
Bei Dropbox beginnt man am besten mit einem Mac (oder Windows-PC): Software aus dem Internet laden und einen Account anlegen; sprich: Benutzername, E-Mail-Adresse und Kennwort festlegen. Ärgerlicherweise gibt es Dropbox und alle dazu gehörige Software nur auf Englisch, aber vielleicht hat der Hersteller ja eines Tages ein Einsehen und lokalisiert die Texte.
Dropbox ist so konfiguriert, dass es auf dem Rechner permanent einen Ordner (und dessen Unterordner) überwacht. Kommen Dateien hinzu oder werden welche gelöscht, wird diese Änderung auf den Dropbox-Server übertragen. Greift man beispielsweise parallel mit Mac und iPhone zu, sieht man diese Änderung sofort und – abhängig von der Übertragungsgeschwindigkeit – hat man die Änderung kurze Zeit später auch auf dem iPhone.
Kopie oder Original in Dropbox

Wer Dropbox aber für das Backup der wichtigsten Dokumente nutzen möchte, steht vor einem Dilemma: In der Regel gibt es bereits irgendeine Ordnung (und Ordner) auf dem Mac, deshalb müsste man die Dokumente, die gesichert werden sollen, in die Dropbox kopieren. Damit legt man aber Dubletten an, was immer problematisch ist. Oder man gibt die bisherige Ordnung zumindest teilweise auf und legt Dokumente direkt im Ordner “Dropbox” ab. Das ist aber ebenfalls wenig elegant, da es dann zwei Orte gibt, an denen man nach einem Dokument suchen muss.
Abhilfe mit symbolischen Links
Glücklicherweise arbeiten Sie am Mac mit einem Betriebssystem, in dem viele Vorzüge aus der Welt von Unix eingeflossen sind (genauso wie unter Linux). Einer davon sind “symbolische Links”. Diese ähneln dem Alias einer Datei. Ein Alias ist eine Art von Lesezeichen. Wenn Sie im Finder darauf klicken, ist es so, als würden Sie mit dem Original arbeiten: Ein Doppelklick öffnet die Datei oder den Ordner. Nur wenn Sie im Finder das Alias verschieben, offenbart sich der Unterschied: Die Originaldatei bleibt, wo sie ist und das Alias wird verschoben oder kopiert. Ein Alias ist eine schnelle Möglichkeit, um eine Referenz auf ein anderes Dokument oder einen Ordner anzulegen.
Auch ein symbolischer Link ist eine Referenz auf ein Element innerhalb des Dateisystems. Für ein Programm wie Dropbox ersetzt die symbolische Verknüpfung allerdings vollständig das Ziel der Verknüpfung. Befindet sich eine solche symbolische Verknüpfung innerhalb des Ordners “Dropbox”, ist es für das Synchronisationsprogramm exakt so, als würde sich dieser Ordner tatsächlich darin befinden. Mit einem symbolischen Link legen Sie eine beliebige Datei oder Ordner in den Dropbox-Ordner, ohne die Dateien tatsächlich bewegen zu müssen. Sie werden aber trotzdem synchronisiert und steht Ihnen dann auf den anderen Geräten zur Verfügung.
Eine symbolische Verknüpfung legen Sie in mit dem Dienstprogramm Terminal an. Dabei gilt folgende allgemeine Syntax: “ln -s
Ln -s ~/Documents/Test ~/Documents/Dropbox
Nachteil dieser Methode ist, dass man mit den englischen Pfadnamen arbeiten muss. Tippfehler und Schrägstriche am Ende der Namen führen zu Ergebnissen, die sich schwer rückgängig machen lassen.
Linkerei mit Macdropany

Da gibt es doch sicher eine App dafür, oder? Richtig! Wenn Sie nicht so gern mit dem Terminal arbeiten, können Sie das Programm Macdropany installieren. Den Link erstellen sie mit wenigen Mausklicks: Sie starten die Software, wählen das Verzeichnis aus, das Sie Dropbox hinzufügen wollen, und wählen ein Ziel innerhalb des Ordners “Dropbox”. Optional vergeben Sie noch einen Namen für diese Verknüpfung.
Einheitliche Rechtschreibung mit Office-Programmen

