
Der Textdruck auf Normalpapier ist die große und unangefochtene Stärke eines Laserdruckers: Besonders schnell und in hervorragender Qualität drucken alle Geräte im Test Texte. Zudem sind sie recht günstig zu haben. Abstriche muss man indes bei der Grafikqualität hinnehmen, die bestenfalls als befriedigend zu bezeichnen ist – und naturgemäß nur in Schwarz-Weiß erfolgt. Doch für herkömmliche Büroaufgaben eignet sich ein Monolaserdrucker wie kein anderer Drucker, da er die günstigsten Betriebskosten bietet und in aller Regel sehr zuverlässig arbeitet. Nur wer im täglichen Büroalltag häufig auch Farbdrucke benötigt, sollte als Alternative einen Farblaserdrucker beziehungsweise einen Multifunktionsdrucker auf Basis eines Farblaserdruckers in Betracht ziehen. Für gelegentliche Farbdrucke oder hohen Ansprüchen an die Druckqualität in Farbe eignen sich tintenstrahlbasierte Drucker besser als Laserdrucker. Je nach Anforderung und Platz ist auch ein Monolaserdrucker als Zweitgerät sinnvoll.
Die Testkandidaten
Die Testkandidaten sind alle für einen Straßenpreis von rund 200 Euro zu haben. Doch oft ist nur der Preis den Geräten gemein, denn vom kleinen und leisen Tischdrucker Oki B2400n und HP Laserjet P1505N bis zu den leistungsfähigen und mit Papierfächern gut erweiterbaren Geräten von Brother, Kyocera, Epson und Lexmark, die bis zu 28 Seiten pro Minute bedrucken, ist die Anforderung breit gefächert.
Am anschlussfreudigsten zeigt sich der Brother HL-2170W, der neben dem obligatorischen USB-Port einen Ethernet-Anschluss und als einziger Testkandidat eine Wireless-Schnittstelle bietet. Die Einrichtung der drahtlosen Schnittstelle ist knifflig, aber Brother bietet eine übersichtliche Schritt-für-Schritt-Installationsroutine an. Alle anderen Geräte im Test bieten entweder direkt eine Ethernet-Schnittstelle oder die jeweils höhere Modellvariante ist mit diesem Netzwerkanschluss ausgestattet. Genaueres hierzu haben wir in der Produkttabelle vermerkt.
Meist fasst die Papierzuführung der Geräte 250 Blatt Kopierpapier, nur der kleine Oki B2400n begnügt sich mit 150 Blatt Vorrat. Jeder Drucker im Test bietet zudem einen Einzelblatteinzug beispielsweise für Briefpapier. Der Epson M2000D bietet hier gar ein ausklappbares Multifunktionsfach, das 50 Blatt fasst. Mit weiteren Papierkassetten lassen sich die Geräte von Samsung, Lexmark, Epson und Konica-Minolta aufrüsten, wobei Lexmark die günstigsten Papierkassetten anbietet.
Eine für den täglichen Bürojob sinnvolle Ausstattung ist die Duplex-Funktion, also der automatische beidseitige Druck. Dieser ist bei den Druckern von Samsung, Lexmark und Epson bereits eingebaut. Leider lässt sich die Duplex-Option bei den anderen Druckern nicht nachrüsten.
Die Druckkosten
Früher waren die Druckkosten eines Laserdruckers deutlich geringer als die eines Tintenstrahldruckers. Zwischenzeitlich haben sich die Kosten teils angenähert, dennoch sind die laufenden Kosten eines Monochrom-Laserdruckers weiterhin am niedrigsten. Selbst beim Drucker mit den höchsten Druckkosten im Test, dem HP Laserjet P1505N, liegen die Kosten für einen durchschnittlichen Ausdruck mit 2,9 Cent im Vergleich niedrig. Berücksichtigt man zudem die Wartungszyklen eines Tintenstrahldruckers, bei denen die Geräte auch Tinte verbrauchen, relativieren sich die tatsächlichen Druckkosten mit der Zeit noch deutlicher. Zwar muss man bei den meisten getesteten Geräten auch die Bildtrommel berücksichtigen, doch bis diese ausgetauscht werden muss, vergehen bei normalem Gebrauch der Geräte dieser Klasse Jahre. Die Kosten haben wir detailliert in der Produkttabelle aufgeführt und unter dem Punkt “Günstigster Seitenpreis” den niedrigsten Seitenpreis errechnet, den man bei einem nachgekauften Original-Toner erreicht.
