
Seit Spätsommer 2007 ist die Videowelt etwas aus den Fugen geraten – zumindest für alle, die iMovie HD (= Version 6) oder eine der Vorgängerausgaben benutzt hatten. Denn Version 7 ist, wie Steve Jobs selbst zugegeben hat, eine neue Software, die anders aussieht und die vor allem anders bedient werden will.
Hintergrundmusik oder Audiospuren
iMovie 7 unterscheidet zwischen Hintergrundmusik und einer oder mehreren Audiospuren. Zieht man rechts unten aus dem Bereich “Musik und Toneffekte” (Befehlstaste-1) Musik oder ein Effektstück in den freien Teil des Projektinhalts entsteht Hintergrundmusik, die im Projektbereich als grüne Hinterlegung sichtbar ist. Zieht man den Tonschnipsel dagegen auf einen Film im Projektinhalt, wird daraus eine zusätzliche Tonspur für diesen Film.

TIPP Die Tonspur eines Films lässt sich von einem Clip auf einen anderen übertragen: Zuerst wählt man im Projektinhalt die Teile eines Clips aus, deren Tonspur man an anderer Stelle verwenden möchte. Dann hält man die Control-Taste gedrückt, klickt auf diese Auswahl und wählt im Menü den Befehl “In der Ereignisübersicht zeigen”. Dann wird diese Auswahl in der Mediathek grau hinterlegt. Jetzt hält man Befehl- und Hochstelltaste gedrückt, klickt mit der Maus auf diese graue Markierung und zieht sie an die gewünschte Stelle im Projektinhalt.

TIPP Um die ursprüngliche Tonspur eines Videoclips stumm zu stellen, fährt man mit der Maus im Projektinhalt über den Clip und klickt auf das kleine Lautsprechersymbol links oben (alternativ: Clip auswählen und die Taste “A” drücken). Dann kann man die Audioeinstellungen für diesen Clip anpassen. Reduziert man die Lautstärke auf 0 Prozent, bleibt der Clip stumm.
Bildgenau schneiden

Mit Version 7.0 von iMovie kann man Filmcips auswählen und Anfangs- und Endpunkt wählen oder den Clip im Projektinhalt auswählen und trimmen (Befehltaste-R). Seit dem Update auf Version 7.1 ist zusätzlich die Feinabstimmung möglich, wenn man die entsprechende Funktion in den Voreinstellungen aktiviert.
TIPP Die Feinabstimmung für Anfangs- und Endpunkt eines Clips ist immer dann aktiv, wenn iMovie einen orangen Rand um den Clip einblendet. Man erreicht diese Funktion, wenn man Befehl- und Wahltaste hält und die Maus über einen Clip bewegt oder auf die kleinen Symbole mit Doppelpfeilen klickt. Alternativ hält man die Wahltaste gedrückt, klickt auf Anfang oder Ende des Clips und reduziert dann die Cliplänge um ein Bild mit den Tasten “Pfeil nach links” beziehungsweise “Pfeil nach rechts”.

Schwarz-Weiß-Effekt
Erstaunlicherweise fehlen noch immer viele der Filter, die es in früheren Versionen von iMovie gibt. Die Farbkorrektur und speziell der Schwarz-Weiß-Effekt aber sind möglich über die Funktion “Video anpassen”.
TIPP Wählt man im Projektinhalt einen Clip aus und klickt links oben auf das kleine Symbol mit der Sonne, sieht man die Palette “Video anpassen” (alternativ mit der Taste “V”). Reduziert man dort die Sättigung auf 0, erhält man eine Schwarz-Weiß-Fassung des Videoclips.

Außerdem lassen sich in dieser Palette “Video anpassen” beispielsweise kleinere Belichtungsfehler korrigieren, um etwa unterschiedliche Lichtfarben zu korrigieren. Wer spielen möchte, arbeitet mit den Farbreglern und dem darunter liegenden Einsteller für den Weißpunkt, bis der Film in den Lieblingsfarben erstrahlt.
Winkelfehler oder Ausschnitte korrigieren
iMovie 7 hat ein Werkzeug, um Filme zu beschneiden und zu drehen. Damit lassen sich teilweise ein schiefes Stativ ausgleichen oder Personen oder störende Details am Rande einer Aufnahme herausschneiden. Ist das Endformat aber größer als die derart reduzierte Filmfläche, wird der Film automatisch vergrößert, was auch auf dem schlechtesten Fernseher auffällt. Diese Möglichkeiten sollte man deshalb mit Vorsicht nutzen.
Bild und Film überlagern
Zieht man ein Bild aus dem Bereich “Fotos” (Befehlstaste-2) auf einen Videoclip im Projektinhalt, färbt sich der gesamte Clip blau, wenn man das Bild in der Mitte des Clips loslässt. Alternativ kann man das Bild am Anfang oder Ende des Clips einfügen. Es überlagert das Videobild. Doch wer ein Bildformat wählt, das Transparenz unterstützt (zum Beispiel PNG), kann mit dieser Methode beispielsweise Sprechblasen einfügen.
Umweg für Kapitelmarken

Die Zusammenarbeit mit iDVD funktioniert über die Funktion “Bereitstellen > Medienübersicht…”. Was uns dabei fehlt, ist aber die Möglichkeit, im Film einzelne Kapitel zu markieren. Dazu braucht man ein anderes Programm – entweder Garageband oder iMovie 6.

In beiden Fällen empfehlen wir den fertigen Film mit der Funktion “Bereitstellen > Medienübersicht…” in höchster Auflösung zu exportieren (“Größe: Groß”). Anschließend startet man zum Beispiel Garageband und dort ein neues Musikprojekt. Über den Knopf “Medienübersicht” rechts unten zieht man den zuvor erstellten Film in den Arbeitsbereich von Garageband. Sobald die Vorschaubilder, Film- und Tonspur erzeugt sind, bewegt man sich in der Zeitleiste an die gewünschte Stelle und drückt die Taste “P”, um eine Kapitelmarkierung zu erstellen. Garageband blendet einen orangenen Punkt in der Zeitleiste ein, und zeigt automatisch unter den Spuren das Fenster mit den Kapitelmarkierungen an. In diesem Fenster kann man den Titel des Kapitel nach einem Doppelklick auf den Namen “Kapitel 1”, “Kapitel 2” und so weiter ändern. Um einen Marker zu löschen, wählt man ihn in diesem Fenster aus und drückt die Rückschritttaste.
Fazit
Weshalb man Kapitelmarkierungen nur in Garageband machen darf, aber nicht in iMovie wird uns ein Rätsel bleiben. Dafür geht einem der Rest flott von der Hand und der Film sieht am Ende auch nicht schlechter aus. Wenn Apple jetzt noch eine Möglichkeit spendiert, die Zahl der Blenden und Effekte auszubauen, dann sind wir gar nicht mehr so unglücklich über iMovie 7.