Wer zu Hause am iPad arbeitet, hat keine Probleme, wenn er Daten vom PC oder Mac benötigt. Viele Apps bieten über die iTunes-Funktion “Dateifreigabe” die Möglichkeit, bearbeitete Tabellen, Texte oder ähnliche Daten vom PC auf das iPad oder umgekehrt zu kopieren.
Wird das iPad unterwegs als Notebook-Ersatz eingesetzt, gilt es, sämtliche benötigten Daten vor der Abreise auf das iPad zu übertragen und – sind sie weiter bearbeitet – zurück zu Hause die Daten wieder auf den PC zu bekommen.
Lösung Daten-Cloud
Da das iPad unterwegs über Wi-Fi oder UMTS (Version Wi-Fi + 3G) einfachen Zugriff auf das Internet hat, bietet sich eine elegante Lösung. Die betreffenden Dateien sind einfach auf einem Online-Volume im Internet zu platzieren, auf das sowohl Kollegen in der Firma als auch Familienmitglieder und der iPad-Benutzer selbst Zugriff haben. Neben Apples (noch) kostenpflichtigem Online-Service Mobile Me mit dem Online-Volume iDisk ist der Dienst Dropbox besonders beliebt. Das gleichnamige Unternehmen stellt dem Anwender kostenlosen Platz auf einem Online-Volume im Internet zur Verfügung, im Fall von Dropbox sind das zwei Gigabyte.
Wer mehr Speicherplatz benötigt, kann den kostenpflichtig dazu buchen. Die Macher von Dropbox haben für Windows, Linux und Mac-OS X eine Client-Software im Angebot, die eine kinderleichte Bedienung des Online-Volumes erlaubt. Nach der Installation findet sich unter Windows im Benutzerverzeichnis “Dokumente”, am Mac unter “Orte” und unter Linux im Home-Verzeichnis ein Ordner namens “Dropbox”. Dessen Inhalt wird automatisch mit dem Online-Volume synchronisiert. Der Benutzer muss einfach eine Datei, die er im Online-Speicher haben möchte, in das Dropbox-Verzeichnis kopieren.
Mit der kostenlosen App Dropbox für iPhone und iPad haben auch mobile Zeitgenossen Zugriff auf die Daten, die so immer auf dem aktuellen Stand bleiben, egal wer daran gearbeitet hat.
Alleskönner Good Reader
Dropbox bietet auch am iPad einen recht guten Reader für alle wichtigen Dateiformate, der Hauptjob der App liegt allerdings in der Bedienung des Online-Speichervolumes.
Hier kommt mit Good Reader eine zweite App ins Spiel. Good Reader kostet 3,99 Euro und ist jeden Cent wert. Neben dem Dateiformat PDF und Textdateien öffnet Good Reader auch Microsoft-Office-Dokumente, solche aus iWork 8 und 9, HTML-Dateien und Webarchive sowie Bilder mit hoher Auflösung, Audio- und Videodateien.
Daneben bietet die App unterschiedliche Wege, Dateien mitzunehmen, unterwegs zu laden und weiterzugeben. Dafür greift Good Reader auf verschiedene Servertypen per Internet-Verbindung zu, etwa Mobile Me oder Dropbox, Sugar Sync und alle Arten von WebDAV-, FTP- oder SFTP-Servern.
Einmal in Good Reader geladen, bietet die App außerdem tolle Funktionen zur Verwaltung der Dateien. Wir stellen das kongeniale App-Paar vor.
Dropbox-Account einrichten und verwalten

Die Einrichtung eines Dropbox -Accounts erfolgt direkt in der Client-Software, Sie finden Versionen für Mac-OS X und Windows auf unserer Heft-CD. Ist noch kein Account vorhanden, geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse und ein Passwort ein, der Installer übernimmt den Rest. E-Mail und Passwort werden automatisch zu Ihren Zugangsdaten.

