
©Markus Schelhorn

Auch für Apples Fotosoftware Aperture gibt es mittlerweile einige Erweiterungen. Die meisten Plug-in-Entwickler haben sich um Ergänzungen der Exportfunktion bemüht und bestätigen damit indirekt, dass Aperture tatsächlich in erster Linie eingesetzt wird, um den Foto-Workflow zu organisieren. Mit dem passenden Plug-in kann Aperture Fotos mit Rändern versehen, mit Überblendungen an Apple Final Cut Pro übergeben, Flickr versorgen, an FTP- und SFTP-Server exportieren oder Gmail ansprechen – all dies läuft zumindest in Aperture 2.1 fast unbemerkt im Hintergrund ab, um dem Benutzer Zeit zu sparen.
Von Apertures Exporttätigkeiten merkt man unter Umständen erst einmal nichts. Manchmal erhält man sogar eine abschließende Statusmeldung des aktiven Export-Plug-ins, obwohl Aperture mit dem Export noch gar nicht fertig ist. Besonders auf portablen Macs kann das zu Problemen führen. Bevor man die Netzwerkverbindung trennt oder versucht, das Programm zu beenden, sollte man daher einen Blick auf Apertures Statusleiste werfen. Ein Klick auf das Symbol “Exportieren…” öffnet das Fenster der Aktivitätsanzeige, in dem man den Fortschritt des aktuellen Vorgangs ablesen kann.
Dieser Test von Aperture-Plug-ins zeigt eines klar und deutlich. Es gibt einige sehr hochwertige Aperture-Plug-ins wie Reinhard Uebels Border FX oder die Plug-ins von Connected Flow und Übermind. Andererseits machen leider auch ein paar wenige unerfreuliche Ausnahmen auf sich aufmerksam. Dazu zählt sicher das kos-tenlose Plug-in Yousendit, das nur dazu dient, den Bedarf für die vergleichsweise teuren Bildersharing-Dienste des Herstellers anzukurbeln. Ein genauer Blick vorab ins Kleingedruckte ist da sicherlich eine gute Idee.
Aperture to Final Cut Pro

Das Plug-in kann Bilder aus der Aperture-Datenbank direkt in eine Videosequenz in Final Cut Pro 5 oder 6 einspeisen. In Aperture wählt man zuerst die Fotos aus und ruft danach das Plug-in auf. Alle gewählten Bilder erscheinen in einer Miniaturvorschau, in der sich die Reihenfolge der Bilder (Frames) sowie die Dauer jedes einzelnen Frame festlegen und, falls gewünscht, Übergänge einstellen lassen. Alle Videovoreinstellungen aus Final Cut Pro sind auch in Aperture verfügbar, so dass man bereits hier die benötigten Einstellungen vornehmen kann. Final Cut Pro startet beim Export selbsttätig; man muss nur noch die Sequenz “Aperture” per Doppelklick öffnen.
Aperture to Final Cut Pro 1.0 Senden von Fotos aus Aperture heraus in eine Final-Cut-Pro-Sequenz
Note 1,0 sehr gut
Vorteile Unterstützung für Video-Übergänge aus Final Cut Pro; Audiotrack-Einstellung
Nachteile Dialogfenster nicht skalierbar, keine Live-Vorschau
Preis kostenlos
Info Connected Flow
Systemanforderungen Aperture 1.5, Aperture 2.0
Dialogsprache Deutsch nein
Border FX

Das Plug-in Border FX exportiert Bilder aus Aperture heraus und kann dabei Ränder, Titel, Wasserzeichen und Copyright-Informationen hinzufügen. Erfreulich ist dabei die Fülle detaillierter Steuerungsmöglichkeiten zum Anpassen der Fotos an spezielle Anforderungen. Fotos können für den Export skaliert, beschnitten, vertikal oder horizontal gespiegelt werden und erhalten auf Wunsch einen Schlagschatten. Die Fülle verschiedener, gut durchdachter Optionen ist beeindruckend, weckt jedoch Wünsche nach mehr Gestaltungsfreiheit.
