Wie unser Test zeigt, bringen die ausbelichteten Fotobücher trotz einzelner Schwächen die versprochene hohe Qualität. Wer ein herkömmliches Fotobuch von seinen eigenen Fotos bestellt, erhält meist ein auf Digitaldruckmaschinen erstelltes – wie beispielsweise HP Indigo oder Xerox iGen. Das ist zwar günstiger als die hier getesteten Produkte, allerdings ist die Fotodruckqualität ebenfalls deutlich niedriger. Das liegt zu einem an einem sichtbaren Druckraster und an einem kleineren Farbraum, also dem geringeren Umfang darstellbarer Farben. Speziell bei Farbübergängen und homogenen Bildbereichen wie etwa einem Himmel stört das all jene Fotografen, die ihre Fotos in bestmöglicher Qualität in Buchform bringen möchten.
Die Qualität bei Farbe und Schwarz-Weiß

Die Papierqualität ist bei allen Anbietern gleich, sie verwenden ein zirka 300 Gramm schweres Fotopapier mit Pearl-Oberfläche. Fotos können auf diesem Papier nicht doppelseitig ausbelichtet werden und so müssen Vorder- und Rückseite zusammengeklebt werden. Im Test stellt dies keinen Nachteil dar, außer man stört sich an der Haptik der dickeren und steiferen Seiten im Vergleich zu gedruckten Fotobüchern. Eine Doppelseite ist dabei durchgehend und mit der nächsten Doppelseite verklebt. Das ist sehr gut für doppelseitige Panoramen und wird nur durch den Falz unterbrochen. Wir haben bei jedem Anbieter zwei Fotobücher zum Vergleich bestellt, einmal im Querformat 20 x 30 Zentimeter und einmal in 30 x 30 Zentimeter. Das kleine Buch hat maximal 42 Seiten und das große kommt mit der maximalen Anzahl des Anbieters – bei Cewe sind das 74 Seiten.
Die Fotoqualität
Die Fotoqualität in Farbe überzeugt bei allen Anbietern. Wir stellen jedoch fest, dass sie selbst innerhalb eines Labors unterschiedlich ausfälllt. Leichte Vorteile hat Fuji, die Farben sind kräftig und das Himmelblau kommt sehr schön. Bei Bildern mit starken Kontrasten macht sich aber als großer Nachteil bemerkbar, dass sich derzeit in der Mac-Software die automatische Bildoptimierung noch nicht abschalten lässt. Sehr neutral und nahezu identisch sind die Ergebnisse bei den kleinen Büchern von Cewe und Pixum, das den Cewe-Dienst verwendet.
Im großen Buch von Pixum sind die Bilder zu dunkel und die Schatten laufen zu. Bei Fotobuch.de sind die Kontraste etwas stärker, das Himmelblau kann einen Stich ins Grüne bekommen. Ein weiterer Fehler fällt uns speziell in Himmelspartien auf, die Abstufungen in Blauübergängen. Ebenfalls nicht schön sind die Muster der eingefärbten Papierseiten im kleinen Buch, die an Wasserfarbe erinnern. Zu guter Letzt sind in unserem großen Buch auch noch die Seitenzahlen verzerrt und entsprechen nicht der eingestellten Schriftart.
In Schwarz-Weiß ergibt sich ein gänzlich anderes Bild. Die Bücher von Cewe und Pixum haben einen deutlichen Farbstich ins rosa bis violette und die Schatten laufen zu. Das sieht bei Fotobuch.de und Fuji wesentlich besser aus: Zwar sind auch deren Bücher nicht ganz frei von Farbstichen in den Lichtern, aber auch unterschiedlich stark und abhängig vom Motiv. Die Kontraste von Fotobuch.de sind etwas stärker und bei kritischen Motiven stört ein leichtes Kriseln in den Mitten.
Einband und Bindung

