Mehr Power im Netz
Was man jeden Tag nutzt, bekommt häufig nur wenig Aufmerksamkeit – das gilt für die Frühstückstasse wie für den Webbrowser. Während allerdings der Kaffee aus einer angeschlagenen, aber lieb gewonnenen Tasse ebenso schmeckt wie aus einer funkelnagelneuen, lassen sich Browser so einstellen und erweitern, dass sie die Arbeit erheblich erleichtern. Schließlich hat ein Webentwickler ganz andere Anforderungen als etwa Studierende, die gerade an einer Seminararbeit sitzen.
Apple trägt diesem Gedanken mit Safari allerdings kaum Rechnung: Offiziell unterstützt man bis heute lediglich Plug-ins, aber keine Erweiterungen. Was natürlich nicht heißt, dass es keine gibt. Findige Programmierer haben auch für den Apple-Browser nützliche Anbauten entwickelt. Die bergen aber fast alle ein großes Manko: Sie können im schlechtesten Fall den Browser und sogar das Betriebssystem selbst instabil machen.
Besonders gut mit Firefox
Mozilla respektive Firefox dagegen ermuntert jeden, alle möglichen Erweiterungen bereitzustellen – schließlich entspricht es der Open-Source-Philosophie, dass man sich Software nach eigenem Gusto zusammenstellt. Die bei Firefox “Add-on” genannten Erweiterungen einzufügen, ist denkbar einfach: Im Menü “Extras” öffnet sich unter dem entsprechenden Punkt ein Fenster, über das sich die kleinen Programme direkt herunterladen lassen. Diese werden unter dem Reiter “Erweiterungen” angezeigt, hier kann man bei manchen Add-ons auch Einstellungen vornehmen oder sie wieder deinstallieren. Besonders praktisch: Mit “Aktualisieren” werden die neusten Versionen gesucht und unter dem Reiter “Updates” abgelegt. Durch einen Klick auf “Alle Add-ons ansehen” gelangt man auf die Firefox-Add-on-Seite unter https://addons.mozilla.org/de/firefox . Hier lassen sich auch “Themen”, verschiedene Gestaltungen der Oberfläche von Firefox, auswählen. Unter “Plug-ins” schließlich verbergen sich grundlegende Erweiterungen zur Darstellung von verschiedenen Dateitypen; etwa der Flash-Player, Adobe Reader, Quicktime und Shockwave, die man in diesem Fenster einzeln ausschalten kann.
Widgets sind für Opera
Bei Opera heißen die Erweiterungen “Widgets”; sie werden über den gleichnamigen Menüpunkt installiert und verwaltet. Alternativ lädt man sie von der Opera-Webseite https://widgets.opera.com/ . Widgets öffnen sich in einem eigenen Fenster und greifen ähnlich wie die Widgets von Mac-OS X auf Webdienste wie Twitter, Ebay oder Facebook zu. Häufig benutzte Dienste (“Web 2.0”) übersichtlich im Browser zu integrieren, scheint derzeit ohnehin ein Trend zu sein. Der “Social Web Browser” Flock bietet diese Möglichkeit mit der Startseite “My World” schon länger; für Firefox ist die Seitenleiste ” Yoono ” kostenlos erhältlich. Nur Safari-Nutzer haben derzeit noch das Nachsehen.
Schwieriger Anbau für Safari
Wenn es nach Apple ginge, sollte es für Safari nur “Plug-ins” geben; also Erweiterungen, die eine bestimmte Dateiart darstellen können.
