Macbook Pro mit Nvidia-Hybrid-Grafik

©Apple
Zwei Grafikkarten in einem Notebook wirken wie eine Spielerei, doch Sony zeigt schon seit einiger Zeit, dass diese “Hybrid-Technik” gut nutzbar ist. Mit den neuen Macbook-Pro-Modellen zieht Apple deshalb nach.
Sie enthalten zwei Grafikchips von Nvidia; die Mittelklassevariante Geforce 9400M, deren Leistung etwa zwischen den bisher erhältlichen Intel-Chipsatzgrafik GMA X3100 (Macbook) und Nvidia 8600M GT (Macbook Pro) liegt. Wer die ultimative Leistung in den neuen Macbook-Pro-Modellen haben will, kann den Schalter umlegen und stattdessen die eingebaute Grafikkarte Geforce 9600M GT benutzen. Damit könne man, so Steve Jobs in der Produktvorstellung, die Grafikleistung verdoppeln – allerdings fließt dann auch mehr Strom. Sprich: Die Batterielaufzeit verkürzt sich um eine Stunde (4 Stunden statt maximal 5 Stunden).
Bei den Prozessoren sind Intels Top-Modelle eingebaut; zur Auswahl stehen Taktraten von 2,4 oder 2,53 GHz – gegen Aufpreis lassen sich alle neuen Macbook Pro aber mit 2,8-GHz-Prozessor ordern.
















Die Zahl und Art der externen Anschlüsse hat sich drastischer geändert: Ab sofort steht nur noch ein Firewire-800-Anschluß zur Verfügung; Firewire-400-Geräte (zum Beispiel Videokameras) lassen sich nur mit dem beiliegenden Adapter verbinden. Es bleibt bei 2 USB-2-Steckern, Gigabit-Ethernet sowie Audio-Ein- und Ausgang. Geblieben ist auch der Erweiterungssteckplatz im Format Expresscard 34. Monitore aber finden nur noch über einen Mini-DVI-Anschluß Kontakt, wie er heute zum Beispiel im iMac eingebaut ist.
Batterie und Festplatte sind über eine Klappe erreichbar. Speziell der Austausch der Festplatte ist damit wesentlich einfach als bisher. Zum Lieferumfang gehört eine 250-GB-Festplatte, der Arbeitsspeicher faßt 2 GB (DDR3-Module, Taktrate 1066 MHz).
Das Gehäuse ähnelt dem bisher erhältlichen Macbook Air , die Dicke wurde gegenüber den bisher erhältlichen Macbook Pro um 5 Prozent auf jetzt 2,4 Zentimeter reduziert. Apples Chefdesigner Jonathan Ive sagte, dass Rahmen, Platine und Gehäuse jetzt erheblich stabiler sind als bisher, dadurch konnte Raum gespart werden. Das Gewicht liegt aber mehr oder minder unverändert bei etwas mehr als 2,4 Kilogramm.
Diese Verdichtung der Komponenten bietet Raum für ein neues Trackpad vor der Tastatur, das die Maus ersetzt. Es besteht aus aufgerauhtem Glas; das widerstandsfähiger sein soll als der metallische Vergänger. Ein mechanischer Mausknopf fehlt komplett, das komplette Trackpad fungiert als Schalter. Weitere Schalter (“die rechte Maustaste”) lassen sich vom Betriebssystem oder von jeder beliebigen Software virtuell hinzufügen.
Während das Trackpad aus Glas eine eindeutige Verbesserung darstellen dürfte, lassen sich die Änderungen beim Monitor mit gemischten Gefühlen sehen – Apple bietet ab sofort keine entspiegelten Monitore mehr an. Das Macbook Pro liefert Apple in zwei Konfigurationen in den Handel, eine Dritte ist dem Apple Store vorbehalten. Das 17-Zoll-Modell hat seine “Brick”-Renovierung noch vor sich, Apple präsentiert aber ein überarbeitetes Spitzenmodell seiner Notebookreihe.
Macbook mit Alu-Gehäuse

