
Wie arbeitet Time Machine?
Im Gegensatz zu konventionellen Backup -Tools verdichtet es die Daten jedoch im Laufe der Zeit noch weiter. Es behält die Backups der letzten 24 Stunden. Von den nächsten 30 Tagen bleibt nur jeweils ein Backup übrig und danach vergrößert sich das Intervall auf ein Backup pro Woche bis das Volume voll ist.
Die Daten liegen im Ordner “Backups.backupdb”, der für jeden Rechner ein Verzeichnis enthält und darin für jeden Backup-Lauf einen Ordner, dessen Name mit Datum und Uhrzeit gekennzeichnet ist. Jeder einzelne Ordner zeigt den Zustand des Mac zum jeweiligen Zeitpunkt. Um Platz zu sparen, erzeugt Apple für unveränderte Objekte einen speziellen Verweis auf die Originaldatei, ähnlich einem Unix-Hardlink. Aus diesem Grund tauchen die Dateien in jedem Backup gleichberechtigt auf, ohne dass sie mehrfach Platz belegen, was folglich Speicherplatz spart.
Ist die Filevault-Verschlüsselung aktiviert, kann Time Machine nicht auf einzelne Dateien des Benutzerordners zugreifen. Stattdessen wird das verschlüsselte Image des Accounts gesichert, wenn sich der Filevault -Benutzer abmeldet.
Time Machine nicht mit NAS
Apple macht ein großes Geheimnis daraus, doch die genauere Analyse des Datenverkehrs zwischen Apples Time Capsule und einem Mac macht den Unterschied deutlich: Apple verwendet für Time Capsule die Protokollsprache “AFP”, Version 3.2 beziehungsweise brandaktuell Version 3.3. Viele Festplatten mit Ethernet-Anschluß (alias “NAS”) aber sprechen bestenfalls AFP, Version 3.1. Dort fehlen zwei Befehle ” FPSyncDir ” und ” FPSyncFork “, die Time Machine benötigt, um zu ermitteln, wann ein Ordner respektive eine Datei wirklich vollständig auf der Festplatte gespeichert ist. In Version 3.3 kommt noch ” ReplayCache ” hinzu, was Time Machine nutzt, um nach einen Verbindungsfehler zu überprüfen, ob die zurückliegenden Speicherbefehle erfolgreich waren. Ohne diese drei Befehle kann Time Machine nicht zuverlässig über Netz Daten speichern. Trotzdem findet man immer wieder den Tipp den Mac mit dem Befehl ” TMShowUnsupportedNetworkVolumes ” zu präparieren. In unseren Tests lassen sich danach solche Netz-Festplatten tatsächlich für Time Machine nutzen, doch meistens ist einige Monate später Schluss: Time Machine erkennt die Backup-Daten nicht mehr und kann keine Daten mehr sichern. Auch die Wiederherstellung ist dann unmöglich.
Time Machine ersetzt kein Archiv
Apples Backup-Software hat strenge Regeln für die Datensicherung mit Time Machine: Eine Datei muss mindestens 1 Stunde auf dem Mac existieren, damit automatisch eine Kopie im Backup landet. Die Software dünnt regelmäßig die Backups aus: Erhalten bleibt ein Backup pro Woche, so lange Platz auf der Festplatte ist. Zusätzlich jeweils ein Backup pro Tag von den vergangenen 30 Tagen plus alle Backups der vergangenen 24 Stunden.
Time Machine ist kein “Klon”
Wenn man die Daten eines Macs nach einem fatalen Datenverlust komplett wiederherstellen will, muss man den Rechner von DVD starten. Das Backup von Time Machine ist kein identischer “Klon” der internen Festplatte, deshalb lässt sich der Mac nicht mit Hilfe der Backup-Festplatte starten. Speziell auf Reisen mit einem Mac-Notebook sollte man deshalb für den Notfall die DVD mitnehmen, die mit dem Mac ausgeliefert wurde (oder jene DVD, von der man das Betriebssystem installiert hat).
Nicht allein auf Time Machine verlassen

Es gibt immer wieder Fälle, in denen sich Mac-Besitzer allein auf Time Machine verlassen. Time Machine aber ist anfällig, beispielsweise auf Fehler in Dateien oder Beschädigungen an der Backup-Festplatte. Zusätzlich zu Time Machine empfehlen wir deshalb dringend eine Sicherungskopie von Bildern, Musikstücken und Dokumenten auf einer zweiten Festplatte oder notfalls auf einem USB-Stick, CD oder DVD.
Niemals Terminal-Hacks verwenden
Technische Gründe verhindern, dass man “einfach so” eine Festplatte über WLAN oder Ethernet für Time Machine nutzen kann. Hauptgrund dafür ist der Zwischenspeicher oder “Cache” einer solchen Festplatte, der Fehler im Backup kaschieren kann. Sichtbar werden solche Fehler meistens erst, wenn das Dateisystem im Backup irreparabel beschädigt ist – eine Wiederherstellung ist in unseren Tests praktisch nicht möglich. Deshalb raten wir dringend davon ab, den Terminal-Befehl mit dem Stichwort ” TMShowUnsupportedNetworkVolumes ” zu verwenden.
Keine manuellen Änderungen am Backup
Im Finder sieht es ganz simpel aus: Die Festplatte, die man für Time Machine nutzt, enthält einen Ordner namens “Backups.backupdb” und darin nach Rechner, Festplatte und Datum getrennt die Sicherungskopien. Im Finder unsichtbar stecken aber dort eine ganze Reihe von Zusatzinformationen, die für Time Machine notwendig sind. Wer deshalb im Finder Ordner verändert oder löscht, zerstört mit größer Wahrscheinlichkeit das komplette Backup, so dass sich die Daten darin nicht mehr wiederherstellen lassen. Dann hilft nur noch den Ordner “Backups.backupdb” zu löschen oder — falls keine anderen Daten dort gespeichert sind – gleich die komplette Festplatte im gleichnamigen Dienstprogramm (im Ordner “Programme/Dienstprogramme”) zu löschen. Aber Achtung: Wenn man die Festplatte löscht, sind alle dort gespeicherten Daten unwiederbringlich verloren.
Boot Camp wird nicht gesichert
Time Machine kann nur Volumes sichern, die im Format “HFS Plus” eingerichtet sind. Wenn aber mit Hilfe von Apples Technik Boot Camp die Festplatte geteilt und auf dem zweiten Teil Windows installiert hat, hat dieser zweite Teil das Format ” NTFS ” oder “FAT16”. Derzeit gibt es keine Mac-Software, mit der man zuverlässig diese Boot-Camp-Partition sichern kann (der Entwickler von Winclone hat die Arbeit daran eingestellt). Wir empfehlen deshalb Windows-Software wie Acronis True Image einzusetzen.