Ein bekanntes Beispiel ist das Flash-Plug-in für die Darstellung von Dateien, deren Name auf “.swf” endet. Viele der im Artikel für Safari vorgestellten Add-ons funktionieren aber ganz anders: Sie fügen zusätzliche Befehle oder Fenster in Safari ein. Die Programmierer erreichen das über eine Hintertür in Mac-OS X: “Input Manager” hatte Apple ursprünglich geschaffen, um Benutzern eine Hilfe für die Eingabe komplexer Schriftsprachen wie Japanisch oder Arabisch zu geben. Diese Input Manager werden immer geladen, wenn man am Mac eine Software startet. Für Programmierer ist es relativ leicht, einen Input Manager zu schreiben, der nur in Safari aktiv wird und dort Menüs erweitert oder zusätzliche Fenster zeigt. Diese Erweiterungen sind aber davon abhängig, dass Apple Menüs und Fenster von Safari unverändert lässt. Updates für Safari ziehen aber häufig auch Änderungen an den Menüs nach sich. Die Hilfsprogramme haben dann einen schweren Stand: Manchmal bringen sie sich nur selbst zum Absturz, manchmal außerdem Safari und gelegentlich bremsen sie sogar Mac-OS X bis zum Stillstand aus. Deshalb weisen wir bei allen Safari-Erweiterungen, die den Input-Manager-Mechanismus verwenden, auf diese Gefahr hin.
PDF Download
Komfort für die PDF-Darstellung in Firefox und Flock
Neben Flash ist das Plug-in für PDF-Dateien das wohl am häufigsten installierte Plug-in für Firefox. Das Add-on “PDF Download” bietet jedoch um einiges mehr: Hier lässt sich das PDF nicht nur in einem frei konfigurierbaren Betrachter anzeigen oder ungeöffnet auf dem Schreibtisch speichern, sondern auch als reiner HTML-Text darstellen. Für letzteres ist je nach Seitenzahl allerdings ein bisschen Geduld bei der Konvertierung erforderlich. Als praktisch erweisen sich außerdem die Anzeige der Größe der PDF-Datei im Browser sowie die Möglichkeit, den PDF-Download abzubrechen. Zudem speichert die Software auf Wunsch jede Webseite als PDF ab: Perfekt für plattformübergreifende Recherche und Dokumentation.
Alternative: Websnapper, 15 US$, nur für Safari oder PDFBrowser-Plug-in Firefox 2/3, Safari, (Flock1/2)
Nitro PDF Software
Kostenlos
SMS Sidebar
Schweizer Anbieter erlaubt Kommunikation zum Mobiltelefon
Wer gerne am Rechner eine längere SMS schicken möchte, oder einfach nicht zu den Daumenakrobaten zählt, für den lohnt sich SMS Sidebar: Es erlaubt nicht nur, wahlweise mit einem alphanumerischen Text oder der eigenen Mobilnummer als Absender SMS-Nachrichten in alle Netze zu verschicken, sondern bietet auch eine ganze Reihe von Sonderfunktionen. So lassen sich etwa extralange SMS, auf dem Empfangerhandy veränderbare Nachrichten oder Flash-SMS verschicken. Außerdem gibt es für jede Kurznachricht eine Empfangsbestätigung. Möglich sind außerdem Gruppen-SMS an bis zu 1000 Teilnehmer. Kontakte und Nachrichten werden dabei nicht serverseitig, sondern auf dem Computer selbst gespeichert. Obwohl die Anwendung selbst kostenlos ist, muss für den Versand der SMS ein Prepaid-Vertrag mit der schweizerischen Vadian Net AG geschlossen werden. Eine Standard-SMS kostet so sechs Cent.
Alternative : rSMS (Opera-Widget für kostenlosen SMS-Versand), Beta SMS (SMS kostenpflichtig)
Firefox 2/3
Marc Diethelm
Kostenlos, Ausnahme SMS
Line Marker
Unterstreichen, was im Internet wichtig ist
Wenn man auf einer Webseite ein Stück Text markiert und dann mit der Maus darauf klickt und dabei die Control-Taste gedrückt hält (oder: rechte Maustaste), öffnet sich im Kontextmenü die Option “Line Marker”. Damit lassen sich Textstellen in vielen Farben unterlegen. Und das Beste: Surft man später wieder auf der Seite vorbei, sind die Markierungen immer noch da! Diese können über das Kontextmenü aber auch wieder im Ganzen entfernt werden. Damit qualifiziert sich das kleine Add-on als praktische Hilfe für Schüler, Studenten und alle, die häufig im Web recherchieren müssen.
