
Flaue Farben, ein verwaschener Himmel und in den dunklen Bereichen erkennt man nichts: Oft genug kommt nach der Aufnahme der Frust, wenn die Fotos in iPhoto so ganz anders aussehen als das Original. Doch iPhoto verfügt inzwischen über eine ausgereifte Bildbearbeitungsfunktion, mit der man auch komplett misslungene Aufnahmen noch hinbekommt. Oft hilft schon der Knopf “Verbessern” weiter, bessere Ergebnisse erzielt man aber mit der Palette “Anpassen”. iPhoto 7 wendet hier vorgenommene Einstellungen nicht direkt auf das Bild an, sondern speichert sie in einer Bearbeitungsliste und erzeugt nur ein Vorschaubild. So lassen sich Bilder beliebig bearbeiten, ohne dass die Qualität beim Speichern abnimmt.Ein weiterer Vorteil: Man kann jederzeit die Palette wieder öffnen und die Einstellungen ändern oder zurücksetzen. Hält man die Wahltaste gedrückt, verändert sich der Button “Zurücksetzen” in “Letzte Version” und nimmt nur die aktuellen Einstellungen zurück.
Vorsicht bei der Retusche
Im Folgenden zeigen wir, wie sich die verschiedenen Werkzeuge auf ein Bild auswirken. Beim Einsatz sollte man vorsichtig zu Werke gehen – mit dezenten Verbesserungen erreicht man oft die besten Ergebnisse.
1. Leuchtende Farben
Der erste Schritt bei der Fotobearbeitung sollte immer die Tonwertspreizung sein. Sie sorgt für knackige Farben.

Mit dem Histogramm (Ebenen) verbessert man die Weiß-, Schwarz- und Mitteltöne in einem Bild. Das Histogramm ganz oben in der Palette zeigt an, wie die Farben im Bild verteilt sind. Reicht die Anzeige nicht bis an den linken Rand, fehlen die Schwarztöne im Bild, da der dunkelste Ton nur ein Grau ist. Reicht die Farbverteilung nicht bis an den rechten Rand, gibt es kein richtiges Weiß im Foto.

Um die dunkelsten Stellen im Bild auf Schwarz und die hellsten auf Weiß zu setzen, zieht man jeweils den Regler bis an oder kurz vor die Stelle, an der die Anzeige im Histogramm beginnt. Dadurch erhöht sich auch der Kontrast und das Bild erhält insgesamt leuchtendere Farben. Der mittlere Regler steuert, wo im Bild das mittlere Grau liegt. Zieht man den Regler nach rechts, verdunkelt sich das Foto, da es dann mehr dunkle als helle Töne gibt. Zieht man den Regler nach links, wird das Bild heller, da mehr helle als dunkle Töne dargestellt werden. iPhoto begrenzt den Effekt jedoch, so dass man nicht, wie beispielsweise in der Bildbearbeitung Photoshop, ein fast weißes, beziehungsweise schwarzes Bild erhält.
2. Farbstich beseitigen
Auch gute Digitalkameras sind beim Weißabgleich häufig überfordert. Das Ergebnis: Blau-, Gelb- oder Grünstich.

Am einfachsten lässt sich ein Farbstich mit der Pipette entfernen. Man aktiviert sie mit einem Mausklick und klickt dann an eine Stelle im Bild, die einen neutralen Weiß- beziehungsweise Grauton haben soll. iPhoto passt dann die Regler für die Farbtemperatur und die Färbung automatisch an. In unserem Beispiel klicken wir mit der Pipette auf das graue Kirchturmdach und erzielen damit den besten Effekt.

Man kann einen Farbstich auch manuell mit Hilfe der beiden Regler “Farbtemperatur” und “Färbung” aus einem Bild entfernen. Erhöht man die Temperatur (nach rechts), wird das Bild wärmer; verringert man sie (nach links), wird das Bild kälter. Analog arbeitet der Regler “Färbung”. Beim Ziehen nach rechts werden Rot- und Grüntöne verstärkt, beim Ziehen nach links werden sie vermindert, was die Blauanteile stärker hervorhebt.
3. Schatten und Lichter
Ein hoher Kontrast macht ein Bild zwar interessant, es gehen aber Details in hellen und dunklen Bereichen verloren.

Sind die Schattenbereiche in einem Bild zu dunkel, so dass dort keine Details mehr zu erkennen sind, lassen sich diese gezielt über den Regler “Schatten” aufhellen, ohne die anderen Teile des Bildes zu beeinflussen. Analog gilt dies für den Regler “Licht”. Dieser kann in den hellen Bereichen eines Bildes noch Details herausholen, die zuvor nicht zu sehen waren, indem er überstrahlte Bereiche abdunkelt, ohne dass auch die anderen Bereiche des Bildes geändert werden. Im Gegensatz dazu ändert man mit dem Regler “Helligkeit” (eigentlich handelt es sich um die Belichtungskorrektur) alle Bereiche in einem Bild und macht so das gesamte Bild heller oder dunkler. Analog gilt das für den Kontrastregler, der sich ebenfalls immer auf alle Bildteile auswirkt.

4. Farbintensität
Wie viel Farbe soll es sein? Den Regler “Sättigung” sollte man nach Möglichkeit sparsam verwenden.

Zieht man den Regler “Sättigung” nach rechts, werden die Farben im Bild intensiver, weil dadurch der Grauanteil in den Farben verringert wird. Zieht man den Regler nach links, wird der Grauanteil in den Farben größer. Zieht man den Regler ganz nach links, erhält man ein Graustufenbild ohne Farbe.
5. Handarbeit lohnt sich
Der Vergleich zeigt, dass sich die Verbesserung “per Hand” lohnt.

Auch wenn es zuerst aufwendig erscheint – Fotos “per Hand” zu bearbeiten lohnt sich fast immer. Die automatische Korrekturfunktion von iPhoto namens “Verbessern” erzielt fast nie die besten Ergebnisse. Zum Vergleich zeigen wir unser Beispielfoto einmal von iPhoto bearbeitet und einmal mit den oben beschriebenen Arbeitsschritten – die Ergebnisse sprechen für sich.