
AAPL verliert elf Prozent
Genug ist nicht genug: Während Apple sich über das beste Quartalsergebnis der Firmengeschichte freut, mäkelt die Wall Street, der Mac-Hersteller habe deren hohe Erwartungen nicht erfüllt und gebe nur trübe Aussichten für das zweite Quartal. Schon nach Bekanntgabe der Bilanz am Dienstag war die Apple-Aktie im nachbörslichen Handel um etwa zehn Prozent gefallen. Während des gestrigen Handelstages ging es zwischendurch noch tiefer runter, bis auf 126,14 US-Dollar. Am Nachmittag stabilisierte sich der Kurs aber wieder, mit exakt 139 US-Dollar ging das Papier aus dem Handel und war damit 18,05 US-Dollar oder 11,5 Prozent weniger wert als am Vortag. Die Verluste des DAX waren im Vergleich zu denjenigen der Apple-Aktie an der Deutschen Börse gar nichts, in Frankfurt waren Anteilsscheine des Mac-Herstellers zu Handelsschluss nur noch 89,60 Euro wert, der Verlust gegenüber dem Vortag betrug 18,40 Euro oder 17,04 Prozent.
Erste Marktbeobachter geben nun kund, dass die Börse Apple zu unrecht zu hart bestraft habe. Der Mac-Hersteller ist bekannt für seine vorsichtigen Forecasts, die er meist übertrifft. Die Aussichten für das zweite Quartal 2008 sind zwar 14 Prozent unter denen der Analysten und Apple verkaufte im Weihnachtsgeschäft gut drei Millionen iPods weniger als es Optimisten erwarteten, die zahlen haben aber auch eine Kehrseite, merkt der Needham-Analyst Charles Wolf an: “das Macintosh-Geschäft brummt”. Mit 2,3 Millionen Rechnern hat Apple so viele wie nie zuvor in einem Dreimonatszeitraum verkauft, gegenüber dem Vorquartal gar 200.000 Stück mehr. Die Margen sind im Mac-Bereich absolut höher als bei den iPods. Zudem, merkt Danielle Levitas von IDC an, halte Apple im 258 Milliarden US-Dollar schweren PC-Markt erst fünf Prozent Anteile und habe so bessere Wachstumschancen als im MP3-Player-Segment, den Apple seit Jahren dominiert. Die Chancen würde Apple bereits nutzen, von den in den Apple-Stores verkauften 500.000 Macs gingen nach Schätzungen der Experten rund die Hälfte an Neulinge. Einen Mac zu kaufen, bedeute für ehemalige Windows-Anwender einen großen Wechsel, meint Shaw Wu von American Technologies, die Produkttreue sei dann aber hoch und Umsteiger würden sich weitere Apple-Produkte zulegen.
Selbst die iPod-Zahlen würden nicht besorgen, meint Wu gegenüber der Business Week . Lediglich bei den Stückzahlen hinke Apple hinterher, die Umsatzerwartungen des Analysten habe Apple getroffen und lediglich weniger der günstigen iPod Shuffle verkauft.
In der einsetzenden Rezession müsse Apple lediglich mit Einbußen im iPod- und iPhone-Geschäft rechnen, gegenüber den negativen Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs sei die Firma aber besser gerüstet als andere Technikunternehmen, meint der Harvard-Professor David Yoffie. Apple verkaufe seine Rechner in einem Marktsegment der die geringste Preisempfindlichkeit zeige und ist daher weniger verwundbar als andere Hersteller. Charles Wolf sieht jetzt sogar den Zeitpunkt für den Einstieg in die Apple-Aktie gekommen: Man könne in eine Firma investieren, die Jahr für Jahr um 25 Prozent wachse, Rezession hin oder her.
World of Warcraft zählt 10 Millionen Abonnenten
Blizzard Entertainment hat bekannt gegeben, dass das massive Multiplayer Onlne-Rollenspiel (MMPORG) World of Warcraft weltweit nun zehn Millionen Abonnenten verzeichnet. Im jahr 2004 für Mac und Windows gleichzeitig herausgekommen, entführt das Spiel in die fantastische Welt von Azeroth. Kontinuierlich hat Blizzard Updates für beide Plattformen bereitgestellt und den Expansionpack “Burning Crusade” herausgebracht. Laut Anbieter spielen in Nordamerika 2,5 Millionen Teilnehmer mit, in Europa 2 Millionen. Die meisten Zocker kommen aus Asien, 5,5 Millionen. Insbesondere in China spielen zahlreiche Spieler für Geld, das virtuelle Gold, das sie mit ihren Spielfiguren innerhalb von World of Warcraft erwirtschaften, verkaufen sie gegen echte Dollars an Spieler in Europa und Nordamerika. World of Warcraft liegt derzeit in sieben verschiedenen Sprachen vor, eine russische Fassung ist in Arbeit.