Border FX 1.1.0 Export von Bildern mit Rand, Titel, Wasserzeichen und Copyright-Informationen
Note 1,3 sehr gut
Vorteile umfangreiche Optionen, informative Vorschau
Nachteile benutzerdefinierte Ränder und frei wählbare Rahmen wären wünschenswert
Preis kostenlos
Info Reinhard Uebel
Systemanforderungen Aperture 1.5.6, Aperture 2.0.1 (nur ab Mac-OS X ab 10.4.11 oder 10.5.2)
Dialogsprache Deutsch nein
Aperture 2 Gmail

Aperture 2 Gmail versendet Bilder per E-Mail direkt aus Aperture heraus über ein Gmail-Konto des Benutzers. Zum Anpassen der Größe der Bilder stehen dem Benutzer Voreinstellungen aus Aperture in einem eigenen Menü zur Verfügung, dessen Inhalt er anpassen kann, ohne das Plug-in zu verlassen. Optional kann man jedes Bild mit einem Wasserzeichen versehen. Leider liefert das Plug-in weder eine Vorschau noch eine Zusammenfassung der zu verschickenden Bilder. Eine direkte Anbindung an das Adressbuch wäre ebenfalls wünschenswert.
Aperture 2 Gmail 0.8 E-Mail-Versand aus Aperture heraus
Note 2,7 gut
Vorteile benötigt keine kostenpflichtigen Dienste
Nachteile es fehlt ein Hinweis darauf, welche Bilder verschickt werden
Preis kostenlos
Systemanforderungen Aperture 1.5, Aperture 2.0; kostenloser Gmail-Account
Dialogsprache Deutsch nein
Flickr Export
Fraser Spears hat das Aperture-Plug-in Flickr Export (zuvor Flickr Plugin for Aperture) mit der Version 1.0.8 auf die Kompatibilität mit Aperture 2.x gebracht. Eine neue Einzelplatzlizenz kostet ¬£14 (17,50 Euro), Updates von 1.0x auf 1.08 sind kostenlos. Flickr Export für Aperture bietet eine Fülle von Funktionen, um eigene Bilder von Aperture in den Flickr-Websharing-Dienst zu laden. Der Benutzer kann nicht nur Titel editieren, sondern auch jedem übertragenen Foto eine Beschreibung hinzufügen und Aperture-Schlüsselworte zuweisen. Das Plug-in unterstützt das Erstellen eines neuen Fotosets oder das Hinzufügen neuer Fotos zu bestehenden Fotosets.
Zu den Highlights gehören die Möglichkeit, Fotos an eine Themengruppe (“Group Pool”) auf Flickr automatisch zu versenden und bereits existierende Fotos durch aktualisierte Versionen aus Aperture zu ersetzen. Das Plug-in unterstützt zudem das Editieren der Geo-Daten vor dem Übertragen zur Integration mit Google Earth.
Zu den besonderen Stärken des Plug-ins gehört seine ausgereifte Unterstützung für Metadaten. Diese umfasst unter anderem das Hinzufügen von Flickr-Foto-IDs und URLs zu den Aperture-Metadaten. Vor dem Upload auf Flickr kann man den betreffenden Fotos zudem noch Tags aus einer editierbaren Liste zuweisen.
Flickr Export 1.0.9 Zugang zu Flickr aus Aperture heraus
Note 1,7 gut
Vorteile ausgereifte Unterstützung für Metadaten
Nachteile umständliche Anmeldung beim ersten Upload
Preis £14 (EUR 17,50)
Info Connected Flow
Systemanforderungen Aperture 2.0; kostenloser Yahoo-Account
Dialogsprache Deutsch nein
Yousendit
Yousendit versendet Bilder bis zu 2 GB Größe an einen Präsentationsserver, so dass Empfänger nur eine E-Mail-Benachrichtigung mit einem Download-Link erhalten. Das an sich kostenlose Plug-in bietet der Hersteller allerdings nicht uneigennützig, sondern als Zugabe zu einem Webdienst, für den je nach Ausstattung eine Monatsgebühr ab 10 US-Dollar aufwärts fällig ist. Es existiert zwar auch ein kostenloser Lite-Account, doch dieser ist auf 100 MB pro Bild, 14 Tage Speicherdauer pro Bild und 1 GB Bandbreite für Downloads pro Bild beschränkt. Im Zeitalter von Flickr, Picasa und .Mac ist dies eindeutig zu teuer.
