Mit einem Trick lassen sich Sounds von Audio-CDs direkt auf die Festplatte des Macs kopieren und dort weiterbearbeiten. Wer mit System 7.5 arbeitet, kann aus diesen Sounds sogar Systemtöne machen.
In gut versteckter Form bietet das Betriebssystem die Übertragung von Audio-Daten an. Voraussetzung hierfür ist, daß Quicktime 1.6.1 oder eine neuere Version installiert ist und Sie mit dem original Apple-CD-ROM-Treiber arbeiten. Starten Sie den Movie Player (oder ein Sound-Programm). Wählen Sie dann den Befehl “Öffnen” aus dem Menü “Ablage”. Legen Sie nun die Audio-CD ein und wählen Sie einen Titel aus. Klicken Sie auf “Konvertieren”, gelangen Sie in den nächsten Dialog. Wählen Sie das Volume aus, auf dem Sie den Song speichern wollen, und klicken Sie auf “Optionen”, um weitere Einstellungen zu treffen.
Die Klangdaten werden bei diesem Verfahren in digitaler Form von der CD übernommen, also ohne Umwege und damit völlig verlustfrei. Mit dem Popup-Menü “Rate” legen Sie fest, wie häufig das Tonsignal abgetastet werden soll. 44 Kilohertz (kHz) entsprechen voller CD-Qualität, was nur sinnvoll ist, wenn Sie die Daten später in einer Sound-Software weiterverarbeiten möchten. Letzteres ist auch für Hobbyanwender interessant, da es auch im Shareware-Bereich sehr leistungsfähige Programme gibt. Für System-Beeps sind 22 kHz voll ausreichend, während bei 11 kHz deutliche Verluste zu verzeichnen sind. Der Speicherverbrauch steigt proportional mit der Sampling-Rate. Die Anzahl der Bits legt die Präzision eines einzelnen Samples fest. 8 Bit erlauben eine Abstufung in 256 verschiedene Amplitudenwerte, während es bei 16 Bit 65 536 sind. Besonders bei Aufnahmen mit großem Lautstärke-Umfang sind letztere vorzuziehen, sie beanspruchen indes doppelt soviel Speicherplatz. Der linke und der rechte Kanal auf der CD werden getrennt verwaltet. Sie können beide Kanäle (mit doppeltem Speicherbedarf) übernehmen, was aber wirklich nur bei anschließender Weiterverarbeitung Sinn macht. Ältere Mac-Modelle besitzen weniger leistungsfähige Sound-Hardware, so daß Sie eventuell gar nicht vor die Frage der richtigen Einstellung gestellt werden. Sehr nützlich ist die Funktion, den Ausschnitt des Titels genau spezifizieren zu können. So können Sie die schönste Stelle herauspicken oder einen Mega-Mix in seine Bestandteile zerlegen. Dies geschieht entweder durch Ziehen an den Rollbalken oder Eingabe in die Felder “Start” und “Ende”. Klicken Sie auf das Schaltfeld “Start”, können Sie den Ausschnitt anhören und mit dem Reiter sogar springen. Verlassen Sie die beiden Dialogfenster durch Klick auf “OK” respektive “Sichern”.
Auf dem betreffenden Volume befindet sich nun die Sound-Datei im AIFF-Format, das von fast allen Sound-Programmen importiert wird. Die Datei läßt sich mit dem Movie Player oder einem Sound-Programm abspielen. Oft ist es aber wünschenswert, den Sound unabhängig abspielen zu können. System 7 bietet ein eigenes Sound-Format, das direkt unterstützt wird und in dem auch alle Warntöne vorliegen.
Es gibt viele Utilities, die AIFF-Sounds ins System-7-Sound-Format konvertieren. Doch es geht auch ohne – sofern Sie mit System 7.5 arbeiten: Öffnen Sie den Movie Player und die Sound-Datei. Wählen Sie im “Bearbeiten”-Menü zuerst den Befehl “Alles auswählen”, dann “Kopieren”. Rufen Sie nun das Kontrollfeld “Ton” auf. Wählen Sie sodann den Befehl “Einsetzen” aus dem Menü “Bearbeiten”. Daraufhin wird der Sound, der sich jetzt in der Zwischenablage befindet, konvertiert und es erscheint eine Dialogbox, in der Sie einen Namen vergeben. Nach dem Klick auf “OK” wird der Sound als Systemklang gespeichert und taucht in der Auswahlliste des Dialogfensters des “Ton”-Kontrollfelds auf. Das war’s!