
Die meisten Autohersteller bieten ihre Fahrzeuge inzwischen serienmäßig mit speziellen Autoradios an, die meist mehr Funktionen enthalten, als nur Radioprogramme zu empfangen oder eine CD abzuspielen. Leider sind die Anschlussmöglichkeiten für einen iPod noch nicht allzu weit verbreitet. Wer dennoch iPod-Musik im Auto hören will, kann sich einen FM-Transmitter zulegen und den Sound über das Radio empfangen.
Frequenzen richtig einstellen
Alle hier getesteten Transmitter bieten die Möglichkeit, die Sendefrequenz digital über Tasten und ein Display einzustellen. Die Frequenz sollte man möglichst so wählen, dass kein starker lokaler Radiosender den Empfang überlagert. Am besten sucht man im Radio eine freie Frequenz (nur Rauschen zu hören), bevor man den Transmitter aktiviert. Anschließend stellt man den Sender auf dieselbe Frequenz ein und aktiviert den iPod.
Mehr als zwei bis drei Meter sollte der Transmitter jedoch nicht von der Radioantenne entfernt sein, sonst kann es passieren, dass das Radio den Sender gar nicht oder nur sehr schlecht empfängt.

Einen Schritt weiter geht der Quic Seek von Kensington. Er verfügt über einen automatischen Frequenzsuchlauf, der die nächstliegende freie Frequenz auf dem iPod-internen Display anzeigt. Man muss dann nur noch das Autoradio auf dieselbe Frequenz einstellen.
Meist verrauscht – die Klangqualität
Die Soundqualität hängt in erster Linie von der Sendeleistung ab. Da diese gesetzlich limitiert ist, können die Hersteller hier nur wenig tun, um die Qualität zu verbessern. Aber auch die Form und Art der Sendeantenne hat unter Umständen einen deutlichen Einfluss. Im Vorteil sind hier die Geräte, die per Autoadapter an den Zigarettenanzünder angeschlossen werden. Diese können das Anschlusskabel als relativ lange Antenne benutzen, der Empfang ist hier meist besser und nur von wenigen Nebengeräuschen durchsetzt.

Kleine Modelle, die man direkt an den iPod ansteckt, sind hingegen benachteiligt. Die Antenne befindet sich hier im Gerät selbst und kann deswegen nicht besonders lang sein. Das wirkt sich negativ auf die Klangqualität aus, denn ein rauschfreier Empfang ist praktisch unmöglich. Nebengeräusche lassen sich reduzieren, wenn man den Transmitter von Stereo auf Mono umschaltet, doch diese Möglichkeit bieten nur wenige Geräte im Test.
iPod-Kompatibilität

Geräte mit iPod-Dock-Connector bieten einige Vorteile. Per Autoadapter wird der Akku des iPod zum Beispiel permanent geladen oder der Transmitter nutzt das Display des iPod für Einstellungen und Informationen. Der Nachteil des Dock-Connectors ist seine eingeschränkte Kompatibilität. Ältere iPods, die noch keinen Dock-Anschluss haben oder andere Zuspielgeräte, wie CD-Player oder MP3-Player anderer Hersteller lassen sich an diesen Sendern nicht verwenden.

