
Der Begriff Powerline steht für zwei unterschiedliche, aber technisch miteinander verwandte Lösungen, bei denen Daten über das Stromnetz übertragen werden. Zum einen werden in Konkurrenz zur letzten Meile des Telefonnetzes die Daten aus und zum Internet von der Trafostation über die Stromleitung in die angeschlossenen Haushalte übertragen. Zum anderen wird das Stromnetz in einer Wohnung oder in einem Haus dazu verwendet, die netzwerkfähigen Geräte miteinander zu vernetzen, ohne dass dafür Ethernet -Kabel gezogen werden müssen. Zur Unterscheidung spricht man deshalb von Powerline und Inhouse Powerline. Letzteres wird außerdem mit Home Plug bezeichnet.
Powerline-Anbietergruppen
Während es für das Internet per Stromnetz in Deutschland nur wenige praktische Umsetzungen gibt und hierzulande wohl auch keine weitere Entwicklung mehr ansteht, ist das Angebot für die Vernetzung eines Haushalts über die Steckdose inzwischen recht umfangreich. Verschiedene Hersteller bieten hierfür Geräte an, wie beispielsweise die Devolo AG aus Aachen, Belkin, Netgear oder Zyxel. Alle vier Firmen sind Mitglied der “HomePlug Powerline Alliance”, die im Jahr 2000 gegründet wurde und die momentan aktuellen Spezifikationen “HomePlug 1.0” und “HomePlug AV” entwickelt hat. Konkurrierend zur Homeplug Powerline Alliance gibt es die beiden Anbietergruppen Universal Powerline Association (UPA) und die HD-PCL Alliance. Die Geräte der jeweiligen Anbietergruppen sind nicht zueinander kompatibel, da sie jeweils andere Spezifikationen verwenden.

Steckdosennetz
Ein Powerline-Netz bietet sich an, wenn man kein drahtloses Netz verwenden möchte oder aus baulichen Gründen nicht einrichten kann. Um die Geräte miteinander zu vernetzen, verbindet man die Powerline-Adapter mit der nächstgelegenen Steckdose und schließt die Geräte per Ethernet-Kabel an. Die Adapter müssen dabei direkt mit dem Wandanschluss verbunden sein und nicht mit einer Mehrfachsteckerleiste. Die meisten im Handel angebotenen Adapter haben einen oder mehrere Ethernet-Anschlüsse, mit denen man dann Rechner, Drucker, DSL-Modem oder Router verbindet.
Zusätzlich werden Adapter mit einem WLAN -Modul angeboten, so dass man auch einen drahtlosen Zugang zum Steckdosennetz einrichten kann. Das Stromnetz ersetzt die Verkabelung per Ethernet und auch den Switch, da sich alle an die Adapter angeschlossenen Geräte automatisch im selben Netz befinden. So können beispielsweise mehrere Rechner im Netz über das Steckdosennetz einen DSL-Router verwenden, der in einem anderen Raum mit einem Powerline-Adapter verbunden ist. Das Netz findet seine Grenze am Stromzähler, über diesen hinaus kann man kein Netz einrichten. Deshalb gibt es auch keine Probleme in Mehrfamilienhäusern, in denen jede Wohnung über einen eigenen Stromzähler verfügt.
Homeplug am Mac

Beim Kauf von Powerline-Adaptern sollte man sich für einen Anbieter entscheiden, um eventuelle Verständigungsprobleme zwischen den Geräten zu vermeiden, auch wenn diese dieselben Spezifikationen benutzen. Außerdem sollte man darauf achten, dass Software für den Mac mitgeliefert wird, was beispielsweise bei den dLan-Adaptern von Devolo der Fall ist, die wir bei unseren Tests einsetzen. Auch wenn manche Powerline-Adapter nicht konfiguriert werden müssen, kann man ohne Software zum Beispiel das Verschlüsselungspasswort nicht ändern.
Bevor man die dLan-Adapter an die Steckdosen anschließt, notiert man sich die Security-ID, die auf jedem Adapter aufgedruckt ist. Anschließend verbindet man sie mit den Rechnern und dem DSL-Modem beziehungsweise dem DSL-Router per Ethernet-Kabel. Bei manchen Adaptern lässt sich nun die Verschlüsselung über einen Knopf an den Geräten einschalten. Auf den Rechnern aktiviert man “Ethernet” in der Systemeinstellung “Netzwerk” und und stellt das Aufklappmenü auf ” DHCP ” ein, wenn man einen Router für den Internetzugang verwendet. Benutzt man ein DSL-Modem, richtet man auf dem Mac einen PPPoE-Dienst ein (siehe DSL-Modem ).
Um die dLan-Adapter manuell zu konfigurieren, installiert man auf einem der Macs das Programm “dLAN Assistent”, das auf der mitgelieferten CD zu finden ist. Im Willkommen-Fenster klickt man auf “Fortfahren”, woraufhin das Programm nach dem direkt an den Rechner angeschlossenen Adapter sucht und ihn dann mit seiner Hardwareadresse (MAC) anzeigt. Im nächsten Fenster tippt man die Security-ID eines weiteren Adapters ein, klickt auf “Hinzufügen” und gibt danach nacheinander sämtliche weiteren Sicherheitscodes ein, bis alle Adapter in die Liste aufgenommen sind. Abschließend tippt man im letzten Fenster noch das Passwort für die Verschlüsselung ein und bestätigt es.