Wollen Sie Dropbox auf einem weiteren Mac oder Windows-PC einrichten, ist die entsprechende Auswahl zu aktivieren. In diesem Fall geben Sie im zweiten Schritt die Account-Daten ein.
Dropbox-Account verwalten

Unter www.dropbox.com können Sie sich dann über den Webbrowser in das Webinterface von Dropbox einwählen und hier optional Anpassungen vornehmen. Diese kann man auch später noch tätigen, zudem bietet das Webinterface Zugriff auf die Daten. Unter “Share a Folder” etwa lässt sich ein Verzeichnis festlegen, das Sie auch anderen Personen zur Verfügung stellen wollen. Share-Ordner sind ideal, wenn man mit mehreren Leuten an einem Projekt arbeitet. Unter “Recent Events” lässt sich jederzeit ablesen, welche Aktionen bisher auf dem Volume im Internet durchgeführt wurden. Hier wird das Hinzufügen neuer Ordner und Dateien ebenso festgehalten wie deren Löschung. Die Statistikfunktion gibt zudem Auskunft, welche Computer mit dem Account per Link verbunden sind, also den gemeinsamen Datenbestand nutzen.

Um die Nutzer einsehen zu können sowie weitere Einstellungen vorzunehmen, wählen Sie oben im Menü den Link “Account”. Das Webinterface ist ideal, wenn man ohne Computer unterwegs ist und dennoch Zugriff auf wichtige Daten haben muss. Der Benutzer kann diese nicht nur einsehen, sondern auch auf einen lokalen PC herunterladen oder die Verwaltungsfunktion nutzen. Mit dem Webinterface stellt Dropbox ein optionales Tool zur Verfügung. Es ist zum Datenaustausch nicht zwingend notwendig, die Nutzung über die Apps am Rechner zu Hause oder unterwegs ist viel einfacher.
Dropbox am Desktop
Dropbox unter Windows

Bei der Installation von Dropbox unter Windows werden Sie – wie auch unter Mac-OS X – vom Installer gefragt, ob Sie einen neuen Dropbox-Account anlegen wollen oder einen bestehenden nutzen. Die Installation erfolgt automatisch, Sie können optional einen Ort für den Dropbox-Ordner auswählen. Per Voreinstellung wird er ansonsten unter dem Namen “My Dropbox” im Verzeichnis “Eigene Dokumente” Ihres Benutzerverzeichnisses eingerichtet. Nach knapp einer Minute ist das Programm installiert. “My Dropbox” ist automatisch mit Ihrem Online-Volume verbunden. Liegen hier bereits Daten vor, beginnt das Programm sofort mit deren Download – eine Internet-Verbindung vorausgesetzt. Der Online-Ordner von Dropbox verhält sich wie jedes andere Verzeichnis unter Windows Vista oder 7.
Dropbox unter Mac-OS X

Die Installation von Dropbox unter Mac-OS X verläuft genauso einfach wie unter Windows. Auch hier kann der Benutzer den Lagerort des Dropbox-Ordners auf dem Mac bestimmen, per Voreinstellung landet er im Home-Verzeichnis sowie links in der Seitenleiste. Unter Windows findet man schnellen Zugriff auf die Dropbox-Funktionen über ein Icon in der Taskleiste, unter Mac-OS X gibt es dieselbe Funktionalität oben rechts im Menü. Auch unter Mac-OS X verhält sich der Ordner samt Inhalt wie ein “normales” Verzeichnis, jedoch automatisch synchronisiert mit dem Online-Volume. Da die Daten lokal vorliegen, lassen sie sich am Mac wie unter Windows Vista/7 auch über die Volltextsuche des Systems finden.
Dropbox unter Linux

Unter Linux ist die Installation und Einrichtung von Dropbox je nach Distribution mit etwas mehr Aufwand verbunden. Für Fedora und Ubuntu bietet Dropbox Links zu den Binaries für die verschiedenen Versionen der beiden Systeme . Wer mit einem anderen Linux arbeitet, kann den Sourcecode laden und für sein System kompilieren. Die eigentliche Installation ist dann wiederum einfach, das Dropbox-Verzeichnis wird im Home-Directory des Benutzers angelegt, die Verwendung von Ordner und Daten ist genauso einfach wie unter Mac-OS X und Windows.
Zugriff auf die Daten in der Dropbox-Cloud

Nachdem Sie die kostenlose App Dropbox am iPad geladen haben, können Sie die Verbindung zur Dropbox-Cloud jetzt aufnehmen. Beim ersten Start müssen Sie Ihren Benutzernamen samt Passwort eingeben, Dropbox verbindet sich mit dem Volume im Internet. Im Gegensatz zur PC-Lösung zeigt Dropbox lediglich die Ordner und Dateien, synchronisiert Ihr iPad nicht automatisch. Das hat natürlich Sinn, da der Speicherplatz am Tablet-PC nicht unbegrenzt ist.

