
Chats protokollieren
iChat-Protokolle sichern und später untersuchen

Der Name des Programms iChat ist etwas abwertend: Chat (Deutsch: “Schwätzchen”) lässt vermuten, dass in dem Programm nur belanglose Plaudereien stattfinden, tatsächlich werden in iChat oft wertvolle Infos wie Links oder Fotos ausgetauscht oder gar geschäftliche Abstimmungen und Verhandlungen geführt. Genau dafür findet man in der aktuellen Version von iChat deutlich mehr Funktionen, um Unterhaltungen für später aufzuzeichnen.
Gleich geblieben sind die Grundlagen: Wie schon mit Mac-OS X 10.5 sichert man einen Chat mit “Ablage > Kopie sichern unter”. Ein solches Protokoll lässt sich dann wieder in iChat mit “Ablage > Öffnen” oder mit einem Doppelklick im Finder öffnen. Wer alle Unterhaltungen automatisch aufzeichnen möchte, öffnet die Einstellungen (“iChat > Einstellungen”) und wechselt in den Reiter “Nachrichten”. Mit eingeschalteter Option “Chat-Protokolle sichern in” werden alle Protokolle automatisch im Ordner “Dokumente > iChats” oder einem Ordner der Wahl gesichert.
Verbessert wurde ab Mac-OS X 10.6 die Suche in diesen Gesprächsprotokollen: Einen schnellen Blick erlaubt die Funktion “Übersicht”, sprich: Protokoll-Datei im Finder auswählen und die Leertaste drücken (oder “Befehlstaste-Y”). Noch praktischer ist die Möglichkeit, die Bilder von Chat-Protokollen zu durchsuchen. Einfach im Chat-Protokoll ein Bild markieren und dann mit der rechten Maustaste oder Control-Klick den Befehl “Übersichtsbild” im Kontextmenü auswählen. Damit erscheint das aus dem Finder bekannte Menü “Übersicht”, mit dem sich auch auf dem Schreibtisch Bilder durchsuchen lassen. Hier kann man aber beispielsweise mit den Steuerelementen wie “Pfeil nach rechts” zum nächsten Bild im Protokoll blättern, einen Index aller Bilder im aktuellen Chat-Protokoll aufrufen oder bildschirmfüllend durch die übermittelten Fotos blättern.
Neu ist auch, bestimmte Abschnitte in Protokollen mit Urzeit und Datum zu markieren. Der neue Befehl “Bearbeiten > Protokoll markieren” fügt in ein iChat-Protokoll eine horizontale Linie mit der aktuellen Uhrzeit hinzu. Das ist praktisch, wenn man zum Beispiel einige Zeit nicht am Rechner sitzt und später auf einen Blick sehen will, welche Nachrichten seit dem Verlassen hinzugekommen sind. Oder es ist möglich, damit für das Protokoll zu markieren, was zum Beispiel zwischen 14:00 und 15:00 Uhr in einer Sitzung besprochen wurde, wenn zu einem Termin virtuelle Besprechungen stattfinden. Und wenn bestimmte Passagen verschwinden sollen, erledigt man dies wie schon zuvor mit dem Befehl “Bearbeiten > Protokoll löschen”.
Andere beenden
Mit einem Klick alle Chats auf einmal schließen
Hilfe für alle, die gerne viel und mit mehreren gleichzeitig chatten: Mit Mac-OS X Snow Leopard gibt es einen neuen Befehl, der alle Chatfenster – außer dem aktiven – schließt. Das funktioniert aber nur, wenn man unter “iChat > Einstellungen… > Nachrichten” die Option “Chats in einem einzigen Fenster anzeigen” aktiviert hat. Damit erscheint links eine Leiste mit den aktuell geöffneten Chats. Zum Schließen aller nicht-aktiven klickt man in der Leiste mit rechter Maustaste (oder Control-Klick) auf das Symbol des aktiven Chats und wählt aus dem Kontextmenü “Andere Chats schließen”.
Besser zoomen
Vorschau kann jetzt besser Bilder vergrößern
Wer bisher Vorschau für das Betrachten von Digitalfotos und Grafiken verschmäht hat, sollte dem Tool unter Snow Leopard noch mal eine Chance geben. Apple hat nämlich die Qualität der Ergebnisse beim Skalieren deutlich aufgebohrt. Hintergrund ist ein neuer Interpolations-Algorithmus mit dem Vorschau jetzt arbeitet. Die Lanczos-Interpolation (benannt nach dem ungarischen Mathematiker Cornelius Lanczos) verspricht weniger Bildfehler bei höheren Skalierungen als traditionelle Verfahren, also weniger Artefakte und verschwommene Kanten. Dadurch zoomt Vorschau jetzt mit “Darstellung > Vergrößern” nicht nur schneller, sondern in deutlich besserer Qualität.
An- und abwesend
Unterschiedlicher Status für mehrere Accounts

