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Sony bringt sein neues E-Book zur Leipziger Buchmesse auch in Deutschland an den Start. Bereits einen Tag vor Messebeginn werde der Sony Reader am 11. März unter anderem in 230 Filialen der Buchhandelskette Thalia erhältlich sein, teilte Sony am Montag mit. In Deutschland hat Sony als Partner für den Vertrieb des mobilen Lesegeräts für elektronische Bücher neben Thalia auch den Buchhandels-Grossisten Libri gewonnen. “Das Angebot von Inhalt und Hardware aus einer Hand ist für uns einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Reader”, sagte Martin Winkler, Marketing-Manager bei Sony Deutschland.
Bereits auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Oktober galt Sonys E-Book-Reader als Star. Zum Start des seit April 2008 in den USA verfügbaren Geräts sollen in Deutschland einige tausend Bücher digital erhältlich sein, darunter zahlreiche Bestseller wie “Die Tore der Welt” von Ken Follett oder “Der Chinese” von Henning Mankell. Die digitalen Bücher können Kunden zunächst auf der Internet-Seite von Thalia kaufen und herunterladen, weitere Angebote anderer Buchhändler sind geplant. Mit einem Gewicht von 260 Gramm, das einem etwas dickeren Taschenbuch entspricht, soll der flache “Reader PSR-505” vor allem Vielleser und Reisende ansprechen.
Bestseller digital aufbereitet
In Kooperation mit den Verlagen wolle man sich zunächst auf die Digitalisierung von Bestsellern konzentrieren, sagte Winkler. “Der Fokus liegt aber auf Qualität, nicht auf Masse.” Mit sieben vorinstallierten Leseproben aktueller Titel und zwei kompletten Büchern (die E-Mail-Romanze “Gut gegen Nordwind” von Daniel Glattauer und der Krimi “Querschläger” von Silvia Roth) kommt der Reader für 300 Euro in die Läden. In den USA sei die Nachfrage nach dem Reader derzeit “enorm”, sagte Winkler. “Der Markt explodiert gerade.” Für den US-Markt hat Sony bereits ein Nachfolgemodell PSR 700 mit berührungsempfindlichem Display und einem LED-Licht für den Bildschirm angekündigt. Ebenfalls in den USA ist auch Amazon mit seinen E-Book Klindle auf dem Markt.
Wie viele Geräte bislang verkauft wurden, teilte der Online-Einzelhänder bislang aber nicht mit. Auf dem internen Speicher des Sony Readers sollen rund 160 elektronische Bücher Platz finden. Mit SD-Karte oder dem Sony-eigenen Speichermedium Memorystick lässt sich der 192 Megabyte große Speicher auf maximal 16 Gigabyte erweitern, der dann bis zu zu 13.000 Bücher aufnehmen kann. Anders als die erste Generation von E-Books, mit denen Hersteller vor mehr als zehn Jahren – damals weitgehend vergeblich – den Markt erobern wollten, ist Sonys Reader mit einem dünnen Bildschirm mit sogenannter E-Ink-Technologie (Elektronische Tinte) ausgestattet.
Das Display kommt ohne eigene Lichtquellen aus und hat eine besonders kontrastreiche Darstellung (170 Pixel pro Zoll), damit der Leser nicht ermüdet. Mit einer Batterieladung sollen sich insgesamt 6.800 Seiten umblättern lassen. Nutzer können die Inhalte über einen Windows-PC online herunterladen und über ein USB-Kabel auf das Gerät spielen. Ein Download ohne Umweg über den PC, wie es das Kindle von Amazon bietet, sei vorerst nicht geplant, sagte Winkler. Im Reader können auch Texte abgebildet werden, die von Verlagen mit einem Urheberrechtsschutz (DRM) versehen wurden.