Die Rechtschreibprüfungen in Word , Openoffice oder Libreoffice sind eine feine Sache, können aber auch ganz schön lästig werden. Wenn Sie in Ihren Texten viele Fachbegriffe verwenden, streichen Ihnen die Programme zahlreiche Fehler an, obwohl die Wörter korrekt geschrieben wurden. Glücklicherweise können Sie Wörter, die Sie häufig verwenden, in den “Benutzerwörterbüchern” hinterlegen. Gespeichert werden diese Wörterbücher aber gut versteckt auf der Festplatte – speichern in einem zentralen Ordner oder einer externen Festplatte ist nicht vorgesehen. Abhilfe schafft hier Dropbox.
Im einfachsten Fall können Sie in den Einstellungen der Software einen eigenen Pfad zum Benutzerwörterbuch hinterlegen. Die Software legt dann die Daten selbstständig im Ordner “Dropbox” ab. Bei Word 2011 verwenden Sie dazu den Befehl “Word > Einstellungen” aus. Klicken Sie dann auf den Eintrag “Rechtschr./Grammatik” und dann auf den Knopf “Wörterbücher”. In einer Liste sehen Sie dann die bereits bekannten Benutzerwörterbücher. Klicken Sie auf den Knopf “Neu”. Wechseln Sie jetzt in den Ordner “Dropbox”, legen Sie eine neue Datei an und verlassen Sie die Einstellungen mit einem Klick auf den Knopf “OK”. Um auf einem anderen Mac auf das Wörterbuch zuzugreifen, müssen Sie Word 2011 dann an den dortigen Ordner von Dropbox anpassen.

In früheren Versionen des Openoffice-Pakets konnte in den Einstellungen ein abweichender Pfad für Benutzerwörterbücher eingetragen werden. Seit der Version 3 von Openoffice beziehungsweise Libreoffice fehlt diese Option allerdings. Die Software erwartet also eine bestimmte Datei an einem definierten Ort. Ihre Benutzerwörterbücher liegen bei Libreoffice im Benutzerordner im Unterordner “Library/Application Support/LibreOffice/3/user/wordbook”. Um diese auf einem anderen Mac nutzen zu können, haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie kopieren die Dateien in die Dropbox und kümmern sich selbstständig um die Synchronisation. Dann müssen Sie aber regelmäßig die geänderten Dateien in die korrekten Verzeichnisse verschieben.
Einfacher wird es aber mit einer symbolischen Verknüpfung. Beenden Sie alle Programme aus diesen Office-Paketen und erzeugen Sie mit dem Programm Macdropany eine Verknüpfung zum oben genannten Ordner. Terminal -Profis können alternativ eine symbolische Verknüpfung von der Datei “standard.dic” in diesem Ordner zum Ordner “Dropbox” erzeugen. In Terminal legen Sie anschließend die Verknüpfung an: “[[CHECKSEL_START]]ln -s. /standard.dic [Pfad des Dropbox-Ordners[[CHECKSEL_END]]]”.
Die meisten Anwendungen, die auf Ihrem System stattfinden, greifen auf das systemweite Wörterbuch zurück. Damit dieses immer auf ein und demselben Stand ist, können Sie Ihre Benutzereinträge ebenfalls mit der Dropbox abgleichen. Dazu navigieren Sie im Finder in den Ordner “~/Library/Spelling”. Dort befindet sich die Datei “LocalDictionary”. Öffnen Sie das Dienstprogramm Terminal und legen Sie dort eine Verknüpfung wie im Beispiel von Libreoffice an.
Cyberduck und Dropbox
Offiziell sieht Dropbox genau zwei Wege vor, über die Sie auf Ihren Datenbestand zugreifen dürfen. Einerseits über den Ordner “Dropbox” auf dem Mac, zum anderen über die Webseite. Es gibt aber noch einen weiteren Weg. Wenn Sie den Client nicht nutzen wollen und auf die Synchronisation verzichten können, bietet sich als Alternative das FTP-Programm Cyberduck an. Möglich wird dies über die von Dropbox angebotene API. Die Einrichtung ist etwas knifflig; der Rest fast so einfach wie bei der Dropbox-Software.

