
Apple poliert eine Modellreihe nach einiger Zeit immer wieder mal auf, ohne großes Aufsehen damit erregen zu wollen. “Silent Upgrade” werden deshalb solche Auffrischungen genannt. Apples günstigster Mobilrechner, beziehungsweise sein Käufer, profitiert nun auch davon. Der Preis bleibt im übrigen der alte, 945 Euro zahlt man in Deutschland und Österreich , 1299 CHF in der Schweiz .
Eine um 40 GB größere Festplatte in der Standardkonfiguration (nun 160 GB), ein etwas schnellerer Prozessor, ein schnellerer Arbeitsspeicherbus (RAM Bus) und längere Akkulaufzeiten bietet der Rechner nun. Zwei Gigabyte RAM sind wie zuvor ab Werk an Bord, diese belegen allerdings durch zwei 1-GB-Module beide Steckplätze. Wie zuvor nutzt das Macbook ein Superdrive-Laufwerk das sowohl CDs als auch DVDs liest und beschreibt.
Weiterhin kommt das Einsteigermodell in dem weißen Kunststoffgehäuse. Bereits bei seinem Vorgängermodell haben wir hier leichte Probleme mit der Passform bemängelt, auch beim aktuellen Macbook muss man damit leben. Die Spaltmaße beim Akkufach unseres Testmodells könnten besser sein und die Oberfläche ist recht kratzempfindlich.
Geschwindigkeit
Der nun 130 MHz schnellere Prozessor und der schnellere RAM Bus, der nun mit 800 MHz statt 667 MHz taktet, verhilft dem Macbook zu moderaten Geschwindigkeitsgewinnen. Auch die Festplatte arbeitet etwas schneller als zuvor, zudem lässt sie sich im Apple Store nun auf 500 GB erweiteren, zuvor nur bis 320 GB. Eine Überraschung brachte indes der Test der Grafikleistung: Bei unseren 3D-Tests ist das neue Macbook deutlich schneller als sein Vorgänger, obwohl beide mit der Geforce 9400M den selben Grafikchips verwenden. Er greift wie zuvor auf 256 Megabyte Videospeicher zu, den er sich aus dem Hauptspeicher abzweigt. Im Test messen wir besonders bei 3D-Echtzeitanwendungen wie zum Beispiel Spielen und Programmen, die auf Core-Image-Effekte zurückgreifen eine deutliche Leistungssteigerung. Bei Doom 3 erreichen wir eine Bildrate von 39,7 Bildern pro Sekunde, das Vorgängermodell schafft 35 Bilder pro Sekunde.
Display
Nach wie vor bekommt man beim Macbook nur ein hochglänzendes Display, auf eine entspiegelte Version , wie es sie nur beim 17 Zoll großen Macbook Pro gibt, muss man verzichten. Immerhin spiegelt das Display des kleinen Macbook nicht so stark wie das des verglasten Displays der Aluminium-Macbooks. Mit gut 180 Candela pro Quadratmeter ist das Display allerdings deutlich dunkler als bei den Alu-Modellen. Dennoch reicht die Helligkeit für die meisten Anwendungen aus und zum Akkusparen empfehlen wir ohnehin die Displayhelligkeit soweit zu verringern, das man noch gut arbeiten kann. Farbverschiebungen mit dem Blickwinkel fallen beim weißen Macbook auch deutlicher aus als bei den Alu-Modellen. Farbverbindlich arbeiten empfieht sich beim Macbook allerdings nur mit einem angeschlossen hochwertigen Monitor.
Das Display des weißen Macbook liefert nicht die Qualität der Unibody-Alu-Modelle. Bei der Schaltzeit messen wir 11,8 Millisekunden beim Umschalten von Schwarz auf Weiß und 16,9 Millisekunden von Weiß auf Schwarz. Zusammen ergibt das eine Reaktionszeit von 28,9 Millisekunden. Deutlich länger, als bei aktuellen Desktop-Monitoren (typischerweise zwischen 10 und 20 Millisekunden). Im Vergleich zu den LED-Displays der Alu-Macbooks liefert das weiße Macbook einen geringfügig kleineren Farbumfang. In der Praxis wird man diesen Unterschied jedoch kaum erkennen.
Superdrive
Der interne DVD-Brenner, von Apple Superdrive genannt, ist ein anders Modell als das seines Vorgängers, der das Matsushita UJ867A verwendet. In unserem Testgerät werkelt ein Laufwerk mit der Bezeichnung HL-DT-ST DVDRW GS22N. Dieses Laufwerk kam allerdings schon bei älteren Macbooks zum Einsatz. Die Geschwindigkeit ist in unseren Praxistests indes bei allen Disziplinen nahezu identisch mit dem Matsushita-Laufwerk, allerdings ist es etwas lauter.
Akkulaufzeit und Stromverbrauch
Am Stromnetz angeschlossen messen wir eine etwas geringere Stromaufnahme des aktuellen Macbooks gegenüber seinem Vorgänger, das führt nicht zuletzt auch zu den längeren Akkulaufzeiten des neuen Modells. Wir testen den Stromverbrauch des Macbook im Akkubetrieb unter voller Auslastung beider Prozessorkerne. Hier schlägt sich das neue Macbook wacker und erreicht eine Akkulaufzeit von drei Stunden und 58 Minuten. So hält der Akku des neuen Macbook 36 Minuten länger durch als bei seinem Vorgänger. Apple gibt als Akkulaufzeit von fünf Stunden an und wenn man wenig rechenintensive Anwendungen verwendet, beispielsweise eine Textverarbeitung, verlängert sich die Akkulaufzeit auch entsprechend so dass dieser Wert erreicht werden kann.
Empfehlung
In Zeiten, in denen ein 15 Zoll großes Notebook schon für 500 Euro über den Ladentisch wandert, erscheinen knapp 1000 Euro für einen Mobilrechner mit 13 Zoll großem Display happig. So ist das Macbook wahrlich kein Schnäppchen. Vielmehr ist er ein solider Mobilrechner, der einiges deutlich besser kann als die PC-Billigklasse und bei durchwegs guter Leistung höchstens kleine Schwächen zeigt. Zugegeben sind einige Windows-Mobilrechner zum selben Preis technisch besser ausgestattet, aber das Betriebssytem macht letztlich den Unterschied. Wer also Mac-OS X auf einem mobilen Rechner verwenden möchte, kann dies ( zumindest offiziell ) nicht günstiger machen.
Benchmark-Ergebnisse
In der folgenden Tabelle finden Sie die einen Auszug unserer umfangreichen Benchmark-Tests
