
Synchronisation
Ein teurer Server ist nichts anderes als ein Rechner in einem Netz, der als zentrale Ablage für Dateien dient. Egal von welchem Mac man auf den Server zugreift, die Daten dort sind aktuell. Oder sollten es zumindest sein, wenn Änderungen von den einzelnen Arbeitsplätzen korrekt zurückgespielt werden.
Den gleichen Effekt erzielt man, wenn man auf einem Mac einen Ordner festlegt, dessen Inhalt auf alle anderen Macs kopiert wird (= synchronisiert). So existieren automatisch Sicherungskopien. Fällt ein Rechner aus, befindet sich eine komplette Kopie des Datenbestandes auf einem synchronisierten Zweitrechner. Durch zusätzliche, regelmäßige Sicherungskopien auf ein externes Laufwerk wie ein Raid-System oder einen Datenroboter lässt sich die Datensicherheit weiter erhöhen.
Mehr oder weniger geeignete Software
Backup-Software wie Retrospect hat den Nachteil, Daten in Archiven oder Containern abzulegen, die man nur mit dem jeweiligen Programm durchsuchen und ansehen kann. Außerdem muss man in regelmäßigen Abständen veraltete Archive löschen, da sonst der Speicherplatz überquillt.
Apples Time Machine ist beliebt bei Privatpersonen: Daten landen in regelmäßigen Abständen auf einem Zweitlaufwerk. Wer allerdings mehrere Macs hat, muss in eine entsprechende Zahl von Zweitlaufwerken investieren. Außerdem fehlen Feineinstellungen wie die Definition von zeitabhängigen Sicherungen.
Backup über Mobile Me

Eine Alternative dazu erhält man von Apple mit dem Online-Dienst Mobile Me: Im Lieferumfang ist eine Lizenz für das Dienstprogramm Backup enthalten. Dort lassen sich Quellordner und Zielvolume definieren und nach einem frei wählbaren Zeitplan sichern. Die Daten landen in einer Archivdatei, aus der man sie im Notfall aber nicht einzeln wiederherstellen kann: Stattdessen muss man einen bestimmten Zeitpunkt wählen und den jeweiligen Ordner. Je nach Menge der gesicherten Daten kann die Wiederherstellung deshalb sehr aufwendig sein. Außerdem lässt sich das Backup nicht gezielt nach dem Namen oder Inhalt einer Datei durchsuchen – Ausgangspunkt ist immer das Datum der jeweiligen Sicherung.

Eher zum Profi-Sektor zählt dagegen die schon erwähnte Software Retrospect: Nach Definition der gewünschten Zeitabstände und zu sichernden Ordner entsteht auf dem Zielmedium eine Container-Datei, die sich ausschließlich mit Retrospect durchsuchen lässt. Damit kann man aber gezielt einzelne Dateien wiederherstellen, zusätzliche stehen raffinierte Suchmechanismen zur Verfügung. Leider kann Retrospect keine Ordner synchronisieren und fällt als Verteiler von Dateikopien im Netz aus. Kleine Dienstprogramme wie Super Duper, Carbon Copy Cloner, Synchronize Pro X erstellen Kopien von Ordnern oder ganzen Festplatten. Sie erfüllen aber die besonderen Anforderungen, die Mac-OS X stellt, wenn man von einer Festplatte eine startfähige Kopie herstellen möchte. Bei all diesen Programmen klappt die Synchronisierung nur zwischen zwei Festplatten oder zwei Ordnern. Möchte man eine größere Anzahl von Macs regelmäßig abgleichen, bietet sich die Pro-Version des Programms Synk von Decimus Software an.
Mehrere Ordner über Filesharing synchronisieren
Synk wird in drei verschiedenen Ausführungen angeboten: Backup, Standard und Pro. Synk Backup archiviert Dateien oder Ordner und legt sie in einem Zielordner ab, den man vom Finder aus durchsuchen kann. Mit Hilfe einer Wochenübersicht kann man festlegen, wann und wie oft die Dateien in ein solches Archiv kommen. Wer zusätzlich die Datenbestände von zwei Ordnern, beispielsweise zwischen Notebook und Mac Pro, miteinander synchronisieren möchten, greift zu Synk Standard. Die Standardversion bietet mehr Möglichkeiten für die Feinjus-tierung des Datenabgleichs. Zum Beispiel informiert ein Logbuch über die ordnungsgemäße Durchführung oder entstandene Fehler während des Backup- oder Synchronisierungsvorganges. Ängstliche Zeitgenossen können sich mittels einer Vorschaufunktion vorab darüber informieren, ob das gewünschte Backup auch alle Dateien fehlerfrei sichert. Zusätzlich lassen sich Regeln festlegen, nach denen Dateien vom Backup ausgeschlossen werden.
Wer Datenbestände auf bis zu 64 Arbeitsplätzen im Netzwerk synchronisieren möchte, muss zur teuersten Pro-Variante greifen. Synk Pro hat ein zusätzliches Fenster “Summary”, in dem man beim Programmstart die zuvor gelaufenen automatisierten Aktivitäten sieht. Eine Datenbank steht jetzt hinter dem Logbuch, die sich leichter durchsuchen oder nach Ereignissen filtern lässt. Um Backups oder Synchronisiervorgänge zeitlich festzulegen, muss man zunächst das Zusatzprogramm Synk-Helper ins-tallieren. Erst dann lassen sich im Bereich “Schedule” feste Zeiten für Synchronisationsvorgänge einstellen. Vor der ersten Ausführung müssen die Festplatten der anderen Macs auf dem Schreibtisch des Synk-Mac gemountet sein (Filesharing muss auf allen Macs aktiviert sein.)
Hohe Geschwindigkeit mit Synk-Helper
Synk-Helper schaltet eine Hilfe frei, die der Hersteller “Zeroscan” nennt. Damit reduzieren sich die Vorbereitungszeiten für ein Backup dramatisch. Normalerweise durchsucht die Software vor dem Sicherungsvorgang den angegebenen Quellordner. Je größer die Ordnerhierarchie und je mehr Dateien enthalten sind, desto länger dauert diese Suche. Abhilfe schafft Zeroscan, die Dateiänderungen im Hintergrund aufzeichnet.
Startet man eine Synchronisation, übernimmt Synk Pro die Liste der geänderten Dateien von Zeroscan – der Suchvorgang entfällt. Zeroscan basiert auf dem internen Logbuch von Mac-OS X, das Apple für Spotlight und Time Machine verwendet – deshalb sollte keine spürbare Beeinträchtigung des Mac auftreten.
Die Zeroscan-Technik hat aber einen Haken: Sie zeichnet nur die Dateiänderungen auf, die lokal entstehen. Wer beispielsweise Dateien über das Netz freigibt und sie dann von einem anderen Rechner ändert, fällt durch das Raster von Zeroscan. Deshalb empfiehlt der Hersteller Zeroscan nur an Macs zu aktivieren, deren Datenbestand nicht durch Zugriffe von Außen verändert wird.
Einstellen der Synchronisierung
Alle Backup- oder Synchronisierungsvorgänge bezeichnet Synk als “Skripte”. Ein “Batch-Skript” ist dann die Zusammenfassung mehrerer Einzel-Skripte, die nacheinander abgearbeitet werden. Ein neues Skript erstellt man über den Knopf “New Script” oder über den gleichnamigen Menübefehl; anschließend sollte man sofort den Namen mit einem Doppelklick auswählen und ändern.

