

Basis für die außergewöhnliche Bilanz – der Umsatz stieg um 82 Prozent und der Gewinn gar um 125 Prozent – waren Rekordverkäufe von iPhone und iPad. Pro Aktie verdiente Apple 7,79 US-Dollar, Analysten hatten einen Gewinn pro Aktie von 5,85 US-Dollar erwartet, die Umsatzerwartung Wall Streets von 24,92 Milliarden US-Dollar hatte Apple um beinahe vier Milliarden US-Dollar übertroffen.
“Wir sind mit der Dynamik unseres Geschäfts sehr zufrieden,” freut sich auf Apples Finanzchef Peter Oppenheimer in der Bilanzpressekonferenz.
iPhone stark wie nie

Im abgelaufenen Quartal hat Apple 20,34 Millionen iPhones verkauft, 142 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mehr iPhones hatte Apple noch nie in einem Quartal verkauft, das zweite Quartal hatte mit 18,65 Millionen Stück den bisherigen Rekord markiert. Das iPhone 4G ist mittlerweile seit einem Jahr auf dem Markt, zuletzt hatte Apple mit der CDMA-Version seines Erfolgsmodells im Februar ein neues Gerät gebracht, im April war mit zehn Monaten Verzögerung endlich das weiße iPhone 4 herausgekommen. Das iPhone spülte insgesamt 13,3 Milliarden US-Dollar in die Kassen Cupertinos, 150 Prozent mehr als vor einem Jahr. In 105 Ländern bieten insgesamt 228 Carrier das Apple-Handy an.
iPad-Nachfrage gerade so gestillt
Das iPad 2 verkaufte sich im Berichtszeitraum 9,25 Millionen mal und damit 183 Prozent besser als das Vorgängermodell vor einem Jahr, das jedoch erst Ende Mai 2010 in wenigen Ländern außerhalb der USA verfügbar war. Mehr iPads hatte Apple jedoch noch nie verkauft, auch nicht im Weihnachtsgeschäft 2010, als 7,3 Millionen iPads über die Ladentische gingen. Das iPad ging zwischen April lud Juni in 36 weitere Ländern in den Handel, mittlerweile bietet Apple es in 64 Ländern an. Für das iPad-Geschäft bilanzierte Apple 6 Milliarden US-Dollar, vor einem Jahr waren es noch 2,2 Milliarden US-Dollar gewesen. Laut Oppenheimer hätte Apple mehr iPads verkaufen können, doch komme man in der Produktion kaum nach. Diese sei zwar nun signifikant gesteigert worden, doch “verkauften wir jedes iPad, das wir hergestellt haben.” iPad, iPhone und iPod Touch zusammengenommen, hat Apple insgesamt bisher 220 Millionen iOS-Geräte verkauft.
Fast vier Millionen Macs im Quartal

Apple ist es zudem gelungen, seine Mac-Verkäufe weiter zu steigern. Im Juni-Quartal setzte Apple 3,95 Millionen Rechner ab, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Wachstum des Mac übertraf die IDC-Prognose für den gesamten PC-Markt um das vierfache, betont Apple. Besonders stark legte der Mac im asiatisch-pazifischen Raum zu, um 56 Prozent. Japan bilanziert Apple davon unabhängig, dort legten die Verkäufe um 16 Prozent zu. Im Berichtszeitraum hatte Apple neue iMacs mit Quad-Core-Chips von Intels Sandy-Bridge-Baureihe vorgestellt. Portable Macs machten mit 2,79 Millionen Stück dennoch den Löwenanteil der Verkäufe aus.
Für den iPod stellt Apple weiterhin rückläufige Verkäufe fest. Zwischen April und Juni verkaufte Apple mit 7,54 Millionen Geräten 20 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Hälfte aller verkauften iPods seien iPod Touch gewesen, so dass der durchschnittliche Verkaufspreis ungefähr gleich geblieben ist.
Über den iTunes Store hat Apple im zurückliegenden Quartal 1,4 Milliarden US-Dollar eingenommen, 36 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 225 Millionen iTunes-Konten können man un zählen, Apple dürfte damit weltweit eine der größten Sammlungen von Kreditkartendaten haben. Der App Store hält nun 425.000 Apps bereit, erst letzte Woche zählte Apple 15 Milliarden Downloads. Seit Einführung des Softwareladens habe Apple 2,5 Milliarden US-Dollar Einnahmen an Entwickler überwiesen.
Starke Stores, enorme Barreserven
Den Apple Stores weist die Bilanz Einnahmen von 3,5 Milliarden US-Dollar zu, 36 Prozent mehr als vor einem Jahr. In seinen eigenen Läden verkaufte Apple 786.000 Macs, was einen Zuwachs von 13 Prozent bedeutet. Zum Ende des Quartals hatte Apple weltweit 327 Stores in Betrieb, im laufenden Quartal sollen 30 neue folgen, darunter der erste in Hongkong.
An Barreserven und Investitionen hält Apple mit Ende des Quartals 76,2 Milliarden US-Dollar. Für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem Gewinn von 5,50 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar – eine wie üblich zurückhaltende Aussicht. Über neue “Produkte in der Pipeline” ließ Apple bis auf eine Ausnahme keine Andeutungen fallen: OS X Lion ist ab heute im Mac App Store erhältlich.