Das Macbook ist der best verkaufte Mac aller Zeiten, jubelt Apple. Ehrensache, dass das Einsteigernotebook ein “Brick”-Update erhält. Das weiße bleibt im Handel, wird aber günstiger.
Der Preis mag für das Macbook Grund für den Erfolg gewesen sein, Apple schraubt ihn daher weiter nach unten. Der Einstiegspreis für das weiße Modell beträgt nun 950 Euro.
Drei Wünsche habe Apple unter Macbook-Nutzern ausgemacht: Ein Metallgehäuse, eine schnellere Grafik und LED-Displays. Apple hat all dies möglich gemacht, freut sich Steve Jobs. Das Display reicht wie das vom Macbook Pro von “Corner to corner” und ist schwarz eingerahmt. Ebenso ist das Multi-Touch-Trackpad aus Glas verbaut, die Grafik soll sich um den Faktor fünf verbessert haben. Nicht nur Greenpeace zuliebe hat Apple wesentlich Giftstoffe bei der Produktion reduziert: Kein Arsen, keine bromhaltigen Flammenhemmer, kein Quecksilber, Einsparungen beim Materialverbrauch. Selbst die Packung ist 42 Prozent kleiner als die des Vorgängermodells.
Die Features des neuen Macbook habe man bis zu dessen Premiere nur in einem 2000 Euro teuren Macbook Pro gefunden, jetzt kostet das neue metallene Macbook 1.200 respektive 1.500 Euro. Serienmäßig ist nun ein Superdrive, Bluetooth hat Apple auf Version 2.1 gehoben. Die Ausstattung der neuen Macbooks: 13,3-Zoll-Display, 2 GHz Core 2 Duo CPU, 3 MB L2-Cache, 2 GB 1066 MHz DDR3-RAM, GeForce 9400M, 160 GB Festplatte, Superdrive, respektive 2,4 GHz, 250 GB und eine beleuchtete Tastatur. Upgrades: 320GB Festplatte, 128 GB SSD und Video-Adapter (Dual-DVI), Firewire fehlt dem Macbook.