Alternative Web Marker
Firefox 3
Hiroshi Shimoda
Kostenlos
Cooliris

Übersichtsseiten und eine Vollbildansicht für bestimmte Bilderdienste (Flickr oder Fotocommunity) mit besonderem Komfort
Cooliris verpasst Safari und Firefox eine ganz neue Oberfläche: Bildportale, Amazon-Ergebnisse, News, Filmtrailer und vieles mehr sieht man auf einer dreidimensionalen Wand. So kann man blitzschnell einen Überblick über die Suchergebnisse gewinnen. Das außergewöhnliche Multimedia-Erlebnis im Browser hat aber zwei entscheidende Nachteile: Es funktioniert nur auf speziell angepassten Webseiten richtig und kann nur in der Vollbildansicht arbeiten. Man kann Cooliris also nicht parallel mit Fenstern anderer Programme verwenden. Trotzdem: Bildredakteuren oder anderen Berufsgruppen, die viel mit Internet-Seiten wie Google Images oder Flickr arbeiten, erleichtert es die Arbeit enorm.
VORSICHT Input Manager
Firefox 3, Safari
Cooliris
Kostenlos
1Password

Komfort für die Kennworteingabe (mit Haken in Mac-OS X 10.5)
Hand aufs Herz: Wer nutzt nicht, wider besseres Wissen, immer wieder die gleichen, einfachen Passwörter und Benutzernamen auf Dutzenden von Webseiten? Schließlich kann sich niemand Dutzende kryptischer Log-ins merken. Das aber bedeutet ein erhebliches Sicherheitsrisiko, das sich mit 1Password verhältnismäßig bequem aus der Welt schaffen lässt: Die einfach zu handhabende Software installiert einen neuen Knopf in der Symbolleiste. Dahinter verbirgt sich ein Aufklappmenü, mit dem sich die Anmeldedaten aller besuchten Webseiten speichern und verwalten lassen. “Strong Password Generator” sorgt dabei dafür, dass man bei einer Neuregistrierung auch wirklich ein nicht so leicht zu knackendes Passwort parat hat. Die Option “Go & Fill Login” öffnet ein neues Browserfenster und logt den Nutzer gleich bei der gewünschten Seite ein. Zusätzlich kann man mit der Funktion “My Wallet” auch Bank- und Kreditkartendaten sicher mit einem Master-Kennwort verschlüsselt auf dem Computer aufbewahren. Diese setzt die Software auf Wunsch automatisch in Formulare ein, wenn man online einkauft. Zum Ausfüllen von Formularen kann man auch unterschiedliche Identitäten benutzen. Wer mobile Geräte nutzt, kann sogar die Synchronisierung der Log-in-Daten mit Palm-OS-Geräten oder iPhone aktivieren. Seit einigen Monaten registrieren wir aber Probleme beim Zusammenspiel zwischen Mac-OS X 10.5 und 1Password.
Alternative : Lastpass (kostenlos)
VORSICHT Input Manager
Firefox 3, Safari, Flock, Camino
Agile Web Solutions
Demo kostenlos, Lizenz 40 US$
Deutsch-Wörterbuch 1.2

Nachhilfe in Grammatik und maschinelle Übersetzungshilfe
Dieses zusätzliche Menü bietet Übersetzungen vom Deutschen in eine Reihe europäischer Sprachen sowie ins Chinesische. Dabei wird nicht nur die einzelne Vokabel angezeigt. Im gerade geöffneten Tab erscheinen auch Synonyme, Beispielsätze sowie Grammatiktipps. Man kann sich viele Wörter sogar vorsprechen lassen, außerdem in Foren nach unbekannten Wörtern forschen. Derzeit werden insgesamt 15 Sprachkombinationen unterstützt, unter anderem die Übersetzung vom Deutschen ins Englische, Französische, Spanische, Türkische und Russische. Leider fehlt noch die wichtige Möglichkeit, auch englische Wörter ins Deutsche zu übertragen.
