
©Peter Müller
Auf einer Pressekonferenz auf dem Apple Campus in Cupertino hat Apple gestern die Handy-Sensation des Frühjahrs vorgestellt: Das iPhone Shuffle. Äußerlich nur durch eine Prägung vom erst vor vier Wochen vorgestellten iPod Shuffle unterscheidbar, setzt das neue Apple-Handy bei der Bedienung auf ein revolutionäres Konzept. Im Gegensatz zum großen iPhone mit Touchscreen ist das iPhone Shuffle nicht viel mehr als ein Musikhandy, das sich lediglich auf Telefonie und das Abspielen von Audioinhalten versteht. Rund 1000 Songs passen auf das iPhone Shuffle und dazu das “komplette Telefonbuch des Users”, wie Apples neuer Hardwareentwicklungschef für iPod und iPhone Mark Papermaster vor den ausgewählten Pressevertretern betonte.
Wie das Vorbild iPod Shuffle 3G benötigt das neue Telefon nur einen einzigen Schalter, der regelt, ob die Musik im Zufalls- oder Linearmodus abgespielt wird oder das Gerät komplett ausschaltet. Über die in das Ohrhörerkabel eingelassene Fernbedienung steuert der Anwender wahlweise den Player oder das Telefon. Raffiniert: Vom iPod zum Telefon schaltet man mittels des integrierten Beschleunigungssensors um, der auf leichte Schläge auf das Gerät reagiert. Will man also telefonieren, tippt man das idealer Weise an der Kleidung befestigte iPhone Shuffle nur kurz an, schon lässt sich über die Fernbedienung der gewünschte Kontakt auswählen. Die Steuerung ist vom iPod Shuffle 3G bekannt: Die Software liest zuerst die Namen der Gruppen vor, in denen die potentiellen Gesprächspartner zusammengefasst sind. Ein Doppelschlag auf das iPhone Shuffle zur rechten Zeit führt weiter in die Gruppe, deren Mitglieder nun die Sprachausgabe des Telefons verliest. Ein weiterer Doppelschlag löst die Wahl der hinterlegten Telefonnummer aus. Ein einzelner Schlag auf das iPhone Shuffle 3G während eines Telefonats beendet dies und schaltet die Musik wieder ein.
Die Sprachauswahl geschieht mit der Registrierung in iTunes, 14 Sprachen stehen zur Steuerung des Geräts zur Auswahl. Dabei ist jedoch neben iTunes 8.1 auch die neue iPhone Shuffle Firmware 1.4 Voraussetzung.
Die laut Apples COO Tim Cook wichtigste Neuerung des iPhone Shuffle ist freilich der Shuffle-Modus: “Damit revolutionieren wir die Art, wie wir Telefonate führen”. Drei kleine Schläge auf das iPhone Shuffle am Revers, und das neue Apple-Handy verbindet sich mit irgendeiner Telefonnummer aus dem Adressbuch. “Gerade für wichtige Vieltelefonierer, die immer etwas zu sagen haben, egal wem, ist das ein Killerfeature,” freut sich Cook. Das iPhone Shuffle verfügt weder über Lautsprecher noch Mikrophon, Gespräche lassen sich lediglich über die mitgelieferten Ohrhörer mit Fernbedienung und Mikrophon führen.
Das iPhone Shuffle soll noch in diesem Monat in den USA exklusiv bei AT&T und im Apple Store erhältlich sein, mit Zweijahresvertrag kostet es einen US-Dollar, die Monatsgebühr für unbeschränktes Telefonieren liegt bei 14 US-Dollar. In Deutschland kommt laut Pressemitteilung T-Mobile zum Zuge . Die Bonner Mobilfunker haben für das neue Apple-Handy 14 Tarife aufgelegt, vom aufsteigenden Mondscheintarif, der für Gespräche bei zunehmenden Vollmond zwischen 18 Uhr und 24 Uhr gilt, bis zum Sunshine-all-inclusive-Tarif, der für Gespräche von und nach den balearischen und kanarischen Inseln keine Roaming-Gebühr berechnet. In den Telekom-Shops soll das iPhone Shuffle ebenfalls noch in diesem Monat erhältlich sein.