Teils Probleme unter Mac-OS X 10.5
Eigentlich ist man als Mac-Anwender zwischenzeitlich schon verwöhnt, wenn es um die Treiberunterstützung eines Druckers geht. Bei den getesteten Laserdruckern haben wir mit einigen Modellen unter Mac-OS X 10.5 dann doch zu kämpfen. Beispielsweise beim Oki B2400n, bei dem wir nach der Installation den USB-Treiber unter Mac-OS X 10.5 erst unter “Andere” finden. Auch der ansonsten klaglos arbeitende Treiber von Kyocera bedarf unter Mac-OS X 10.5 etwas Handarbeit beim Einrichten, da das System die passende PPD-Datei nicht findet. Man muss sie von Hand auswählen. Andernfalls verwendet der Drucker einen allgemeinen Treiber, der die Druckauflösung auf maximal 300 dpi beschränkt.
Würde alles funktionieren, wäre der Epson-Treiber der komfortabelste im Test. Er bietet auch ein umfangreiches Dienstprogramm, mit dem sich beispielsweise die Zeit bis zum Ruhemodus des Geräts ändern lässt. Doch leider kann man unter Mac-OS X 10.5 die Duplex-Funktion nicht anwählen. Man muss zum Postscript-Treiber ausweichen. Hier schaltet der Drucker allerdings bei komplexeren Druckjobs schon mal die Auflösung automatisch herunter, damit der Speicher des Druckers den Job verarbeiten kann. Denn anders als beim PCL-Treiber verarbeitet beim Postscript-Treiber der Drucker die Druckjobs und nicht der Rechner. Umgekehrt ist das Spiel unter Mac-OS X 10.4.11. Hier arbeitet der PCL-Treiber einwandfrei, auch die Duplex-Funktion können wir verwenden. Nicht aber beim Postscript-Treiber obwohl sich die Checkbox “Duplex” markieren lässt. Unter Mac-OS X 10.5 arbeitet auch der HP Laserjet P1505N nicht problemlos. So lassen sich die Druckereinstellungen wie Auflösung oder Papiersorte nicht ändern, was unter Mac-OS X 10.4 problemlos funktioniert. Dem Lexmark E250D liegt kein Treiber für Mac-OS X 10.5 bei. Man kann sich aber von der Webseite des Herstellers einen Treiber herunterladen. Überhaupt empfehlen wir, zunächst auf den Herstellerseiten nach aktuelleren Treibern Ausschau zu halten, bevor man die Treiber der beiliegenden CDs installiert.
In der Praxis
Unangenehm bemerkbar machen sie einige Laserdrucker durch einen lange nachlaufenden Lüfter. Dieser ist meist so laut, dass er für ein Gerät, das unmittelbar am Arbeitsplatz steht, stört. Meist laufen die Lüfter rund 15 Minuten nach. Vor allem die getesteten Drucker von Kyocera, Brother und Epson, der übrigens das Druckwerk des Kyocera FS-1100 verwendet, fallen hier auf. Zudem sollte man beim Aufstellen des Geräts darauf achten, dass keine Person im Luftstrom der Lüfter sitzt, die sich außer beim lüfterlosen Oki B2400n und HP Laserjet P1505N an beiden Seiten der getesteten Geräte befinden. Auch das Drucken geschieht in der Regel geräuschvoll. Besonders der Kyocera fällt hier als besonders laut auf. Sehr leise erledigt der HP Laserjet 1505N seine Arbeit.