Musikindustrie profitiert von den Spielen Rockband und Guitar Hero
Die Musikindustrie freut sich über eine neue Einnahmequelle. Die beiden Musikspiele Rockband und Guitar Hero verleiten deren Anwender, einzelne Songs für den Soundtrack der Spiele herunterzuladen. MTV spricht von 2,5 Millionen Downloads in Rockband, während der Hersteller Activision schon füfn Millionen Downloads für Guitar Hero III seit November gezählt hat. Die Marktforscher von Nielsen Soundscan bestätigen den Trend: Bestimmte Metallica-Songs zählten bis zu 48 Prozent mehr bezahlte Downloads, nachdem sie in Rockband gefeatured wurden. Van Toffler, Leiter des Musikgeschäfts bei MTV freut sich über die Eintwicklung: “Wir leben in hartenZeiten, in denen die Leute nicht mehr ohne weiteres 20 US-Dollar für eine CD zahlen, aber gerne beriet sind für 50 US-Dollar ein Spiel zu erwerben.” Ein bis zwei US-Dollar für einen zusätzlichen Musikdownload seien dann keine Hürde mehr. Guitar Hero III – Legends of Rock ist mittlerweile auch für den Mac auf den Markt gekommen, die deutsche Version vertreibt Application Systems Heidelberg.
Mehr Leopard-Komfort mit Erweiterungen für Quick Look
Mac OS X 10.5 selbst erweitern – so geht’s
Was Apple in der deutschen Übersetzung eigentlich “Übersicht” nennt, ist auch hierzulande unter der englischen Bezeichnung “Quick Look” bekannt geworden: eine neue Funktion in Mac OS X 10.5, mit der man mit einem kurzen Druck auf die Leertaste in Dokumente schauen kann, ohne ein Programm öffnen zu müssen. Leopard selbst blickt bereits in eine ganze Reihe von Formaten, aber erst die richtigen Plug-ins machen den Einsatz des Werkzeugs wirklich universell. macnews.de zeigt, wie man die nützlichen Erweiterungen installiert, und stellt eine Auswahl vor.
Sie sind oft nur wenige Kilobyte groß und verbergen sich in den Unterordnern Library/QuickLook der Festplatte und des Benutzerverzeichnisses: Quick Look-Erweiterungen, mit denen sich die neue Leopard-Funktion um zahlreiche Dateiformate erweitern lässt. Soll sie nur ein Benutzer verwenden können, kopiert man sie in den jeweiligen Unterorder seines Heimverzeichnisses – falls er noch nicht vorhanden ist, muss man ihn anlegen. Sollen sie hingegen allen Anwendern zur Verfügung stehen, muss man sie in den Library/QuickLook-Ordner direkt im Root-Verzeichnis der Festplatte bewegen. Im Internet findet man eine große Auswahl der meist kostenlosen Plug-ins:
BetterZip Quick Look Generator zeigt den Inhalt von Archiven an und unterstützt dabei die Formate ZIP, ARJ, BinHex, BZip2, CAB, CHM, CPIO, DEB, DiskDoubler, GZip, ISO, LZH, MacBinary, SIT, RAR, RPM, TAR und 7-Zip. Die Archive lassen sich mit der Erweiterung auch entpacken, allerdings nur die ganzen und nicht einzelne Dateien.
Wie der Name schon sagt, späht Folder.qlgenerator ins Innere von Ordnern. Die Erweiterung stellt die Funktion zur Verfügung, die man beim Aufrufen von Quick Look an sich standardmäßig von Leopard erwarten würde: Dass das Betriebssystem nicht nur ein Ordnersymbol mit Änderungsdatum, sondern auch eine Übersicht über dessen Inhalt anzeigt.
Flash-Videos im .flv-Format öffnet flv.qlgenerateo . Allerdings muss man dafür die QuickTime-Erweiterung Perian installiert haben. Deren Installation allerdings empfiehlt sich ohnehin, zudem ist Perian kostenlos.
Den Inhalt von .pkg-Installationspaketen zeigt das Plug-in Suspicious Package an. Und noch mehr: Anhand eines Verzeichnisbaums lässt sich im Detail nachvollziehen, wohin die Installationsdatei die einzelnen Dateien kopieren will.
