Windows-Software anbietet.
2. Flaschen für Wine

Crossover verwaltet Windows-Software in Umgebungen, die sinnigerweise Bottles heißen. Jede „Flasche“ unterstützt eine Windows-Version, besitzt eine eigene Registry und nimmt die für sie bestimmte Software auf. Alle Bottles arbeiten unabhängig. Sie können auch mehrere Bottles des gleichen Windows-Typs anlegen, zum Beispiel um weniger stabil laufende Programme von den anderen zu trennen. Falls ein Programm unter XP nicht will, hilft eventuell die vollständigere 98er-Flasche.
2. Windows-Programme installieren
1. Installation vorbereiten

Die Installation von Windows-Programmen beginnt im Startfenster oder im Menü „Configure“. Zunächst bietet Crossover eine Liste unterstützter Programme an, zu denen es auch einen Bottle-Typ empfiehlt (oben). Ist Ihre Software nicht dabei, wählen Sie „Unsupported Software“. Als Nächstes selektieren Sie eine neue oder eine vorhandene Flasche als Installationsziel.
2. Installation abschließen

Im dritten Schritt bestimmen Sie die zu installierende Software. Dafür wählen Sie entweder einen einzelnen Installer oder einen ganzen Ordner aus (oben). Anschließend klicken Sie auf „Install“. Was innerhalb einer Flasche installiert ist, können Sie über den Bottle-Manager kontrollieren. Hier wählen Sie links die Flasche und wechseln dann auf der rechten Seite in den Bereich „Applications“.
3. Crossover im Einsatz

Programme nutzen Crossover legt in Ihrem Privatverzeichnis einen weiteren „Programme“-Ordner an, in dem die Windows-Applikationen landen. Darin befindet sich ein Ordner namens „Crossover“, der Verweise auf die vorhandenen Programme enthält. Über diese lässt sich jedes Programm starten. Alternativ sind die Applikationen auch im Menü „Programs“ oder im Kontextmenü des Docksymbols zu finden. Letzteres zeigt oben die offenen Fenster und darunter die Programme. Über „Run Command“ können Sie außerdem einen Kommandozeilenbefehl eingeben. Die Fenster der Windows-Anwendungen liegen im Finder friedlich neben den Mac-Fenstern. Sie können sie auch im Dock ablegen.