Yousendit 2.0.0 Build 338 Versand von Bildern mit bis zu 2 GB Größe an einen Datenspeicherungsservice des Herstellers
Note 4,0 ausreichend
Vorteile keine
Nachteile nutzbar nur im Zusammenhang mit einem Datenspeicherungsservice des Herstellers; teuer
Preis kostenlos (je nach Datenmenge ist ein kostenpflichtiger Service erforderlich)
Info Yousendit
Systemanforderungen Aperture 1.5, Aperture 2.0
Dialogsprache Deutsch nein
Über Upload for Aperture

Das beliebte Plug-in wurde für die neue Exportfunktion in Aperture 2.0 gründlich überarbeitet und bietet eine sehr schnelle FTP- und SFTP-Übertragung direkt aus Aperture heraus. Beim ersten Start muss man die Verbindungsdaten zu einem FTP-/SFTP-Server (einschließlich der Portnummer) eintragen. Diese werden dann anschließend in die interne Liste bekannter Datenserver eingetragen. Im nächsten Schritt kann man sich bereits mit einem Server aus dieser Liste mit Hilfe der Schaltfläche “Connect” verbinden.
Während man mit einem FTP- oder STP-Server verbunden ist, kann man leicht neue Ordner erstellen, Zugriffsrechte für Ordner festlegen und nach Dateien auf entfernten Servern suchen. Die Benutzeroberfläche ist im gewohnten Finder-Look gestaltet und bietet sowohl eine Spalten- als auch eine Listenansicht der Daten auf dem Server. Vor der Übertragung können Bilder in einem ZIP-Archiv komprimiert werden, um die Übertragungszeiten zu reduzieren. Dank der eingebauten Bonjour-Unterstützung kann das Plug-in FTP- und SFTP-Server im lokalen Netzwerk selbst finden.
Über Upload for Aperture 2.0.1 schnelle FTP-/SFTP-Übertragung von Bildern direkt aus Aperture heraus
Note 1,7 gut
Vorteile sehr schnell, intuitive Benutzerführung im Finder-Stil, Rechtevergabe
Nachteile keine Möglichkeit zum Löschen von Daten auf dem Server
Preis US$ 24.95 (rund 16 Euro) kostenlose 15-Tage-Testversion
Info Übermind
Systemanforderungen Aperture 2
Dialogsprache Deutsch überwiegend ja (einige Schaltflächen sind auf Englisch)
Aperture to Archive
Wer Bilder wirklich schnell, stressfrei und Platz sparend archivieren möchte, bekommt mit dem Plug-in Aperture to Archive für rund zehn Euro eine recht günstige Lösung. Mit diesem Plug-in lernt Aperture das Erstellen von Disk-Images sowie das Archivieren von Bildern mittels Tar Bzip2, Tar Gzip, und Zip direkt auf die Festplatte. Beim Einstellen der Dateigröße und beim Benennen der Kopien nutzt auch dieses Plug-in Apertures eigene Voreinstellungen. Der Export erfolgt im Hintergrund und wird mit einem Dialogfenster bestätigt. Die Bedienung ist unkompliziert, fast schon zu einfach. Wünschenswert wäre beispielsweise eine Möglichkeit zum Einstellen der Komprimierungsstufe.
Aperture to Archive 1.1.2 schnelles Archivieren von Bildern
Note 2,3 gut
Vorteile sehr schnell; intuitive Benutzerführung
Nachteile keine Möglichkeit zum Einstellen der gewünschten Komprimierungsstufe
Preis US$ 14,95 (9,50 Euro), kostenlose 15-Tage-Testversion
Info Übermind
Systemanforderungen Aperture 1.5.x, Aperture 2.0
Dialogsprache Deutsch Ja
Aperture to Picasa Web Albums

Picasa Web Albums, in Deutschland unter dem Namen Picasa Webalben bekannt, ist ein Webdienst von Google zum Präsentieren von Fotos im Internet. Das Plug-in Aperture to Picasa Web Albums von Übermind ermöglicht das Übertragen von Fotos aus Aperture direkt an Picasa Webalben. iPhoto bietet bereits seit Längerem diese Möglichkeit; Googles Mac-Uploader arbeitet allerdings nur mit dem Finder zusammen.
