Ich war zwar schon vorher davon überzeugt, daß es richtig ist, anstelle einer DOSe einen Mac als Ersatz für meinen sechs Jahre alten Amiga 2000B zu kaufen, aber der Artikel in der Macwelt 2/94 hat mir dann noch den letzten Kick gegeben. Ich werde mir also einen Performa 475 kaufen. Ich habe nur ein Problem dabei: Ich habe nämlich Kunden, die hätten das Ergebnis gern in Dateiform, verwenden aber ein Programm, das sie vor langer Zeit von irgendwelchen Großrechnern auf die DOSe übertragen haben – in meinem Fall angelehnt an das berüchtigte Programm PC Text 3. Nun ist der Klon in einigen Passagen sogar nicht schlecht. Aber in dem für mich arbeitsaufwendigsten Teil, dem Referat, ist er von rührender Unbeholfenheit. Wenn ich die Zeile wechseln will, darf ich ein Return drücken! Kein Zeilenumbruch, kein Nachformatieren, nur 14 Makros. Selbstverständlich gibt es auch keine Import/Export-Funktion. Zunächst dachte ich daran, das Dateiformat von einem Bekannten “nachbilden” zu lassen. Nur hat der zur Zeit anderes zu tun. Und so bin ich auf eine andere Idee gekommen: Gibt es eine Möglichkeit, einem DOS-Programm ohne Input-Funktionen Tastatureingaben vorzutäuschen, die in Wirklichkeit von einem Tool aus einer Mac-Datei formatgerecht ins Programm geschaufelt werden?
Ehrlich gestanden halten wir einen solchen Aufwand für nicht gerechtfertigt, zumal die nicht vorhandene Multitasking-Fähigkeit von DOS die Aufgabe zusätzlich erschwert. Es müßte sich hierbei schon um ein TSR-Programm handeln, das im Hintergrund zu Ihrem PC-Text-Derivat mitläuft und quasi die Eingaben simuliert. Wesentlich einfacher scheint es uns zu sein, einen Dateikonverter zu schreiben, der dann entweder auf dem Mac oder auf dem DOS-Rechner läuft. Wieviel Zeit das Programmieren eines solchen Konverters kostet, hängt von der Komplexität des Dateiformats ab. Da das Programm noch aus den DV-Anfangstagen stammt und WYSIWYG (What You See Is What You Get) nicht unterstützt, dürfte die Arbeit nicht allzu aufwendig sein. Ein Tip am Rande: Wir würden übrigens nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und einen Programmierer bezahlen, sondern erst einmal herumtelefonieren und einschlägige Mailboxen durchforsten, ob sich nicht doch ein kommerzielles Produkt respektive PD oder Shareware findet, die einen entsprechenden Konverter bietet. Und wenn keine direkte Konvertierung möglich ist, sollten Sie den Versuch wagen, über ein Zwischenformat zu gehen.
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