
Überraschend hat Apple-CEO Steve Jobs gestern in Cupertino verkündet, dass Apple noch im Sommer die iPad-Reihe um zwei Modelle mit Kamera erweitern will. Das iPad Photo soll in Versionen mit Wi-Fi und Wi-Fi + 3G mit jeweils 128 GB Kapazität noch vor der Sommerferiensaison in den Handel kommen. “Die Nachfrage nach dem magischen und revolutionären iPad übertrifft alle unsere Erwartungen,” jubelt Jobs, “doch haben wir seit der Vorstellung des iPad Ende Januar von unseren Kunden immer wieder gehört, was das iPad noch magischer und revolutionärer machen werde: Eine Kamera. Und diesen Wunsch werden wir erfüllen.”
Die Kamera selbst sei das “mit Abstand beste”, was je für ein mobiles Gerät konzipiert wurde. Der CCD der Kamera ist nicht nur in der Lage, Fotos mit 5 Megapixeln Auflösung aufzunehmen, sondern auch Videos im HD-Format 720p. Eine innovative Optik, die “wir selbstverständlich patentiert haben” (Jobs) erlaubt gar zwei Objektive für den einen Chip, eines auf der Vorderseite und eines auf der Rückseite des iPad-Gehäuses eingelassen. So dient das iPad zusammen mit der nur auf dem Photo-Modell installierten App iPadChat auch als Gerät für Videokonferenzen . “Das iPad können Sie wie den iMac oder Macbook für Videochats nutzen, auf dem Bildschirm erscheint Ihr Chat-Partner. Mit einem Fingertipp können Sie diesem jedoch zeigen, worauf das Objektiv auf der Rückseite des iPad gerichtet ist. Stufenlose Überblendungen der Bilder von Vorder- und Rückseitenobjektiv ist möglich,” schreibt Apple auf seiner neu eingerichteten Seite zum iPad Photo. Mit der Foto- und Videokamera sei das iPad zudem der optimale Begleiter für den Urlaub, Digicam, Camcorder und Macbook könnten in Zukunft zu Hause bleiben. “Leider haben wir es nicht mehr bis zum Spring Break geschafft, aber in den Sommerferien sollte es so weit sein,” entschuldigt sich Jobs.
Die Leistungsfähigkeit des Chips, den Apple wie auch den Hauptprozessor A4 selbst hergestellt hat, ist beeindruckend, Apple verspricht, dass damit auch die Aufnahme von Wärmebildern möglich sei. Können CCDs handelsüblicher Digital- und Handykameras das Spektrum im nahen Infrarot abbilden, sind sie für die Aufnahme echter Wärmebilder leider nicht geeignet. Zwar gibt es im App Store einige Apps, die Infrarotbilder aufnehmen, wie jedoch das Beispiel Infrarot-Fotografie zeigt, ähneln deren Ergebnisse schwarz-weiß-Bildern. Für Wärmestrahlung sind die Chips jedoch unempfänglich. Der CCD im iPad Photo sei jedoch sehr wohl in der Lage, diese Strahlung aufzunehmen und auszuwerten. Daher liefert Apple eine zweite exklusive App namens iNfra-Cam mit. “Damit liefert das iPad Photo einen wesentlichen Beitrag für eine bessere Welt, in dem es etwa Hausbesitzern auf einen Klick zeigt, wo Wärmedämmung notwendig ist. Greenpeace wird nichts zu meckern haben,” führt Apples Pressemeldung zum iPad Photo weiter aus.
Die Innovation hat aber auch ihren Preis, ohne UMTS-Modul soll das iPad Photo 899 US-Dollar kosten, mit 3G-Funk an Bord wird es in genau drei Monaten, am 1. Juli 2010, für 999 US-Dollar zu haben sein. Bei letzterem Modell bleibt jedoch noch die Frage nach Video-Chats über das Mobilfunknetz offen, erst kürzlich hatte Apples in den USA noch exklusiver Partner AT&T VoIP über sein Mobilfunknetz erlaubt. Für Videochats mit dem iPad Photo sei ein Aufpreis nötig, so viel ließ sich Jobs bisher entlocken, wie hoch der sei, verriet er jedoch nicht.
Auch außerhalb der USA soll es mit dem iPad Photo noch “im Sommer” etwas werden, jedoch nicht vor August. Die Preise stehen ebenfalls noch nicht fest.
Info: Apple