

Vor knapp sechs Jahren stellte Apple iCal als reines Terminverwaltungsprogramm vor und integrierte es ins Betriebssystem. Wie Adressbuch übernimmt auch iCal neben seiner eigentlichen Aufgabe Systemservices, kommuniziert also mit anderen Programmen und Geräten. Daneben kann es auch Daten aus anderen Applikationen übernehmen.
Das Programm nutzt einen eigenen Standard für seine Datenverwaltung, iCalendar-Standard genannt, erkennbar am Datei-Suffix “.ics” eines exportierten Kalenders. Inzwischen verstehen sich auch viele andere Terminverwaltungssysteme auf den Standard, sogar plattformübergreifend. Daten lassen sich also einfach austauschen.
Kalender
iCal unterstützt verschiedene Kalender, etwa einen für private und einen für berufliche Termine. Pro Kalender lassen sich neben den eigentlichen Terminen auch Aufgaben erfassen. Zur einfacheren Unterscheidung weist das System den einzelnen Kalendern und ihren Ereignissen Farben zu.

Ein neuer Termin ist schnell erfasst. Ein Doppelklick in den Tag des Monats, an dem der Termin ansteht, genügt. Neben dem Titel zum Termin kann der Benutzer auch den Ort, den Zeitraum, die Zeitzone und eine eventuelle Wiederholung des Termins eintragen.
Zudem hat man die Möglichkeit, andere Personen zu dem Termin einzuladen, indem man einfach deren E-Mail-Adresse einträgt. Ist die betreffende Person im Adressbuch verzeichnet, reicht die Eingabe des Namens, iCal holt sich die E-Mail-Adresse aus Adressbuch. Daneben lassen sich zu einem Termin mit Einladung auch Dateien verknüpfen, idealerweise etwa eine Tagesordnung oder Präsentation.

Der Terminvorschlag wird – wenn mindestens ein Teilnehmer eingeladen wurde – auf Wunsch automatisch samt Datei an Mail übergeben und versendet. Der Empfänger kann die Einladung im Programm Mail annehmen, dabei wird der Termin automatisch an iCal übergeben und eingetragen. Der Absender erhält dann entsprechend eine Zusage.
Kalender veröffentlichen
Anwender, die nicht nur einen Termin, sondern einen ganzen Kalender anderen zur Verfügung stellen wollen, können auch das tun. iCal bietet die Option, einen Kalender zu veröffentlichen (Menü “Kalender -> Veröffentlichen”).
Voraussetzung dafür ist ein WebDAV-Server . Einen solchen bieten neben Apple in Form seines kostenpflichtigen Dienstes .Mac auch zahlreiche Webhoster. Die Kalenderdatei wird in ein spezielles Verzeichnis des Servers im Internet geschrieben, auf Wunsch per Benutzername und Passwort geschützt. In iCal lässt sich zudem einstellen, dass Änderungen am lokalen Kalender automatisch in die Kalenderdatei auf dem Server übertragen werden.
Kalender abonnieren

Umgekehrt bietet iCal auch die Option, einen veröffentlichten Kalender zu abonnieren (Menü “Kalender -> Abonnieren”). Dazu benötigt der Abonnent die Internet-Adresse der Kalenderdatei und – falls vom Kalendereigentümer festgelegt – auch Benutzername und Passwort.
Der Kalender erscheint dann unter “Abonnements” in iCal. Einträge lassen sich ansehen, aber nicht ändern – Letzteres kann natürlich nur der Eigentümer des Kalenders.
Gruppenkalender

Seit Neuestem bietet Apple auch die Unterstützung von lokalen iCal-Servern; ein solcher ist zum Beispiel Bestandteil von Mac-OS X Server. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Firmen, lassen sich hier diverse Kalender, Räume und Ressourcen zentral verwalten. Nutzer können Termine einsehen und anlegen und haben daneben auch die Möglichkeit, sich die Verfügbarkeit von Personen und Konferenzräumen anzeigen zu lassen, bevor sie einen Terminvorschlag machen.
Systemservices
iCal bietet verschiedenen Programmen am Mac sowie externen Geräten seine Dienste über Systemservices an, ist aber auch Nutznießer. Schon genannt wurden die Adressübernahme aus Adressbuch. Auch Geburtstage, die in Adressbuch verzeichnet sind, lassen sich in iCal einblenden (“Einstellungen -> Allgemein”). Die Interaktion mit Mail kam ebenfalls schon zur Sprache. Mit iCal kann man aber zum Beispiel auch Aktionen starten, etwa zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Applescript ausführen lassen.
Auch ist iCals-Systemservice dafür verantwortlich, dass aufgenommene Termine ihren Weg auf iPod, iPhone, Handys und so weiter finden. Fazit: Wer seine Termine immer im Blick haben muss, kommt an iCal nicht vorbei.