Probleme gibt es auch mit iPods der neuesten Bauart. FM-Transmitter, die das Display des iPod nutzen, funktionieren am iPod Touch und am iPhone derzeit gar nicht. Und auch mit dem iPod Classic und dem iPod Nano 3G gibt es hier Probleme. Zwar zeigen beide iPods den Bildschirminhalt der angeschlossenen FM-Transmitter an, doch friert das Display meist ein, wenn man durch die Frequenzen schaltet oder andere Bedienelemente betätigt. Apple hat offensichtlich die Ansteuerung des iPod-Displays durch Fremdhardware bei den neuen Modellen etwas geändert. Die Hersteller der Transmitter sind hier noch nicht auf dem Stand der Dinge. Tests mit anderen Geräten, beispielsweise iPod-Mikrofone, die ebenfalls das iPod-Display nutzen, sind von diesem Problem allerdings genauso betroffen.
Problemkind iPhone
Weitere Schwierigkeiten erwartet Nutzern von Apples iPhone. Um störende Geräuscheinstreuungen durch den Mobilfunkbetrieb zu verhindern, setzt Apple auf ganz speziell zertifiziertes Zubehör für das iPhone. Keiner der hier getesteten FM-Transmitter erfüllt diese Bedingungen derzeit. Schließt man FM-Transmitter mit einem Dock-Connector an ein iPhone an, erscheint eine Warnmeldung auf dem iPhone-Display (siehe Bild auf dieser Seite rechts). Um Tonstörungen zu vermeiden, sollte man das iPhone hier in den Flugzeugmodus umschalten. Angeschlossene FM-Transmitter arbeiten dann ohne läs-tige Nebengeräusche durch die Mobilfunkübertragung. Man kann dann allerdings nicht mehr im Internet surfen oder mit dem iPhone telefonieren.
Doch es geht auch ohne Dock-Connector. Drei Testkandidaten bieten einen analogen Eingang, den man über einen normalen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker füttert. Hier kann man so ziemlich alles anschließen, was Musik von sich gibt. Zur Not sogar den Kopfhörerausgang eines Mac- oder Windows-Notebooks. Allerdings ist auch hier das iPhone wieder ein Sonderfall, denn keiner der Stecker der drei Analogkandidaten passt in den versenkten iPhone-Kopfhörerausgang. Hier muss man einen zusätzlichen Adapter bemühen (gibt es für etwa zehn Euro). Die störenden Geräusche durch die Mobilfunkübertragungen wird man dadurch jedoch nicht los. Auch wenn das iPhone analog per Kopfhörerausgang mit einem FM-Transmitter verbunden ist, sollte man es in den Flugzeugmodus schalten.
Ausstattung – Speichertasten sind wichtig

Obligatorisch bei allen FM-Transmittern sind die digitale Frequenzeinstellung und das Display, das die Sendefrequenz anzeigt. Dies erleichtert enorm die Einstellung am Radio. Alle Modelle im Test bieten diese Möglichkeit. Bei den meisten ist das Display zudem hintergrundbeleuchtet, was bei Nachtfahrten im Auto praktisch ist.

Bei längeren Autofahrten wird es vorkommen, dass man die Frequenz wechseln muss, da lokale Radiosender die eingestellte Frequenz ebenfalls nutzen. Es kann also passieren, dass beispielsweise die Frequenz 88,1 MHz in München unbenutzt, in Ingolstadt aber durch einen starken Sender belegt ist. Auf einer Fahrt von München nach Ingolstadt wird die Klangqualität des FM-Transmitters dann immer schlechter, der lokale Sender kann sogar überwiegen und der iPod ist dann gar nicht mehr zu hören. In diesem Fall ist es praktisch, wenn der FM-Transmitter so genannte Presets bietet. Das sind Speicherplätze, die man mit verschiedenen Frequenzen vorbelegen kann. Analog dazu gibt es auch die Stationstasten am Radio. Sie lassen sich ebenfalls fest programmieren. Fährt man eine Strecke öfter, bekommt man schnell mit, welche Frequenzen man an bestimmten Orten anwählen muss, um einen möglichst guten Empfang zu bekommen.

Was die Presets angeht, unterscheiden sich die Transmitter-Modelle. Die Modelle von Griffin merken sich nur die zuletzt eingestellte Frequenz dauerhaft. Alle anderen bieten zwischen zwei und zehn Speicherplätze an.
Unterschiede gibt es auch im Kanalraster der Geräte. Autoradios lassen meist eine Einstellung in 50- oder 100-Kilohertz-Schritten zu. Einige FM-Transmitter arbeiten jedoch mit einem gröberen Raster von 200 Kilohertz. Je nach Hersteller kann man so nur die geraden oder ungeraden Frequenzen auswählen. Das schränkt die Chancen, eine freie Radiofrequenz zu finden, unnötig ein.
In besonders dicht besiedelten Gebieten wie in Großstädten kann es vorkommen, dass man gar keine unbenutzte Frequenz findet. Dann sollte man eine Frequenz auswählen, auf der ein möglichst schwacher Radiosender zu hören ist.
Meist leidet die Klangqualität des FM-Transmitters dennoch und das iPod Signal ist von Rauschen durchsetzt. Einige Transmitter bieten hier die Möglichkeit den Sender von Stereo auf Mono umzuschalten, dadurch verbessert sich die Empfangsqualität teilweise deutlich und das Rauschen nimmt stark ab. Auf Stereoeffekte muss man dann jedoch verzichten.
Bedienung und Ergonomie