Aus den Quark-Laboratorien können Grafiker eine Quick Look-Erweiterung herunterladen, die QuarkXPress 7-Dateien anzeigt. Voraussetzung ist allerdings, dass sich QuarkXPress mindestens in Version 7.31 auf dem Mac befindet.
Illustrator-, InDesign und EPS-Dateien zeigt SneakPeek Pro an, außerdem gibt die Erweiterung Auskunft über in CS3-Dateien verwendete Schriften und Bilder. Allerdings verlangt Hersteller Code Line für dieses Plug-in 5 US-Dollar.
Fabio Leccas ColorXML -Erweiterung schließlich ist wieder kostenlos: Sie zeigt XML-Dateien mit eingerückter und farblich markierter Syntax an.
Nikons Update-Reigen: Control, Capture und Frischzellenkur für die D2Hs
Drei auf einen Streich: Nikon frischt auf
Nikon veröffentlich drei Updates für Fotofreunde: Die Remote-Software Camera Control macht einen Sprung auf die Version 2.0 und lernt neue Fähigkeiten. Capture NX 1.3.1 beseitigt einen Fehler, der unter Max OS X 10.5. zu beschädigten Daten führen konnte. Und auch Freunde der Profikamera D2Hs dürfen sich freuen: Diese wird mit der Firmware 2.0.0 aufgewertet.
Camera Control 2.0
Mit Camera Control steuern Fotografen ihre Nikon per USB oder WLAN über den Rechner. Die Version 2.0 fügt neue Möglichkeiten hinzu und lohnt sich vor allem für Besitzer der D3 und D300: der Liveview-Modus wird in den neuen Kamera-Modellen unterstützt und Bilder können als Preview im Kamera-Buffer angeschaut und direkt gelöscht werden. Zusätzlich verspricht der Hersteller, dass nun die meisten Einstellungen aller Nikon-SLRs unterstützt werden, die per USB oder WLAN Verbindung zum Rechner aufnehmen: Verschlusszeit und Blende werden vom Computer aus gesteuert. Die Software läuft unter Mac OS X 10.3.9 und höher, der Download ist knapp über 30 Megabyte groß. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei rund 60 Euro.
Capture NX 1.3.1
Die Warnung von Nikon, die Bildbearbeitung Capture NX nicht unter Leopard einzusetzen, war deutlich ( wir berichteten ). Nun hat der Kamerahersteller den Fehler anscheinend gefunden und behoben, mit Capture NX 1.3.1 dürfen auch Mac OS X 10.5-Anwender wieder mitspielen.
Nikon D2H2 2.0.0
Es ist nicht die jüngste Kamera und im Megapixelwahn wirkt sie etwas abgeschlagen, aber die Nikon D2Hs dürfte noch immer in vielen Fotografen-Händen zuverlässig ihren Dienst verrichten. Nikon verpasst der alten Dame nun eine Frischzellenkur , welche die Freude am Profi-Werkzeug noch steigern könnte: Der Autofocus arbeitet schneller, bis zu drei eigene Tonwert-Kurven kann der Anwender ablegen, Bilder lassen sich authentifizieren, Einstellungen können nun gespeichert und geladen werden. Einen Überblick über alle Neuigkeiten gibt ein Word-Dokument , der Download ist rund ein Megabyte groß.Photo: Nikon D2Hs
Nokia mit Gewinnsprung im vierten Quartal
Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia hat im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn nach Einschätzung von Experten deutlich gesteigert. Die von Thomson Financial befragten Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem Überschuss pro Aktie in Höhe von 0,42 Euro – ein Plus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Getragen wurde der Gewinnschub von höheren Verkäufen vor allem in Schwellenländer und Einsparungen, wie Experten sagten. Nokia will an diesem Donnerstag (24.1) seine Bilanz für das Schlussquartal 2007 präsentieren. Der Vorsteuergewinn wuchs den Einschätzungen zufolge um ein Drittel auf 2,15 Milliarden Euro und der Handy-Absatz auf 131 Millionen. Die Finnen kämen damit der Umfrage zufolge auf einen Marktanteil von 39,5 Prozent. Nokia hat in den vergangenen Quartalen seine Verkäufe vor allem in schnell wachsenden Ländern wie China und Indien forciert und dazu günstige Mobiltelefone auf den Markt gebracht.