Das neue Macbook Air

Neben neuen Macbooks und Macbooks Pro stellt Apple auch Neuerungen beim Macbook Air vor.
Während die neuen Macbooks schon zu kaufen sind, will Apple das überarbeitete Macbook Air erst Anfang November in den Handel bringen – bis Jahresende ist vom neuen Macbook Air aber kaum etwas im Handel zu sehen. Äußerlich hat sich an dem Rechner bis auf den neuen Monitoranschluss (Mini Display Port) nichts geändert, und es bleibt auch beim bisherigen Trackpad mit einer Taste. Im Inneren hat Apple aber etliches verändert. So verwendet das Macbook Air wie die neuen Macbooks den Chipsatz 9400M von Nvidia mit integriertem Grafikprozessor, der vor allem für ein deutlich bessere Grafikleistung als bisher sorgen soll.
Außerdem bindet der Chipsatz die Festplatte beziehungsweise die Solid-State-Disk nun über eine SATA-Verbindung an. Die Festplatte dreht sich weiterhin mit 4200 Umdrehungen pro Minute, ist aber auf 120 GB angewachsen, die Solid-State-Disk bietet ein Fassungsvermögen von 128 GB. Neu ist außerdem der Prozessor. Hat Apple bisher eine besonders kleine Version aus der Reihe “Merom” von Intel verbaut, kommt nun eine – ebenfalls geschrumpfte – Variante aus der Baureihe “Penryn” zum Einsatz, entweder mit 1,6 GHz oder mit 1,86 GHz. Der Prozessor verfügt über 6 MB L2-Cache und einen Frontside-Bus mit 1066 MHz, als Arbeitsspeicher kommen zwei DDR3-Module mit jeweils 1 GB zum Einsatz.
Das Macbook Air mit 1,6 GHz Prozessor und 120 GB Festplatte wird 1.700 Euro kosten, für die Variante mit 1,86 GHz Prozessor und 128 GB Solid-State-Disk will Apple 2.300 Euro haben.
Macbooks: Kritik von Greenpeace und Analysten
Apple hat sich mit den neuen Macbooks bemüht, an den Kritikpunkten von Greenpeace zu arbeiten. Den Umweltschützern reicht dies jedoch nicht. Apple hebt gerne hervor, dass die neuen Macbooks besonders umweltfreundlich in der Herstellung und bei der Verwertung sind. Die Umweltschützer von Greenpeace, die den Mac-Hersteller in den letzten Jahren gerne kritisiert haben, sind aber trotz dieser Bemühungen nicht zufrieden : Apples Notebooks hätten sich zwar definitiv verbessert. Allerdings habe Cupertino noch nicht alle giftigen Materialien in den Macbooks eliminiert. Polyvinyl Chlorid sei beispielsweise zwar nicht mehr in den Rechnern selbst, aber immer noch im Netzgerät vorhanden, so Greenpeace.
Die neuen Macbooks sind edel und gut ausgestattet – aber auch zu teuer: Dieser Meinung sind einige Analysten, die befürchten, Apple könnte durch die Kombination aus hohen Preisen und der US-Konsumflaute Absatzprobleme bekommen.
Während die Analysten von Piper Jaffray und UBS Apple vor allem wegen des reduzierten Preise für das weiße Macbook loben, halten Analysten von Think Panmure und Endpoint Technologies das Gesamtangebot für zu teuer, berichtet MacNN. Vijay Rakesh von Thin Panmure meint, die Preissenkungen für das weiße Macbook und das SSD-Macbook-Air würden nicht ausreichen, um Kunden zu gewinnen. Apple werde in der Rezession aufgrund seiner hohen Preise stark unter Druck geraten.
Apple schade sich mit den hohen Preisen für Mobilrechner selbst, kommentiert Roger Kay von Endpoint: “Eine Menge Leute werden sich im Apple Store umsehen, und dann mit einem iPod Nano oder iPod Shuffle den Laden verlassen,” befürchtet der Analyst. Mehr als günstige iPods würden sich Kunden in diesem Jahr nicht eisten wollen. Rakesh sieht dramatische Einbußen hingegen im Bildungsmarkt, in dem Apple nach eigenen Angaben wieder Dell überholt und einen Marktanteil von 39 Prozent erreicht habe. Die Budgets öffentlicher Schulen würden für die Neuanschaffung von Macbooks nicht ausreichen, befürchtet Rakesh, Apple könne seine Positon wieder verlieren.
Achterbahnfahrt für Apple-Aktie nach Bericht über Jobs-Gesundheit

Ein umgehend dementierter Internet-Bericht über angebliche Herzprobleme von Apple-Chef Steve Jobs schickt die Aktie des Mac-Herstellers auf Achterbahnfahrt.
Das Papier fällt binnen weniger Minuten um 5,4 Prozent, nachdem es auf einer CNN-Website für “Bürgerjournalisten” unter Berufung auf Insider hieß, Jobs sei mit Herzbeschwerden in ein Krankenhaus gebracht worden. Apple-Sprecher dementierten dies prompt in zahlreichen US-Medien. Die Aktie ging auf Erholungskurs, beendete den Tag aber trotzdem mit einem Minus von gut drei Prozent bei 97,07 Dollar.
Der Vorfall löste in den USA eine Diskussion über den Bürger- und Internet-Journalismus aus. Auf der «Bürgerjournalisten»-Seite von CNN war der Bericht noch eher wenig beachtet worden. Wucht bekommt er erst, als darüber das populäre Technologie-Blog Silicon Alley Insider berichtete. CNN weist zwar darauf hin, dass der Sender nicht für den Inhalt der “Bürgerjournalisten”-Seite verantwortlich ist. Blodget deutete jedoch an, dass allein das Auftauchen des Berichts auf einer von dem Nachrichtensender betriebenen Website ihm in seinen Augen mehr Glaubwürdigkeit verliehen habe.
Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht die Gerüchte um Steve Jobs Herzanfall, insbesondere will die Aufsichtsbehörde erfahren, ob Absicht hinter der Fehlinformation um den Gesundheitszustand des Apple-CEO steckt und wer die Verleumdung in die Welt gesetzt hat. Steve Jobs selbst hatte zuvor die Urheber der Spekulationen um eine Rückkehr seiner Krebserkrankung “in der Hedgefonds-Ecke” identifiziert, dies aber nie beweisen können. Die Geschichte um den erfundenen Herzanfall klärt sich aber noch im Oktober auf: Als Urheber wird ein 18-jähriger identifiziert, dessen Name nicht öffentlich bekannt wird. Die Motive des Teenagers bleiben unklar, alles in allem dürfte es sich nur um einen schlechten Scherz gehandelt haben.
Die Aufregung um die Gesundheit des Apple-CEO sei aber selbst in einem Ernstfall unbegründet: “Apple braucht Jobs nicht mehr,” meint Ezra Gottheil von Technology Business Research. Jobs habe drei gesunde Geschäftsbereiche etabliert, Mac, iPod und iPhone, seine Firme verstehe es, mit “ihrer fanatischen Hingabe an Design und Nutzbarkeit”, das Geschäft weiter zu führen. Ein stabiles Management wisse, was es tue, Strategie und Organisation stünden. Ohne Jobs müsse sich Apple zwar mehr anstrengen, um die heutige Aufmerksamkeit zu erhalten, es gebe aber keinen Grund, dass Apple die Dinge ohne ihn nicht voranbringen würde. Als potentiellen Nachfolger im Falle eines Jobs-Rücktritts hat Gottheil den derzeitigen COO des Unternehmens Tim Cook auserkoren. Auch Chefdesidner Jobnathan Ive soll mehr strategische Verantwortung erhalten, vermutet Gottheil. Darauf weise die Einstellung des einstigen Segway-Chefingenieurs Doug Field als neuen Vizepräsidenten für Design bei Apple hin.
Apple hebt iPhone-NDA auf