Aperture to Picasa Web Albums meistert die Erstellung neuer Alben und überträgt automatisch Aperture-Schlüsselworte als Picasa-Tags. Leider bietet das Plug-in keine Voransicht der Inhalte bestehender Alben; man sieht lediglich das “Poster-Bild” eines Albums und die Gesamtzahl der darin enthaltenen Fotos.
Aperture to Picasa Web Albums 1.3.2 Übertragen von Fotos aus Aperture an Picasa Web Albums
Note 2,3 gut
Vorteile sehr schnell
Nachteile keine Möglichkeit zum Navigieren durch Alben aus diesem Plug-in heraus
Kompatibilität Aperture ab Version 1.5, Aperture 2; kostenloser Picasa-Webalben-Account ist Voraussetzung
Preis US$ 24.95 (15,80 Euro), kostenlose 15-Tage-Testversion
Info Übermind
Systemanforderungen Aperture 1.5, Aperture 2.0, Picasa-Webalben-Account
Dialogsprache Deutsch ja
Aperture To Filemaker
Mit dem Plug-in Aperture To Filemaker will der Hersteller Übermind das Einspeisen von Bildern in Filemaker-Datenbanken revolutionieren. Das Plug-in meistert sogar die Erstellung einer Datenbankstruktur. Mit jedem Bild lassen sich bis zu 120 Metadateneinträge in die Datenbank einlesen.
Aperture To Filemaker 1.0.1 Übertragen von Fotos aus Aperture an Filemaker
Note 1,7 gut
Vorteile unterstützt mehrere Datenbanken; Beispieldatenbank wird mitgeliefert
Nachteile in Filemaker sind Anpassungen der Konfiguration erforderlich
Preis kostenlos
Info Übermind
Systemanforderungen Aperture 1.5
Dialogsprache Deutsch ja
Fazit
Auffällig ist, dass sich die bisher veröffentlichten Aperture-Plug-ins fast allesamt um den Export drehen. Doch offenbar scheint die Anwendergemeinde so zu wachsen, dass nun auch einige renommierte Dritthersteller kommerzielle und beliebte Bildbearbeitungs-Plug-ins in einer Version für Aperture 2.1 angekündigt haben.
Ausblick: Noch mehr Plug-ins
Viele weitere Aperture Plug-ins befinden sich zurzeit in der Entwicklung. Darunter befinden sich sowohl Portierungen für Aperture 2.1 und völlig neue Produkte
Viveza von Nik Software soll Fotografen ermöglichen, in Aperture 2.1 schnell, präzise und einfach Farbe und Helligkeit in ihren Bildern einzustellen.
Info www.niksoftware.com/viveza
Noise Ninja soll eine hochentwickelte ISO-Farbtonanalyse und -reduktion auch in Aperture 2.1 möglich machen.
Info www.picturecode.com
Power Stroke Digital Film Tools verspricht mit Power Stroke und seinem intuitiven, blitzlichtbasierten Interface schnelle Bildanpassungen.
Info https://toolfarm.com/plugins
Pearly Whites hellt und weißt Zähne auf.
Fisheye-Hemi-Plug-ins Image Trends will es mit seinen Fisheye-Hemi-Plug-ins Aperture-Benutzern ermöglichen, ohne großen Aufwand Fischaugen-Verzerrungen zu korrigieren.
Dfx-Plug-in Das Dfx-Plug-invon Tiffen Company soll in Kürze eine umfangreiche Sammlung an Filtern und Effekten zur Verfügung stellen.
Info www.tiffen.com
DP Matte bringt laut Hersteller DV-Garage ein hochentwickeltes Werkzeug für Chroma-basiertes Keying.
Info www.dvgarage.com/prod/prod_dpmatte.php
HDR Toner DV-Garage will mit dem HDR Toner mehrere Bilder in Aperture 2.1 zu einem einzigen HDR-Bild zusammenfügen.
Info www.dvgarage.com
Shine Off Mit Shine Off wird man in Aperture 2.1 Glanzlichter aus Gesichtern in Portraitaufnahmen entfernen können.