Alternative : Babelfish Instant Translation (kostenlos), Leo Search (kostenlos)
Firefox 2/3
Bab.La
Kostenlos
Deezer Radio Player
Radio hören im Browser mit dem Komfort von iTunes
Mit dem kleinen Widget greift man im Browser auf die Webradio-Streams von Deezer zu. Man kann unter 27 unterschiedlichen Kanälen von Disco bis Keltische Musik wählen, das Programm der einzelnen Musikstationen ist allerdings nicht beeinflussbar. Dafür lässt sich aber das Widget selbst farblich anpassen.
Alternative : Webradio über iTunes
Opera bis Version 9.6
Donato Furlani
Kostenlos
Google Preview

Erleichtert die Internet-Suche mit Bildern für jede Fundstelle
Das kleine Add-on macht Google- oder Yahoo-Suchresultate viel übersichtlicher, indem es eine kleine Vorschau und die Popularität der Fundstelle anzeigt. So kann man besser beurteilen, ob die angezeigte Homepage die gesuchte Information oder nur besonders viele Links enthält. Über ein kleines Logo in der Statuszeile lassen sich die Vorschaubilder an- und ausschalten, in den Add-on-Voreinstellungen kann man außerdem die maximale Anzahl der Vorschaubilder pro Seite definieren. Leider gibt es für dieses Plug-in keine Variante, die mit Safari funktioniert.
Alternative: Bettersearch (kostenlos)
Firefox 1.5 bis 3.1
Eduard Ackroyd
Kostenlos
Hilfe für Webentwickler
Firefox gilt als der Browser schlechthin für die Webprogrammierung, weil eine ganze Reihe nützlicher Plug-ins die Fehlersuche erleichtert . Doch auch Safari und Opera kann man inzwischen zu diesem Zwecke einsetzen
Web Developer Toolbar

Das kostenlose Add-on von Chris Pederick für Firefox 1.0 bis 3.1, Safari und Seamonkey enthält eine große Menge von Entwickler-Tools, etwa die Möglichkeit, CSS-Stylesheets anzuzeigen und direkt zu verändern. Webseiten können in beliebiger Auflösung angezeigt werden, Cookies und Sessions gelöscht und Seitenelemente ausgeblendet werden. Sogar für die Kontrolle der Bilder einer Webseite gibt es ein Werkzeug, so kann man sich etwa Bildgrößen und falsche Links anzeigen lassen. http://chrispederick.com/work/web-developer/
Web Inspector
Der Web Inspector ist ein Entwickler-Tool für Safari und seit der Version 3.1 im Browser bereits vorhanden, allerdings ein bisschen versteckt: Man aktiviert ihn bei den Safari-Einstellungen unter dem Reiter “Erweitert” mit einem Klick in das Kästchen “Menü ‚Develop’ in der Menüleiste einblenden”. Neben dem HTML-Code kann man sich dann sämtliche im Dokument vorhandenen Dateitypen anzeigen lassen, unter “Network” findet man außerdem die Seitengröße und die dafür nötige Ladezeit.
X-Ray
Mit dem kostenlosen Add-on für Firefox 1.5 bis 3 (und Safari 3 und 4) lassen sich die HTML-Tags auf einer Seite über das Kontext- oder das Menü “Extras” an- und ausschalten. Der Entwickler Stuart Robertson bietet außerdem “Professor X” an, mit dem man Metadaten, Skripte und Stylesheets einer Seite betrachten kann. www.designmeme.com/xray/
Weitere Webentwickler-Tools
– Firebugs zum Debuggen von Webseiten in Firefox,)
– Yslow (Add-on für Firefox) beurteilt die Geschwindigkeit von Webseiten,
– Auch Opera versteckt eine Entwicklungsumgebung namens ” Dragonfly “, die in Versionen über 9.5 unter dem Menüpunkt “Entwicklerwerkzeuge > Weiteres > Extras” versteckt ist.