Apple versteift sich in Sachen iPhone-Entwicklung nicht mehr länger auf die Schweigetaktik und hebt das Non Disclosure Agreement (NDA) für Programmierer auf. Entwickler begrüßen das Ende des NDA teils euphorisch.
Nach teils harscher Kritik an der Verschwiegenheitsvereinbarung, die iPhone-Entwickler unterschreiben mussten und einer Online-Petition gegen das Non Disclosure Agreement (NDA) hat Apple reagiert und die Vereinbarung für veröffentlichte iPhone-Software aufgehoben. Offiziell erklärt Apple das Ende des NDA auf seiner Startseite für iPhone-Entwickler in wenigen Worten. Als Grund für die rigide NDA gibt Apple an, man habe seine Erfindungen und Innovationen schützen wollen – neben hunderten Patenten wäre die NDA ein weiterer Schritt gewesen, um Kopien zu verhindern. Aber dieser Schritt habe sich als zu große Bürde für die Entwickler herausgestellt. Innerhalb einer Woche will Apple den Entwicklern bereits veröffentlichter Applikationen eine neue Vereinbarung ohne NDA zukommen lassen. Verschwiegen muss man trotzdem bleiben: Über unveröffentlichte Software und Funktionen dürfen Entwickler weiterhin kein Wort verlieren.
Die Entwicklergemeinde hat Apples Entscheidung, die Vertraulichkeitsvereinbarung für das iPhone SDK aufzuheben, begrüßt. Bert Decrem, CEO von Tapulous, meinte unseren Kollegen von Macworld gegenüber, die erleichterte Kommunikation zwischen Entwicklern werde zu besserer Software und kürzeren Entwicklungszyklen führen. Das Ende des NDA habe große Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem iPhone-Software. Mehr Dokumentation, mehr Wettbewerb und mehr Entwickler, die an der Plattform teilhaben. Brian Greenstone von Pangea Software zeigt sich erleichtert: “Es wurde ja Zeit!” Bruce Morrison von Freeverse Software hofft nun, dass die Entwicklergemeinde sich freiwillig gegenseitig unterstützt. Brent Simmons von News Gator vergleicht die vergangenen Zeiten des NDA gar mit einem Blindflug: “Jetzt ist es so, als könnten wir plötzlich den Himmel sehen.” Als Mac-Entwickler war er anderes gewohnt und hofft nun auf zahlreiche Tutorials und Tipps.
Der Twitterrific-Entwickler Craig Hockenberry hat sofort auf Apples Ankündigung reagiert, die Verschwiegenheits-Erklrärung für veröffentlichte Software fallen zu lassen. Zur Feier des Tages stellt er anderen Entwicklern Source Corde zur Verfügung. Auch Ars Technica nutzt die Gelegenheit und veröffentlicht einen umfangreichen Grundlagen-Artikel zur Entwicklung von iPhone und iPod-Touch-Applikationen. Auch einige Bücher wie das von der TUAW-Autorin und Programmiererin Erika Sadun dürften nun endlich den Weg in den Handel finden.
Apple bilanziert weiteres Rekordquartal

