Der Walldorfer Softwarekonzern will in den USA rund 300 Stellen abbauen. Die Maßnahme sei Teil der angekündigten Reorganisation in Nordamerika, sagte ein SAP-Sprecher am Freitag. Er bestätigte damit einen Bericht der «Financial Times Deutschland» (Freitagausgabe). Abgebaut wird bei der US-Tochter SAP America. In den USA waren die Umsätze mit Softwarelizenzen im dritten Quartal um 34 Prozent auf 100 Millionen Euro gesunken. In Europa hingegen hatte SAP ein Plus von 22 Prozent auf 244 Millionen Euro verzeichnet.
Damit greife SAP erstmals zu Entlassungen größeren Stils. Das Unternehmen hatte erst in diesem Jahr 850 neue Mitarbeiter jenseits des Atlantiks eingestellt. Insgesamt beschäftigt SAP derzeit in Nord- und Südamerika 6900 Menschen. Die schlechte US-Konjunktur hat insbesondere die Softwarebranche in den vergangenen Monaten hart getroffen.
Der SAP-Sprecher sagte weiter, dass es in Zukunftsfeldern aber auch Neueinstellungen geben werde. Das Blatt zitierte aus einer unternehmensinternen e-mail, derzufolge SAP-Kunden derzeit ihre Investitionen in neue Software in das Jahr 2002 verschieben. SAP hatte die ursprüngliche Prognose von 20 Prozent Umsatzwachstum in diesem Jahr im Oktober bereits auf 15 Prozent reduziert. dpa