Besuchen Sie zunächst die Seite im Cyberduck-Wiki . Laden Sie das Verbindungsprofil und installieren Sie es mit einem Doppelklick. Damit Sie auf Ihre Daten zugreifen können, müssen Sie sich als Entwickler bei Dropbox anmelden. Das ist aber problemlos und kostenfrei. Sie besuchen die Developer-Seite von Dropbox . Mit dem Knopf “Create an App” legen Sie anschließend ein Fantasieprojekt an. Sobald Sie diesen Prozess durchlaufen haben, lesen Sie in den Optionen Ihren API-Key sowie ein “Geheimnis”. Sie benötigen später diese beiden Zeichenfolgen.
Starten Sie jetzt Cyberduck und legen Sie eine neue Verbindung an. Im Listenfeld entscheiden Sie sich für “Dropbox”. Im nachfolgenden Fenster tragen Sie die Zugriffsdaten zur Box ein – analog zu den Daten, die man im Browser eintippt. Nach einem Klick auf den Knopf “Verbinden” fragt Cyberduck nach den beiden API-Keys. Stimmen diese Daten, stellt Cyberduck nach einem Klick auf “Login” die Verbindung zu Dropbox her.
Sicherer Datenspeicher überall
Mit wenigen Mausklicks können Sie auf Ihrem Mac einen verschlüsselten Datencontainer anlegen und ihn über Dropbox auf allen anderen Rechnern nutzen. Starten Sie dazu das Festplatten-Dienstprogramm. Klicken Sie dort auf den Knopf “Neues Image”. Speichern Sie das Image im Ordner “Dropbox” und definieren Sie die Größe des Images. Außerdem vergeben Sie noch einen Namen. Im unteren Abschnitt des Dialogs aktiveren Sie die Verschlüsselung. Mit einem Klick auf den Knopf “Erstellen” beginnt die Prozedur, allerdings müssen Sie zuerst die Eingabe eines Kennworts wiederholen. Ist die Aufgabe erledigt, lässt sich die Image-Datei nach einem Doppelklick nutzen – sie sollten dann auf dem Schreibtisch eine neue leere Festplatte in der zuvor gewählten Größe vorfinden. Die Verschlüsselung verhindert, dass eine andere Person auf das Image zugreifen kann, selbst wenn Sie es aus Versehen über Dropbox für andere Benutzer sichtbar machen sollten.
Dropbox als Social Network

Relativ erstaunlichen Gebrauch von der Dropbox macht Frenzy . Damit unterhalten Sie Ihr eigenes soziales Netzwerk mittels der Dropbox. Sie müssen das Programm aus dem Internet laden und mit einem Doppelklick entpacken.

Das Programm können Sie direkt starten oder es in den Ordner “Programme” verschieben und dann – wie jede andere Software auch – starten. Beim ersten Start überprüft Frenzy, ob Sie einen Ordner freigegeben haben. Darin speichert es die Datenbank, in der die Inhalte liegen, die andere sehen sollen. Dies können Links sein, aber auch Dateien oder kurze Statements. Ein englischsprachiges Hilfsprogramm führt Sie durch den Prozess. Außerdem werden Erweiterungen im Browser installiert, damit Sie schneller einen Link teilen können.

Für den Einstieg in Frenzy empfehlen wir einen Ordner in Dropbox freizugeben: Sprich: Im Finder den Ordner “Dropbox” öffnen, Control-Taste halten und mit der Maus dort auf einen Unterordner klicken. Der Befehl lautet dann “Dropbox > Share this folder”. Frenzy startet dann den Browser und Sie gelangen zu den Optionen für das Teilen. Dort tragen Sie die Mail-Adresse des Teilnehmers ein und können auch noch einige Stichworte ergänzen.
Um sich mittels Frenzy austauschen zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Alle Teilnehmer müssen die App installieren, die sich diskret in der Menüleiste platziert, und einen eigenen Dropbox-Account besitzen. Dank der Integration in den Browser weisen Sie jetzt Freunde und Bekannte ganz leicht mit “Befehl-Wahltaste-S” auf eine neue Internet-Seite hin und schicken kurze Nachrichten mit.
Fazit
Dropbox und alle Hilfsprogramme sind in Englisch. Doch wer diese Sprache halbwegs versteht, kommt mit Dropbox gut zurecht. Die Funktionen sind über weite Strecken selbsterklärend. Und wer Dropbox voll ausreizen will, sollte – mit einigen Freunden – Frenzy ausprobieren.