Letzte Woche wurde die Allianz verkündet, jetzt folgen Details und sogar eine Vorab-Version des SDK: Als quelloffenen Konkurrenten zu Windows Moblie, Symbian und auch zu Apples iPhone versteht die Open Handset Alliance das Linux-basierte Betriebssystem “Android”, das ab kommendem Jahr auf mobilen Geräten unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kommen soll. Zunächst geisterte das Projekt als Google-Hande oder gPhone durch die Gerüchteküche, doch das Ansinnen der Allianz-Mitglieder ist weiter gefasst.
Mit der heutigen Beta-SDK-Premiere verrät die Allianz um Google, Samsung, T-Mobile und weitere neue Details. Android, so schreibt Golem.de, basiert auf dem Linux-Kernel 2.6 inklusive eines Application-Frameworks und einer virtuellen Machine namens Dalvik. Die bietet jedem Programm eine eigene Instanz, mehrere virtuelle Maschinen gleichzeitig sollen kein Problem sein. Als Rendering Engine kommt das WebKit zum Einsatz, das nicht nur Mac- und iPhone-Anwendern als Unterbau für Safari bekannt ist. SGL und OpenGL ES 1.0 sorgen für die Grafikunterstützung und als Engine für Adress- und andere Datenbanken kommt SQlite zum Einsatz. Telefonie- und Datenfunktionen unterstützt Android über die GSM-Netzwerke inklusive EDGE, UMTS, WLAN sowie Bluetooth, es kann mit GPS-Chips zusammenarbeiten, Beschleunigungssensoren auslesen und Kameras ansteuern. Ebenso bietet Android Support für die gängigen Grafik-, Audio- und Videoformate inklusive AAC und H.264.
Sergey Brin und Steve Horowitz aus dem Android-Team bei Google geben in diesem Video einen ersten Eindruck auf die offene Handy-Plattform und demonstrieren die Leistungsfähigkeit: Basis-Programme wie Kalender, Adressbuch und der selbstverständliche Google-Maps-Client sind in Java geschrieben und liegen dem SDK bereits bei.
Zehn Millionen US-Dollar hat Google ausgeschrieben und belohnt mit diesem Preis die besten Android-Entwicklungen, als Hauptpreis winkt die Summe von 275.000 Dollar. Mit diesem finanziellen Anreiz dürfte die Software-Entwicklung für die neue Handy-Plattform deutlich an Fahrt aufnehmen.
Apple hat für das iPhone zunächst die Softwareentwicklung seitens Dritter auf Web-Applikationen eingeschränkt, was findige Entwickler allerdings nicht vom Programmieren nativer Programme abhält. Im Februar soll auch für das iPhone ein SDK folgen.