Lobenswert sind da neben dem Lexmark E250D die lüfterlosen Geräte Oki B2400n und HP Laserjet P1505N, die nach dem Druck keine weiteren Geräusche von sich geben. Doch leider kommt es im Test beim Oki B2400n immer wieder bei mehrseitigen Druckjobs vor, dass der Einzug kein Papier greift. Ein zweimaliges Drücken auf den Online-Schalter behebt meist das Problem, in manchen Fällen müssen wir das Gerät ganz aus- und wieder einschalten, wobei wir den Druckjob dann erneut starten müssen. Da der Oki B2400n ohne Lüfter auskommt, sinkt die Druckgeschwindigkeit bei einem großen Druckauftrag mit der Zeit. Diese Bremse ist Absicht, denn so soll dem Gerät Gelegenheit gegeben werden, sich abzukühlen. Somit ist klar: Der Drucker eignet sich vor allem für gelegentliche kleinere Druckjobs. Ebenfalls ohne nachlaufenden Lüfter kommt bei kleineren Druckjobs der Lexmark E250D aus. Nur bei starker Beanspruchung springt der Lüfter an, was allerdings selbst beim Test der Kopiergeschwindigkeit nicht vorkommt. Und hier druckt das Gerät immerhin 29 Seiten pro Minute.
Druckqualität
Bei Schriften zeigt der Brother HL-2170W ein ausgesprochen schönes, sauberes Druckbild mit sattem Schwarz. Grafiken bringt das Gerät von allen Testkandidaten am überzeugendsten zu Papier. Grafikdrucke gelingen sauber und nur mit leichter Streifenbildung. Insgesamt liefern auch der Lexmark E250D sowie der HP Laserjet P1505N ein gutes Druckergebnis. Schriften bringt das Lexmark-Gerät zwar sehr sauber zu Papier, doch stören bei genauer Betrachtung leichte Treppen-Effekte. Außerdem werden sehr feine Linien bei Schriftgrößen von weniger als sechs Punkt nicht oder nur ausgefranst gedruckt. Doch bei normalem Betrachtungsabstand fällt dies kaum auf. Besser ist hier der satte Textdruck vom HP-Drucker. Bei Grafiken liefern der Lexmark E250D nach dem Brother HL-2170W und dem HP Laserjet P1505N die besten Ergebnisse. Das Schwarz bringen die genannten Modellen satt und nur mit leichten Streifen zu Papier. Nur bei Verläufen bemerken wir beim Lexmark E250D eine sichtbare Tonabstufung statt eines homogenen Verlaufs.
Der Textdruck gelingt dem Kyocera insgesamt gut, allerdings streut der Toner etwas über den Schriftrand hinweg. Das macht das Schriftbild bei genauer Betrachtung unsauber. Der Ausdruck von Grafiken ist keine Stärke des Kyocera FS-1100. Mit deutlicher Streifenbildung, wenig satter und uneinheitlicher Deckung landen die Ausdrucke im Ausgabefach. Bei der Beurteilung der Druckqualität des Epson M2000D, der das Druckwerk des Kyocera FS-1100 nutzt, haben wir Schwierigkeiten. Das erwähnte Treiberproblem macht sich unter Mac-OS X 10.5 auch bei der Druckauflösung bemerkbar. Trotz Einstellung druckt der PCL-Treiber nicht in höherer Auflösung als 300 dpi. Erst mit dem Postscript-Treiber entlocken wir dem Drucker eine bessere Auflösung. Das Druckbild ähnelt sehr dem des Kyocera FS-1100. Nahezu identisch mit dem Kyocera-Drucker ist das Schriftbild. Zwar bringt der Oki B2400n Schriften sehr sauber zu Papier, allerdings könnte das Schriftbild satter sein. Auch bei Grafiken landet der Toner nicht als sattes Schwarz sondern als dunkles Grau auf dem Papier. Bei der Grafikausgabe merken wir bei Halbtönen eine deutliche Streifenbildung, aber immerhin gelingt dem B2400n der Druck von Halbtonschriften mit Hintergrund besser als dem Kyocera FS-1100.
Fazit
Büroaufgaben erledigen die Monolaserdrucker bis auf die beschriebenen Treiberprobleme unter Mac-OS X 10.5 klaglos, sauber und vor allem günstig. Die Geräte lassen sich leicht warten und verrichten auch nach mehrwöchigem Stillstand klaglos ihren Dienst. Anders als bei Tintenstrahldruckern, die in aller Regel nach längeren Pausen Reinigungszyklen durchlaufen müssen. Wer den Drucker professionell nutzt, ist auf ein jederzeit zuverlässig funktionierendes Gerät angewiesen.