
Passend zu unserem Schwerpunkt “Macs als Server”, bauen wir dieses Mal mit Automator ein Backup -Programm, das ein Server-Volume mountet und wichtige Daten daraufkopiert. Da ein Backup am besten funktioniert, wenn es automatisch ohne Zutun des Anwenders läuft, geben wir zum Abschluss noch Tipps, wie man das Backup-Programm zum Beispiel mithilfe von iCal automatisch startet.
Um ein Programm zu erstellen, das man später im Finder per Doppelklick starten kann, legen Sie einen neuen Ablauf mit der Vorlage “Programm” an. Die ausführbare Version lässt sich trotzdem noch bearbeiten, indem man sie auf das Icon von Automator zieht.
Auf Server zugreifen

Wir beginnen mit der Aktion “Angegebenen Server abfragen”. Um den Server anzugeben, klicken Sie auf “Hinzufügen”. Die Adresse besteht aus drei Teilen: Das Protokoll “afp” steht für eine Mac-Dateifreigabe (“smb” für Windows). Es folgen Name und Passwort für den Serverzugang, getrennt per Doppelpunkt. Hinter dem @-Zeichen steht der Servername mit Anhang “local” und dem Benutzer-Account. Lassen Sie Passwort oder Namen weg, fragt der Rechner bei der Ausführung danach. Im zweiten Schritt übergeben wir die Serveradresse an die Aktion “Mit Server verbinden”‚ die die Verbindung herstellt. Um einen Auswahldialog für Server zu zeigen, benutzen Sie im ersten Schritt die Aktion “Nach Servern fragen”.
Backup-Ordner anlegen

Mounten Sie den Server von Hand, und legen Sie dort einen Ordner für die kommenden Backups an. Wir erzeugen dafür “Alle Backups” im Dokumentenverzeichnis auf dem Server. Nun fügen Sie dem Arbeitsablauf die Aktion “Neuer Ordner” hinzu. Im Menü “Ort” wählt man den gerade angelegten Ordner. Im Eingabefeld geben wir als Ordner für die laufende Sicherung den Namen “Backup” ein. Wichtig: Klicken Sie mit der rechten Maustaste (oder Control-Klick) auf den Titel der Aktion, und wählen Sie im Menü “Eingabe ignorieren”, um keine Daten von der vorherigen Aktion einzulesen! Werfen Sie dann das Server-Volume wieder aus, und klicken Sie in Automator oben rechts auf “Ausführen”. So lässt sich testen, ob die Anmeldung klappt und der Ordner “Backup” an der richtigen Stelle erzeugt wird.
Dateien kopieren

Lassen Sie den Server gemountet, das hilft uns gleich noch. Zunächst fügen wir die Aktion “Angegebene Finder-Objekte abfragen” hinzu, die wir auch per “Eingabe ignorieren” von der vorherigen Aktion abkoppeln. Ziehen Sie alle Dateien und Ordner, die gesichert werden sollen, in den Listenbereich der Aktion. Bedenken Sie, dass Ordner immer komplett kopiert werden, also nicht nur die Änderungen, was entsprechend lange dauern kann. Die ausgewählten Daten übergeben wir an “Finder-Objekte kopieren”. Hier wählen Sie im Menü über “Nach > Andere” den im Testlauf auf dem Server angelegten Ordner als Ziel.
Backups nummerieren
Damit keine alten Backups überschrieben werden, versehen wir den Ordner mit einem Zeitstempel. Dazu wählen wir ihn auf dem Server mit der Aktion “Angegebene Finder-Objekte abfragen” aus, wobei wir wieder die Eingaben von der Voraktion ignorieren. Mit der Aktion “Finder-Objekte umbenennen” hängen wir nun das aktuelle Datum im sortierfreundlichen Format “Jahr Monat Tag” an den Ordernamen an. Der Titel der Aktion ändert sich übrigens mit der im ersten Menü gewählten Art der Umbenennung. Soll das Backup eventuell mehrmals täglich laufen, fügen Sie die Aktion erneut hinzu und hängen mit dem Format “Stunde Minute Sekunde” auch noch die Uhrzeit an. Damit hat der Backup-Ordner dann einen eindeutigen Namen, wie zum Beispiel “Backup_2010-11-23_18-23-57”. Zum Schluss benutzen wir die Aktion “Medium auswerfen”, um uns nach dem Backup wieder vom Server abzumelden.