Ein Chat-Name ist selten genug: Wer in iChat mit unterschiedlichen Accounts umgeht, zum Beispiel AOL und Mobile Me, sollte sich die Einstellungen der Accounts ansehen (unter “iChat > Einstellungen > Accounts”), um einen eigenen Status pro Account zu verwenden. Das ist praktisch, denn so kann man sich zum Beispiel einen Account für Geschäftspartner und einen oder mehrere für privat einrichten und je nach Tageszeit für die einen an- und andere abwesend sein. Das klappt jedoch nicht ohne eine Änderung in den Einstellungen von iChat. Per Standard wird zunächst bei allen Accounts der Status synchron gehalten, das heißt, wird irgendwo auf abwesend geschaltet, gehen alle anderen Accounts mit. Um den Status getrennt einstellen zu können, deaktiviert man unter “iChat > Einstellungen” unter “Allgemein” die Option “Gleichen Status für alle Accounts verwenden”.
Exaktere Auswahlrahmen
Vorschau zeigt die Dimensionen bei Pixelauswahl

Eine kleine, aber sehr feine Neuerung in Vorschau unter Snow Leopard ist, dass man dort beim Erstellen einer Auswahl in Echtzeit die Abmessung in Pixel sieht. Das funktioniert jedoch nur beim Werkzeug “rechteckige Auswahl”, das in der rechten unteren Ecke die Werte beim Aufziehen des Rahmens anzeigt. Das ist sehr praktisch, wenn man für eine bestimmte Größenvorgabe einen Ausschnitt in einem großen Bildbereich auswählen will. Die Pixelangaben erscheinen übrigens auch, wenn man den Auswahlbereich nachträglich an den Anfassern des Rechtecks verändert.
Bessere Farbkorrekturen
Vorschau bietet jetzt ein Live-Histogramm für mehr Kontrolle