Sie sehen alle Dateien, die Sie oder Ihre Kollegen an Mac oder PC im Ordner Dropbox liegen haben. Übrigens unterstützen viele Apps Dropbox, Sie können Dateien auf dem umgekehrten Weg in Ihr Dropbox-Volume übertragen, also synchronisieren.
Dropbox-Daten am iPad laden

Zum Anzeigen einer Datei vom Dropbox-Volume auf das iPad tippen Sie die betreffende Datei einfach an. Die App stellt den Inhalt der Datei am iPad-Display dar. Über das kleine Sternsymbol wird die Datei lokal am iPad gespeichert und kann hier auch ohne Internet-Verbindung geöffnet werden.

Daneben ermöglicht Dropbox das Öffnen der Datei in einer geeigneten, am iPad installierten App. In unserem Beispiel lässt sich die Tabellenkalkulation zur weiteren Bearbeitung zum Beispiel mit der App Numbers oder Documents To Go öffnen. Letztere bietet nach der Bearbeitung wiederum die Option, die veränderte Datei auf das Dropbox-Volume zu laden. Numbers von Apple unterstützt nur iDisk.
Good Reader nutzen

Dropbox stellt einen einfachen Zugang zum Online-Volume zur Verfügung und bereitet den Weg, gemeinsam mit Kollegen in der Firma an Dateien zu arbeiten. Eine ideale Ergänzung ist hier die App Good Reader (3,99 Euro). Die App greift nicht nur auf die Daten von Dropbox zu, sondern versteht sich im Datenaustausch mit allen gängigen Server-Architekturen.

Über ” Connect to Servers ” lassen sich per Wi-Fi- oder UMTS-Verbindung Dateien von Online-Volumes wie Mobile Me, Dropbox, Google Docs oder WebDAV- und FTP-Servern laden. Der Benutzer sieht nach erfolgreicher Verbindung den Serverinhalt und kann Dokumente einfach auf das iPad spielen. Dort lassen sie sich bequem mit dem integrierten Reader lesen.
Dateien aus Mailanhängen

Gerade unterwegs passiert es häufig, dass wichtige Dateien, etwa die letzte Version einer Präsentation, fehlen. Haben die Kollegen im Büro keinen Zugang zu einem Online-Volume, ist das Verschicken der fehlenden Datei als Mailanhang der einfachste Weg. Auch in diesem Fall bietet sich Good Reader als Abnehmer unterwegs an. Die App lässt sich über “Connect to Servers” auch mit POP3- und IMAP -Postfächern verbinden und listet nach erfolgter Verbindungs-aufnahme nur die eingegangenen Mails, die über einen Anhang verfügen.

Good Reader listet dann die entsprechenden Anhänge, sie lassen sich durch Antippen speichern. Die App greift übrigens auf alle IMAP-Postfächer zu, nicht nur auf den Eingang.
Dateien am iPad bearbeiten

Mit Good Reader kommt der Benutzer immer an wichtige Dateien, sei es über lokale Verbindung oder via Internet. Am iPad in der App angelangt, lassen sich die Dateien betrachten, natürlich nicht verändern. Good Reader unterstützt Formate von Microsoft Office, iWork 08/09, HTML und Webarchive, hochauflösende Bilder und große PDFs, Audio und Video. Mit dem Betrachten ist es nicht getan.

Unter “Manage Files” bietet Good Reader eine mächtige Verwaltungsfunktion. Hier lassen sich neue Ordner anlegen, Dateien markieren, Zip-Archive erstellen und Dateien per Passwort schützen. Besonders pfiffig: Über “Open in” kann man eine ausgewählte Datei in einer geeigneten App zur Weiterbearbeitung öffnen und dort sichern.
Daten per Mail verschicken und auf Server kopieren

Mit Datenakquise und Weiterleitung wird Good Reader zur Schaltstelle am iPad. Eine per Mail oder via Dropbox-Volume erhaltene Excel-Datei lässt sich laden, an die App Documents To Go weiterleiten und dort bearbeiten. Die App kann die bearbeitete Datei dann per Mail verschicken. Von Mobile Me kann Good Reader Dateien auch herunterladen und verteilen, falls der Empfänger Dropbox, einen WebDAV-Server oder eine andere Serverart nutzt.

Gut versteckt im Verwaltungs-Interface ist die Funktion “Copy”. Eine ausgewählte Datei wird kopiert und kann per “Upload” in einem Online-Volume eingesetzt werden – etwa Dropbox. Auch den Versand per Mail unterstützt Good Reader, hier bleibt kein Wunsch offen.