Auf der rechten Seite des Programmfensters finden sich Unterbereiche für die Feineinstellungen des Backup- oder Synchronisierungsvorgangs. Mit zwei Knöpfen entscheidet man sich für “Backup” oder “Synchronize”. Die Option “Backup” spielt die Inhalte eines Quellordners in einen Zielordner. “Synchronize” dagegen gleicht den Inhalt von bis zu 64 Ordnern miteinander ab. Befindet man sich im Bereich “Folders”, lassen sich die synchronisierten Ordner mit der Maus in die Liste ziehen. In den Optionen legt man die Dateihandhabung und den Einsatz der Zeroscan-Technologie fest. Unter “Archive” dagegen bestimmt man, wie Synk Pro mit Duplikaten oder zur Löschung vorgesehener Dateien umgeht. Auf Wunsch landen sie in einem zusätzlichen Archivordner. Wer diesen Vorgang präsizieren will, kann unter “Archive Rules” komplexe Kriterien zum Ausschluss bestimmter Dateitypen von der Synchronisation basteln. Einen wichtigen Sicherheitsmechanismus findet man unter “Safeguards”: Dort entscheidet man, wie die Automatik reagiert, wenn eine Datei auf mehreren Macs verändert oder gelöscht wurde. Ab Werk werden solche Dateien von der Synchronisation ausgenommen und auf allen Macs eine Fehlermeldung angezeigt.
Fazit
Eine Synchronisationshilfe wie Synk Pro kann Dateien oder ganze Ordner auf mehreren Macs auf dem gleichen Stand halten. Damit gewinnt man einen gewissen Schutz vor Datenverlust und den Komfort, jederzeit an einem anderen Rechner weiter arbeiten zu können. Arbeiten mehrere Personen an den Rechnern, sollte man aber vorab klären, wer welche Datei verändert – sonst erhält man regelmäßig Fehlermeldungen.
Datenbestände zwischen zwei Rechnern aktualisieren
Wer an einem stationären und einem mobilen Mac arbeitet, sollte einmal pro Tag die geänderten Dateien zwischen beiden synchronisieren.

Schreibt man abends einen Text auf einem Power Mac (oder Mac Pro) und möchte später unterwegs auf dem Notebook weiterarbeiten, muss der Text irgendwie auf dem Notebook landen. Umgekehrt muss man sicherstellen, dass alle unterwegs bearbeiteten Dokumente von dort ihren Weg auf den heimischen Mac finden. Nachteil des händischen Datenabgleichs ist, dass man schnell eine Datei übersieht. Um das zu vermeiden, sollte man diese Arbeit einer Software wie Synk überlassen, die automatisch alle geänderten Dateien aufspürt und abgleicht. Wer nur zwei Macs abgleichen will, kommt mit Synk Standard zurecht, da diese Version in der Lage ist, zwei Ordner abzugleichen. Wer lediglich die unterwegs hergestellten Daten auf eine andere Festplatte sichern möchte, für den reicht die Software Synk Backup vollkommen aus.
Im Netz abgleichen
Bevor auf allen Macs im Netz die Synchronisation läuft, sollte man abmachen, wer welche Dateien verändert.

Arbeitsgruppen, die über einen Rechner-Pool verfügen, können sich das Leben auch ohne einen teuren Server angenehmer gestalten: Voraussetzung ist ein wenig Disziplin bei der Projektverwaltung, um zu verhindern, dass zwei Mitarbeiter im Netz an derselben Datei arbeiten, die dann vom Synchronisierungs-Mechanismus überschrieben wird. Wir empfehlen, auf jedem Rechner im Netz einen Ordner anzulegen, in dem sich alle aktuell bearbeiteten Projekte befinden.