Profitiert habe die Gesellschaft auch von der Schwäche des US-Rivalen Motorola, der wegen interner Probleme bereits im dritten Quartal auf Rang drei hinter Samsung zurückgefallen war. Die Konkurrenten Samsung und Sony Ericsson haben bereits ihr Bilanz vorgelegt und dabei kräftige Zuwächse beim Absatz bekanntgegeben. Ungeachtet der Gewinnzuwächse gerät Nokia in Deutschland unter Druck. Hintergrund ist die geplante Schließung des Werks in Bochum und die Verlagerung der Produktion nach Osteuropa. Neben einem Imageschaden könnte der Schritt auch finanzielle Belastungen nach sich ziehen. So prüft das Land Nordrhein-Westfalen die Rückzahlung von gewährten Subventionen. (dpa)
Telekom muss Kabel-Leerrohre für Wettbewerber öffnen
Die Telekom muss den Wettbewerbern den Zugang zu den Kabel-Leerrohren gewähren, um ihnen den Aufbau von eigenen Hochgeschwindigkeitsnetzen zu erleichtern. Einen Eilantrag des Bonner Konzerns gegen eine entsprechende Anordnung der Bundesnetzagentur lehnte das Kölner Verwaltungsgericht ab. Die Bonner Behörde begrüßte am Mittwoch die Entscheidung. «Jetzt bestehe die Chance, noch mehr Investitionen zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Anschlussbereich anzustoßen», erklärte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth.
Wettbewerber und Telekom streiten seit vielen Monaten über die Nutzung des Hochgeschwindigkeitsnetzes (VDSL), das die Telekom bis zum Jahresende in 50 großen deutschen Städten mit Investitionen von 3 Milliarden Euro aufbaut. Über dieses Netz will das Unternehmen neue Produkte wie hochauflösendes Fernsehen anbieten, um so verlorene Marktanteile wieder zurückzugewinnen. Die Wettbewerber fordern einen Zugang zum Glasfasernetz des Branchenriesen. Die Telekom bedauerte den Gerichtsentscheid: «Wir hätten uns eine investitionsfreundlichere Entscheidung gewünscht», betonte ein Sprecher. Zugleich wies er darauf hin, dass die Klagen der Wettbewerber ein «Scheingefecht» seien. Kabelkanäle in Deutschland seien reichlich vorhanden und kein Engpass. Beim Bundesverband der regionalen Telekom-Gesellschaften BREKO hieß es: Dass der Wettbewerber Zugang zum schnellen VDSL-Netz erhalten soll, sei zu begrüßen. (dpa)
eBay-Chefin Whitman tritt ab – Ausblick auf 2008 enttäuscht Märkte
Das weltgrößte Online-Auktionshaus eBay geht nach einem Umsatz- und Gewinnsprung im Schlussquartal 2007 mit etwas verhalteneren Erwartungen ins neue Jahr. Das Unternehmen vollzieht zudem einen Wachwechsel: Die seit fast zehn Jahren amtierende eBay- Chefin Meg Whitman (51) tritt zurück. An der Spitze steht künftig John Donahoe, der seit 2005 das Auktionsgeschäft führt. Im vierten Quartal kletterte der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 530,9 Millionen Dollar (362,9 Mio Euro). Der Umsatz stieg um über ein Viertel auf 2,18 Milliarden Dollar, teilte eBay am Mittwochabend nach Börsenschluss in San Jose (Kalifornien) mit. Damit schnitt eBay besser ab als von der Wall Street erwartet. Für das laufende Quartal rechnet eBay mit einem Umsatz von bis zu 2,05 Milliarden Dollar sowie mit einem Gewinn je Aktie zwischen 1,63 und 1,67 Dollar. Dies liegt unter den Schätzungen der Analysten. Die Aktie verlor nachbörslich knapp sieben Prozent auf rund 27 Dollar. Im Tagesverlauf hatte der Titel noch 6,7 Prozent zugelegt.
Der Internet-Konzern kämpft seit Jahren mit einem langsameren Wachstum in seinem Kerngeschäft der Auktionen. eBay hat daher bereits mit einer Reihe von Veränderungen auf der Webseite und beim Service begonnen. Zudem soll das Gebührenmodell der Auktionen umgebaut werden. Angetrieben wurde das Wachstum von allen Geschäftsbereichen, hieß es weiter. Besonders robust seien aber PayPal (Bezahlsystem), StubHub (Tickethandel) und Skype (Internet-Telefonie) gewachsen. Der neue eBay-Chef Donahoe ist seit knapp drei Jahren an Bord. Whitman bleibt Mitglied des Verwaltungsrates. Die 51-Jährige zählt zu den Veteranen der Internet-Wirtschaft und war eine der wenigen Frauen an der Spitze eines großen US-Konzerns. (dpa)