Make a backup – every day
Tipp 1: Nichts ist ärgerlicher als ein Datenverlust: Sei es ein Hardware-Defekt, ein Notebook-Diebstahl oder einfach bloß eine voreilige Kinderhand, die mit der Maus lustige Symbole auf dem Bildschirm in den Papierkorb verschiebt, um dieses lustige Knister-Geräusch beim Entleeren desselben zu hören – die Gefahr, dass persönliche Daten auf Nimmerwiedersehen verschwinden, wird von den meisten Anwendern unterschätzt. Apple macht es mit Time Machine in Mac OS X 10.5 denkbar einfach, Daten zu sichern und wiederherzustellen. Auch ein iPod kann unterwegs als Backup-Medium dienen – und Onlinefestplatten wie bei Apples .Mac oder bei macbay.de speichern auch dann noch ihre Daten, wenn – wir wollen es nicht hoffen – die persönliche Computerausstattung bei einem Großbrand sprichwörtlich abgeraucht ist. Anwendern von Mac OS X 10.4 Tiger empfehlen wir einen Blick in unseren Backup-Workshop .
Ein alternatives Start-System stets zur Hand
Tipp 2:Die Original-System-DVD, die Apple seinen Computern beilegt, gehört nicht gemeinsam mit der Verpackung in den Keller, sondern in Griffnähe. Wer an einem mobilen Mac arbeitet und die System-DVD nicht immer mitnehmen will, sollte sich eine zweite, kleine Wartungspartition von etwa 5 Gigabyte auf der Festplatte einrichten und dort ein startfähiges System mit den wichtigsten Dienstprogrammen installieren. Will man den Mac von einem anderen Volume als dem üblichen Startvolume booten, genügt es, gleich nach dem Einschalten die alt-Taste gedrückt zu halten, bis die verfügbaren Laufwerke angezeigt werden; für den Start von DVD ohne Nachfrage hält man die Taste c gedrückt, bis der Mac den Systemstart meldet.
Ein guter Freund: Apples Festplatten-Dienstprogramm
Tipp 3: Einige halten es für Computer-Vodoo, für andere ist es die erste Maßnahme bei Problemen am Mac: Mac OS X ist ein Mehrbenutzersystem, auf dem unterschiedliche User von einander differierende Zugriffsrechte haben. Ohne ins Detail zu gehen: Gerade nach Installation von Programmen und besonders nach Systemupdates haben einige Dateien und Ordner auf einmal Zugriffrechte, die manchmal eher Zugriffsverboten gleichkommen und so Probleme im Betrieb verursachen können. Das Festplatten-Dienstprogramm findet sich im Unterordner Dienstprogramme innerhalb der Ordners Programme. Wählen Sie in der linken Spalte das Startlaufwerk aus, danach können die Zugriffsrechte des Volumes reparieren lassen. Ihr Mac fragt hierfür nach einem Administrator-Kennwort.Tipp 4: Auch die Verzeichnis-Struktur der Festplatte kann in Unordnung geraten. Das passiert nach einem Systemabsturz oder auch bei einer mangelhaften Festplatte. Mac OS X 10.5 weist – in letzterem Fall – eigenständig mit einem Warnhinweis darauf hin, im ersten Fall greift nach dem Neustart eine automatische Reparatur des Volumes, weshalb der Startvorgang dann auch deutlich länger dauern kann. Manuell löst man die Überprüfung der Verzeichnis-Struktur auch im Bereich Erste Hilfe im Festplatten-Dienstprogramm aus. Der Befehl Volume reparieren steht nur dann zur Verfügung, wenn das zu reparierende Volume nicht das Startvolume ist. Darum befindet sich das Festplatten-Dienstprogramm auch auf der startfähigen System-DVD und findet sich nach der Abfrage der zu verwendenen Sprache im Menü Dienstprogramme – und darum ist auch die oben beschriebene Wartungspartition nützlich. Ein dritter Weg funktioniert, indem man während des Startvorgangs die Shift-Taste gedrückt hält: Systemerweiterungen lädt der Mac dann keine mehr – auch nicht die für das Netzwerk -, überprüft aber ebenfalls die Integrität der Festplatte und repariert sie, wenn dies nötig ist.
Ein alter Bekannter: Probleme mit dem Parameter-RAM
Tipp 5: Im Parameter-RAM (PRAM) speichert der Mac einige für den Startvorgang wichtige Informationen, etwa Datum und Uhrzeit und einige Netzwerkparameter – manchmal aber auch Datenmüll. Drücken Sie – sofort nach dem Start-Gong – die Tastenkombination Befehl, alt, p und r – Sie brauchen beide Hände dafür. Halten Sie Ihre Finger solange auf den vier Tasten, bis Sie einen zweiten Startgong hören. Früher, unter dem klassischen Mac OS und ohne Zeitsynchronisation mit dem Internet, gingen stets einige Einstellungen verloren, unter dem modernen Mac OS X werden die Einstellungen zur Uhrzeit und Netzwerk aus den Preference-Dateien nach dem Start wiederhergestellt.