Ebenso wichtig wie die Qualität der Fotoseiten ist die von Umschlag und Bindung. Die Einbände von Cewe, Fuji und Pixum sind sehr glatt und glänzend. Das macht einen hochwertigen Eindruck, ist aber schnell mit Fingerabdrücken und kleinen Kratzern verdorben. Klasse ist, dass man die Einbände frei mit eigenen Fotos gestalten kann. Allerdings zeigen Cewe und Pixum den Falzrand nicht an, was dazu führen kann, dass ein Teil der Schrift auf die Innenseite verschwindet. Anders bei Fotobuch.de, der wattierte Einband macht speziell in der schwarzen Ausführung mit Ledernarbung einen exklusiven Eindruck.
Unterstrichen wird dies durch eine individuelle Schriftprägung – leider ist die Schriftart vorgegeben. Wer ein eigenes Fotobuch verschenken oder sogar verkaufen möchte, wird mit den Produkten von Cewe und Pixum nicht glücklich. Zum einen sieht es nicht sehr professionell aus, wenn die letzten zwei Seiten leer sind, zum anderen stört der sehr große Herstelleraufdruck mit Barcode. Wie das dezenter geht, demonstrieren Fuji und Fotobuch.de.
Die Bindung bei Fuji und Fotobuch.de ist fest und hält auch stärkerer Beanspruchung stand. Bei Cewe und Pixum erweist sich die Verklebung mit dem Buchumschlag als Schwachstelle, die sich lösen kann. Zum Problem wird dies aber nur beim rauhen Umgang mit dem großen Fotobuch. Etwas gewundert haben wir uns beim großen Fotobuch von Fuji, das mit einem Aufkleber vom Cewe-Labor geliefert wird und somit die gleichen Probleme aufweist.
Das richtige Format
Für ein Fotobuch kommen nur JPEG-Dateien mit sRGB-Farbraum in Frage. Das Labor ignoriert in der Regel das Farbprofil, die Software von Cewe und Pixum erkennt, wenn Bilder bearbeitet sind und verzichtet auf die automatische Bildoptimierung im Labor. Man sollte das aber auf jeden Fall prüfen. Fuji bietet diese Funktion leider erst in einer der nächsten Versionen, die Bilder werden also ein weiteres Mal im Labor optimiert. Als Importformate akzeptiert nur Fuji verlässlich auch TIFF, daher sollte man bei JPEG bleiben.
Software: Gestalten und bestellen
Die Programme von Cewe und Pixum sind bis auf die Farbgebung identisch. Das geht sogar so weit, dass die Projekte austauschbar sind und die Voreinstellungen des jeweils Anderen übernommen werden. Das Programm ist übersichtlich, allerdings kann es seine Windows-Herkunft nicht verbergen. Da die Fotobuchsoftware Paketinhalte als Ordner anzeigt, gibt es auch einen Zugriff auf die Bibliotheken von Aperture und iPhoto. Dieser ist aber nicht zuverlässig – also lautet die Empfehlung, die Bilder in einen selbst angelegten Projektordner zu exportieren. Generell hat die Fotobuchsoftware alle nötigen Funktionen, ist aber etwas träge und bietet nur eine eingeschränkte Schriftauswahl. Die exakte Positionierung von Bildern ist etwas schwierig und die Wahl des Ausschnittes geht nicht visuell. Positiv ist, dass sich weitere Designs direkt aus dem Netz laden und installieren lassen. Eine wichtige Funktion für alle, die ihre Bilder selbst bearbeiten, ist die Deaktivierung der automatischen Bildoptimierung im Labor. Das geht pauschal in den Voreinstellungen oder einzeln für jedes Bild.
Das Programm von Fuji kommt ganz im Look der Apple-Produkte, entsprechend einfacher sind auch die grundlegenden Gestaltungsschritte. Besser gelöst als bei den Mitbewerbern ist, dass nur die möglichen Schriften zur Auswahl stehen. Schlechter ist, dass man pauschal nur eine Schriftfarbe zuweisen kann. Für Wörter mit wechselnden Farben muss man mehrere Textfelder erstellen. Fuji hat auf eine Positionierungshilfe in Form einer exakten Positionsangabe verzichtet. Dafür helfen magnetische Hilfslinien bei der Ausrichtung der Layoutrahmen in der Blattmitte und zueinander.
Insgesamt macht das Programm von Fuji einen besseren Eindruck als die Konkurrenz. Das Zusammenstellen geht einfacher von der Hand und das Programm arbeitet flüssiger. Es fehlen aber eine Funktion “Bearbeiten/Rückgängig”, die Positionierungsmöglichkeit per Eingabe von Werten und eine flexiblere Textformatierung. Die Funktionen sind lediglich auf das nötigste beschränkt und genügen anspruchsvollen Gestaltern wohl eher nicht. Der größte Nachteil der Software ist, dass sich die automatische Bildkorrektur, die Fuji vornimmt, nicht deaktivieren lässt.

Von Fotobuch.de kommt das Programm Designer 2.0. Der Aufbau ist wie bei Cewe und Pixum mit der Seitenauswahl oben, der großen Montagefläche darunter und auf der linken Seite einem Zugriff auf die Bilder. Hier muss man umständlich jeden Ordner einzeln anmelden, ein direkter Zugriff auf das Dateisystem ist nicht möglich. Sehr schön sind das einstellbare Raster als Layouthilfe und die Möglichkeit, eigene Layouts schnell und einfach zu speichern. Einen Nachteil haben diese individuellen Layouts jedoch: Sie können nicht projektübergreifend gespeichert werden.
Über die Einstellungen lassen sich Größe und Position der Bildboxen genau festlegen, leider nur auf das größte Format bezogen. Wer also ein Buch in 21 x 21 Zentimeter gestalten möchte, muss es erst in 30 x 30 Zentimeter layouten. Nur Designer 2.0 erlaubt einen Wechsel zwischen den Buchgrößen. Sehr schön sind die vielfältigen Formatierungsmöglichkeiten für Bildboxen mit Rahmen, Schatten und sogar Formen wie ein Schmetterling. Der Clou der Textboxen sind die Texteffekte: Zum Beispiel ein Bild als Text oder das Ausbrennen aus einem Bild. Verschiedene Farben lassen sich nicht in einer Textbox kombinieren.
Der Bestellvorgang
Nach Abschluss der Layoutarbeit verschickt man die Daten online oder per CD an den Dienstleister. Online klappt das bei jedem der drei getesteten Bücher problemlos. Die Vorgänge sind transparent und wer noch keinen Zugang zum Dienstleister hat, richtet diesen direkt beim Bestellprozess ein. Genauso vorbildlich ist das direkte Feedback, zum Beispiel über die Ankunft der Datei oder den Fertigstellungstermin. Wir wählen als Abholstation für die Fotobücher von Cewe und Fuji den weit verbreiteten Media Markt. Beim Verlassen des Cewe-Labors erhält man einen Hinweis, dass in zwei bis drei Tagen das Buch in der Filiale abholbereit sei. In unserem Fall waren es vier Tage, was uns folglich zweimal zum Abholen in den Media Markt geführt hat. Fuji ist hier präziser und meldet ein abholbereites Fotobuch am Vortag an.
Bewertung und Fazit

Die Bewertungstabelle der Fotobücher finden Sie links in dem Bild oder hier als PDF-Datei .