Dreimal schon übertrifft Apple die Erwartungen der Wall Street mit seiner Quartalsbilanz. Dreimal gibt der Mac-Hersteller eine zurückhaltende Prognose. Dreimal zeigt sich die Börse deswegen enttäuscht. Beim vierten Mal wird alles anders: Apple übertrifft die Erwartungen der Wall Street und gibt eine zurückhaltende Prognose. Die Börse reagiert euphorisch. Versteh’ da mal einer die Wall Street. Aber im Herbst 2008 versteht sich die Wall Street nicht einmal mehr selbst.

Noch nie hat Apple außerhalb des Weihnachtsgeschäfts mehr Umsatz und Gewinn erzielt als im vierten Quartal 2007/2008: Apple verdankt dem iPhone und Rekordverkäufen seiner Macs einen weiteren starken Gewinnsprung. Der Überschuss stieg in Apples viertem Geschäftsquartal um mehr als ein Viertel von 904 Millionen US-Dollar auf 1,14 Milliarden Dollar. Der Gewinn beträgt 1,26 US-Dollar pro Aktie, die Wall Street hatte mit 1,11 US-Dollar pro Aktie gerechnet. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar zu. Die Börse reagierte euphorisch. Die Quartalszahlen sind nach GAAP (General Accepted Accounting Principles) ausgewiesen, dabei werden Umsätze mit iPhone und Apple TV über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der Geräte hinaus bilanziert. Bereinigt hätte sich ein Quartalsumsatz von 11,68 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn 2,44 Milliarden US-Dollar ergeben.
Apple könne die Folgen der Wirtschaftskrise für sein Geschäft allerdings noch nicht abschätzen, warnt Konzernchef Steve Jobs. Für das laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft wolle man sich daher mit Prognosen zurückhalten.
Apple verkauft im vierten Quartal fast 6,9 Millionen iPhones – kurz nach dem Start vor einem Jahr waren es gut eine Million Geräte. Vom originalen iPhone hatte Apple insgesamt nur 6,1 Millionen Stück verkauft. Das iPhone 3G ist erst seit Juli in weltweit rund 70 Ländern im Handel. Auch das Ziel, im Kalenderjahr 2008 10 Millionen iPhones zu verkaufen, sei erreicht. Mit Abschluss des September waren 9,3 Millionen iPhones über den Ladentisch gegangen, in der Zwischenzeit hat Apple also mindestens 700.000 weitere Geräte abgesetzt. Den Erfolg des iPhone befeuert auch der App Store. Gerade einmal 100 Tage nach dessen Eröffnung zähle dieser 200 Millionen Downloads von iPhone-Programmen. “So etwas haben wir in unserem Berufsleben noch nie gesehen,” jubelt Jobs.