Ein Programm zickt: Weg mit der Preference-Datei
Tipp 6: Kleine Probleme haben manchmal eine große Wirkung: Wenn ein Programm sich weigert, überhaupt zu starten, dann kann dies an ungültigen Voreinstellungen zu diesem Programm liegen. Diese vom Benutzer veränderten Voreinstellungen schreibt das Programm in die zugehörige.plist-Datei, die sich üblicherweise im Ordner Preferences in der Library des eigenen Benutzerordners findet. Die Voreinstellungsdatei für TextEdit etwa heißt com.apple.TextEdit.plist, aber nicht alle Programme halten sich an diese Nomenklatur nach Ursprungsland, Hersteller und Programmname. Das Löschen der Voreinstellung sorgt dafür, dass das Programm mit den Grundeinstellungen startet, persönliche Änderungen muss man erneut vornehmen. Wenige Programme speichern Voreinstellungen auch im Preference-Ordner der Hauptlibrary, normalerweise ist dies den Systemkomponenten vorbehalten, darum an diesem Ort Vorsicht walten lassen. Einige Programme speichern in der Voreinstellungsdatei auch die Lizenz mit ab, eventuell müssen Sie dann die Seriennummer erneut eingeben.
Cache me if you can: Von Zwischenspeichern muss man sich auch lösen können
Tipp 7: Wie mit den Preferences verhält es sich auch mit den Caches: Programme und System-Komponenten legen Zwischenspeicher an, um bei der nächsten Verwendung schneller in den letzten Zustand zu springen – das verkürzt zum Beispiel den Start einzelner Programme dramatisch. Dramatisch kann es aber auch sein, wenn diese Caches vollgestopft oder “vermurkst” sind – das manuelle Löschen der entsprechenden Unterordner im Ordner Caches innerhalb der Benutzer-Library kann Abhilfe schaffen.Tipp 8: Einfacher und sicherer ist es, Wartungsprogrammen diese Aufgabe zu überlassen. Wir empfehlen das kostenlose OnyX und die Shareware Xupport (Bild) für diese Zwecke. Beide sind deutsch lokalisiert und bieten einen ganzen Korb von Routinen zur Systemwartung an, die normalerweise nur Anwendern mit Unix-Kenntnissen auf der Kommandozeile zur Verfügung stehen. Neben dem Löschen von Cache-Dateien können die Tools auch die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Wartungsskripte ausführen, die ein rund um die Uhr laufender Unix-Rechner in der Nacht startet, am Mac, der von seinem Benutzer aber meist ausgeschaltet worden ist, dann nicht durchgeführt werden. Eines dieser Tools, auch Cocktail oder MacPilot eignen sich dafür, gehört auf jeden Mac installiert!
Ausgesperrt oder: “Ich hab’ mein Kennwort vergessen!”
Tipp 9: Das kann wirklich jedem passieren – auch wenn es keiner zugeben möchte: Man steht mit seiner ec-Karte am Geldautomaten und will Bares, der Automat aber will die PIN wissen. Bei all den Kennwörtern, mit denen wir täglich zu tun haben, kann man auch einmal sein Anmelde-Kennwort für den Mac vergessen haben – insbesondere dann, wenn man gegen alle Sicherheitsempfehlungen das automatische Anmelden in der Systemeinstellung Benutzer aktiviert lässt – und nie mehr nach dem Kennwort gefragt wird – bis zu diesem Tag. In diesem Fall hilft wieder das Booten von der System-DVD, bei dem der Benutzer automatisch mit weitreichenden root-Rechten (Super-User) ausgestattet ist, sich aber nicht autorisieren muss: Die System-DVD stellt gewissermaßen einen Generalschlüssel dar und sollte deswegen auch unter Verschluss aufbewahrt werden. Nach dem Boot-Vorgang und dem Auswählen der Sprache steht Ihnen wieder im Menü Dienstprogramme der Befehl Kennwörter zurücksetzen zur Verfügung. Sie können jetzt in einem neuen Fenster jedem Benutzer ohne Angabe des alten ein neues Kennwort zuweisen. Es gibt noch einige weitere Möglichkeiten, mit bestimmten Tastenbefehlen ein bestimmtes Verhalten zu provozieren – und wer sich auf der Kommandozeile zu Hause fühlt, kann fast alles oben genannte auch mit wenigen Shell-Befehlen ausführen. Für den Hausgebrauch aber reichen diese Tipps zur Systemwartung in den meisten Fällen aus.