Farbkorrekturen in Vorschau sind auch mit Mac-OS X 10.5 mit dem Befehl “Werkzeuge > Farbkorrektur” möglich. Danach erscheint ein Fenster mit schwarzem Hintergrund, das man vom Stil und Bedienung aus iPhoto kennt – allerdings bietet die Vorschau etwas weniger Möglichkeiten. Dennoch reichen die Parameter für die schnelle Korrektur oder Schärfung zwischendurch völlig aus. Ab Mac-OS X 10.6 hat Apple der Farbkorrekturpalette eine wichtige Erweiterung spendiert: Ein neues Histogramm zeigt in Echtzeit die Tonwertkurven im Bild im RGB-Modus. Nimmt man eine Korrektur an den Reglern wie “Helligkeit” oder “Kontrast” vor, kann man gleichzeitig im Histogramm sehen, wie sich die Korrektur auswirkt.
Zur Erinnerung: Das Histogramm zeigt die Verteilung der Tonwertbereiche als Kurve an. Damit eignet es sich für die Kontrolle, ob in einem Bild genügend Details in den dunklen Bildbereichen (im Linken Bereich der Kurve), mittleren Tönen (in der Mitte) und den hellen Stellen (im rechten Bereich) vorhanden sind. Das Histogramm in Vorschau zeigt drei überlagerte Kurven. Je eine zeigt die Tonwertverteilung für Rot, eine für Grün und eine für Blau – also den RGB-Modus, der für die Bildschirmdarstellung gebräuchlich ist. Farbkorrekturen sind übrigens nicht nur mit den eigentlichen Korrekturreglern in der Palette möglich. Unter dem Histogramm finden sich drei Regler für Tiefen, Mitten und Lichter. Durch Verschieben erzielt man auch eine Farbkorrektur. Zum Beispiel reicht es, den mittleren Regler leicht nach links zu verschieben, um ein Bild insgesamt etwas “offener” einzustellen; sprich: die Mitteltöne etwas heller einzustellen.
Fotos scannen
Vorschau bietet eine direkte Importmöglichkeit vom Scanner
Das Programm Vorschau dient in Snow Leopard als Scanprogramm – und das mit Klasse. Hat man einen kompatiblen Scanner angeschlossen, erscheint er als Eintrag im Untermenü von “Ablage > Aus Scanner importieren”. Wählt man ihn dort aus, erscheint das Scanfenster direkt in Vorschau. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, die Details einzublenden, außer man möchte wirklich nur eine simple Kopie der eingelegten Vorlage scannen.
Vorschau macht als Scanprogramm eine sehr gute Figur. Legt man zum Beispiel einzelne Fotos auf die Scheibe und startet mit “Überblick” eine Voransicht, so erkennt das Programm automatisch wo sich Bildbereiche befinden – und markiert diese mit passenden rechteckigen Rahmen. Startet man dann mit “Scan” den eigentlichen Vorgang, erhält man einzelne Bilder samt Miniaturansicht in der Seitenleiste. Wer also viele einzelne Fotos scannen will, findet mit Vorschau ein sehr praktisches Programm dafür.
Wer größere Stapel von Dokumenten digitalisieren will und zum Beispiel ein Multifunktionsgerät mit Vorlageneinzug besitzt, sollte die Arbeit mit Vorschau testen. Hierzu schaltet man einfach den Modus im ersten Scanfenster von “Flachbett” auf “Dokumenteneinzug”. Beim Scanvorgang werden die Blätter nach und nach eingezogen, gescannt und in einzelne und nummeriert benannte Bilddateien umgewandelt.
Dock und Spaces
Im Dock abgelegte Fenster im richtigen Arbeitsbereich öffnen
Klickt man auf den gelben Knopf oben links in einem Fenster, verschwindet das Fenster im Dock. Seit Mac-OS X 10.6 gibt es aber an diesem Mechanismus eine kleine Veränderung – wenn man zusätzlich “Spaces” aktiviert hat. Zur Erinnerung: Spaces ist die Software, mit der man unter Mac-OS X virtuelle Schreibtische erzeugt und verwaltet. Alle Dokumente lassen sich durch einen Klick auf den gelben Knopf oder durch den Befehl “Fenster > Im Dock ablegen” in eine Miniatur im Dock verwandeln – und erscheinen danach rechts vom Trennstrich im Dock.
Öffnet man mit Mac-OS X 10.5 ein Fenster, das im Dock abgelegt ist, springt es genau in den Arbeitsbereich zurück, von dem aus man es vorher minimiert hatte. Beim Expandieren des Fensters aus dem Dock hat es also automatisch diesen Bereich in Spaces aktiviert. Eigentlich eine logische Sache und meistens sicherlich genau das, was man erwarten würde. Doch in manchen Fällen auch verwirrend. Angenommen, man arbeitet die ganze Zeit in einem anderen Arbeitsbereich und plötzlich, beim Zurückholen eines kleinen Fensters aus dem Dock landet man in einer komplett anderen Umgebung.
Solange man auf das Symbol eines solchen Fensters klickt, verhält sich Snow Leopard genauso wie die vorige Version des Betriebssystems. Es gibt aber einen neuen Trick: Klickt man mit gedrückter Befehlstaste auf das Symbol im Dock, dann wird es in den aktuellen Arbeitsbereich und nicht in den vorigen befördert.
Erleichterung für Editor
Applescript beherrscht jetzt Multithreading
Der Editor für Applescript heißt jetzt nicht mehr Script Editor, sondern “Apple Script Editor” und befindet sich im Ordner “Programme/Dienstprogramme” (bisher im Ordner “Programme/AppleScript”). Das Menü “Scripts” blendet man über die Einstellungen im Applescript Editor ein. Ein großer Gewinn ist, dass der Applescript Editor im neuen System “Multithreading” beherrscht, so dass man mehrere Scripts gleichzeitig auszuführen kann. Die Vorversion friert gerne mitten in komplexen Scripts ein.
Fotos kommentieren
Die Kommentar-Werkzeuge für Fotos verwenden
Die erweiterten AnmerkungsWerkzeuge (“Darstellung > Anmerkungs-Werkzeugleiste einblenden”) in Vorschau sind nicht auf den Einsatz in PDF-Dateien beschränkt. Viele vergessen jedoch, dass sich die Werkzeuge wie Pfeil, Oval, Rechteck und das Text-Werkzeug auch hervorragend eignen, um damit Fotos und Grafiken zu kommentieren. Zum Beispiel lassen sich mit den Werkzeugen Bildunterschriften, Beschriftungen und Erklärungen einfügen oder mit einem Pfeil einfach die wichtigste Stelle im Bild hervorheben.
Sicher löschen
Eine Möglichkeit, den Papierkorb nur manchmal sicher zu leeren

In Mac-OS X 10.5 und 10.6 kann man im Finder einstellen, dass der Papierkorb immer sicher entleert werden soll. Beim sicheren Entleeren werden die Daten mit zufälligen Zeichen überschrieben, was eine Wiederherstellung unmöglich macht. Einstellen kann man dies über “Finder > Einstellungen” und unter “Erweitert” mit der Option “Papierkorb sicher entleeren”. Liegen jedoch viele Dokumente im Papierkorb, kann der Vorgang lange dauern.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wenn man öfter, aber nicht immer sicher entleeren möchte: Einmal über den Befehl “Finder > Papierkorb sicher entleeren…”. Für diesen gibt es zwar keinen Kurzbefehl, man kann ihn sich jedoch leicht in den Systemeinstellungen im Bereich “Tastatur” selbst erstellen: Hierzu klickt man auf das Pluszeichen, wählt das Programm Finder, tippt den Namen des Befehls exakt ein und wählt eine Tastenkombination (möglichst eine Variante, die man nicht versehentlich drückt, zum Beispiel “Befehl-Wahl-Umschalttaste-T” – schließlich verschwinden damit alle Daten im Papierkorb).

Wer lieber mit der Maus arbeitet, nutzt in Snow Leopard folgenden neuen Weg, um nur ab und zu den Papierkorb sicher zu entleeren: Einfach lange auf das Symbol des Papierkorbs im Dock klicken. Das Kontextmenü erscheint mit “Papierkorb entleeren”. Hält man zusätzlich die Befehlstaste gedrückt, erscheint statt dessen “Papierkorb sicher entleeren.”