Macs setzt Apple über 2,6 Millionen ab, so viel wie nie zuvor und 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit Desktops und Notebooks stieg um 17 Prozent. Zum fünften Mal in den letzten sechs Quartalen weist Apple eine neue Rekordzahl von Mac-Verkäufen aus, gegenüber dem dritten Quartal legten die Stückzahlen nochmals um fünf Prozent zu. Desktops setzte Apple 936.000 ab, im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit damals frisch vorgestellten iMacs waren es 817.000 gewesen, im Vorquartal noch 943.000. Eine neue Rekordmarke setzten jedoch Mobilrechner mit 1,675 Millionen Verkäufen, 24 Prozent mehr als vor einem Jahr.
iPods gingen 11,1 Millionen Geräte über den Ladentisch, ein Plus von acht Prozent bei den Stückzahlen und drei Prozent bei den Umsätzen. Außerhalb des Weihnachtsgeschäfts hat Apple noch nie so viele der Musikplayer abgesetzt, wenngleich der Anstieg gegenüber dem dritten Quartal nur gering war.
Steve Jobs ist sich gewiss, Apple “mache das Richtige”, in der Prognose stecke aber etwas Zurückhaltung. “Wir sind keine Ökonomen und lesen die gleichen Zeitungen wie Sie,” übt sich der Apple-Chef gegenüber Analysten und Journalisten in Bescheidenheit. Insgesamt könne Apple jedoch der Rezession optimistisch begegnen, man habe loyale Kunden, die im Zweifelsfall lieber eine Anschaffung verschieben würden als zu einer anderen, billigeren Marke zu wechseln. Die Marktanteile Apples würden sowohl im PC- als auch im Telefonmarkt steigen, zudem verleihen die Barreserven Sicherheit. Man sie mit “der stärksten Produktlinie aller Zeiten und den talentiertesten Mitarbeitern bewaffnet,” stimmt Jobs Apple auf den Kampf gegen den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang ein.
Im gesamten Geschäftsjahr 2008 (27.9.) verdiente Apple 4,8 Milliarden Dollar und damit 38 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um 35 Prozent auf 32,5 Milliarden Dollar.
Steve Jobs will kein Apple-Netbook

©Asus
In der Telefonkonferenz zur Bekanntgabe der Quartalszahlen hat sich Steve Jobs zu möglichen Netbooks von Apple geäußert. Auf die Frage, ob und wann Apple in den Markt der kleinen Netbooks einsteigen wird, erteilte Steve Jobs eine rüde Absage: “Wir entscheiden uns, in bestimmten Marktsegmenten zu mitzumischen und wir entscheiden uns, in anderen Segmenten nicht mitzumachen”, so Jobs. “Soweit wir sagen können, werden bislang noch nicht viele davon verkauft”, so der Apple-Chef weiter.
Jobs verteidigte bei der Gelegenheit auch die Preispolitik Apples. “Wir wissen nicht, wie man einen 500-Dollar-Computer bauen soll, der kein Stück Schrott ist”, wird Steve Jobs zitiert. Dies nannte er als weiteren Grund, nicht in die Sparte der Klein-Laptops einzusteigen. “Wir können weiterhin den Kunden mehr bieten, für die wir uns entscheiden haben – und es gibt viele davon. Wir haben großen Erfolg damit, uns auf bestimmte Segmente des Marktes zu konzentrieren und nicht alles für jeden zu sein.”
iPhone sei Apples Netbook
Jobs ließ sich jedoch eine Hintertür offen: “Wir beobachten, wie sich diese aufkeimende Sparte entwickelt, wir hätten einige gute Ideen.” Steve Jobs verweist auf das iPhone und den iPod Touch als Apples Netbooks. Laut den Analysten von Gartner machen sie so genannten Netbooks aktuell etwa fünf Prozent aller verkauften Laptops in den USA aus. Dabei wuchs dieses Segment im Vergleich zum Vorjahr um ein bis zwei Prozentpunkte. Ezra Gottheil, Analyst bei Technology Business Research, glaubt, dass Apple auch bei den sonst so günstigen Netbooks seine Hochpreisstategie beibehalten würde: Er kann sich kein Apple-Notebook unter 600 Dollar vorstellen.
Mikako Kitagawa von Gartner sagte letzte Woche in einem Interview, dass er nicht glaubt, dass Apple bei den Netbooks mitmachen will. Allerdings glaubt er, es könnte sich für den Hersteller aus Cupertino rächen: “Mini-Notebooks vergrößern den Gesamtmarkt, wer dort allerdings nicht mitmischt, der verliert Marktanteile.”
Netbooks sind besonders kompakte und günstige Laptops. Die Bildschirmgrößen liegen hier typischerweise bei sieben bis zehn Zoll. Die Preise für derartige Geräte liegen zwischen 250 und 400 Euro. Bekanntester Vertreter der Netbooks ist der Eee PC von Asus.
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