Während der Autofahrt sollte man besser nicht abgelenkt werden. Schon die Bedienung des Autoradios kann gefährliche Situationen nach sich ziehen. Da sollten FM-Transmitter ebenfalls möglichst einfach bedienbar sein. Drei Tasten reichen im Normalfall aus. Zwei um die Frequenz einzustellen und eine weitere, um sie zu speichern und auszuwählen. Die meisten Geräte beherrschen diese Disziplin. Negativ fallen die Geräte auf, die man manuell ein- und wieder ausschalten muss, obwohl Sie Ihre Spannung über den Zigarettenanzünder des Autos bekommen. Dieser wird meistens per Zündschloss eingeschaltet. Der Sender könnte sich einfach automatisch aktivieren, sobald die Spannung anliegt. Richtig macht es zum Beispiel der Testsieger von Logic3. Ungünstig ist hingegen der Liquid FM von Kensington, den man jedes Mal zusätzlich einschalten muss, nachdem man den Motor des Autos gestartet hat.

Der Stromverbrauch ist ein weiterer wichtiger Punkt im Test. Geräte mit eigener Spannungsversorgung oder einem Autoadapter für den Zigarettenanzünder sind fein raus, sie belasten den iPod nicht und sind eventuell sogar in der Lage den Akku des iPod im Betrieb zu laden. Allerdings geht das unter Umständen auf kosten der Mobilität, denn Modelle, die auf einen Autoadapter angewiesen sind, lassen sich nun mal nicht im heimischen Wohnzimmer betreiben. Hier gehen der MIP163 von Logic 3 und der Belkin Tune Cast 3 mit gutem Beispiel voran. Beide arbeiten sowohl mit eigenen Batterien, als auch mit einem beiliegenden 12-Volt-Autoadapter.
Die technische Weiterentwicklung von FM-Transmittern ist noch nicht am Ende. Währen der Klang über die Vorgaben des TKG limitiert ist, wären Verbesserungen beispielsweise im Bedienungskomfort durchaus denkbar. Radio Data System (RDS), das System, das kurze Textzeilen im Radiodisplay anzeigt, ließe sich durchaus mit einem FM-Transmitter und einem iPod verbinden. Dadurch könnte das Autoradio den aktuellen Titel und Interpreten des iPod als Laufschrift im Display anzeigen. Mit RDS könnten FM-Transmitter auch auf mehreren Frequenzen gleichzeitig senden und diese digital zum Autoradio übermitteln. Das Radio sucht sich dann selbstständig die beste Frequenz heraus. Bislang ist jedoch noch kein Hersteller auf die Idee gekommen, RDS-Daten über den FM-Transmitter mit zu senden.
Fazit

FM-Transmitter sind klanglich nur eine Notlösung. Eine direkte Kabelverbindung liefert in den meisten Fällen eine bessere Klangqualität. Nur wer gar keine andere Möglichkeit hat, das Audiosignal über das Autoradio oder die heimische Stereoanlage zu hören, für den ist ein FM-Transmitter eine lohnende Anschaffung. cm
Info: Daran erkennt man die offizielle Zulassung
Ob ein FM-Transmitter in Deutschland zugelassen ist, erkennt man an insgesamt drei Merkmalen. Direkt am Gerät muss das CE-Zeichen erkennbar sein. Dazu gehört auch die vierstellige CE-Nummer. Daneben muss das Symbol eines Ausrufezeichens im Kreis zu sehen sein. Im Lieferumfang des Gerätes sollte zudem eine so genannte „Declaration of Conformity“ enthalten sein. Es handelt sich dabei um eine Kopie der Zulassungsbescheinigung, aus der der Hersteller und die Bezeichnung des FM-Transmitters hervorgehen muss. In der Regel reicht es jedoch aus, wenn das CE-Zeichen zusammen mit der vierstelligen Nummer und dem Ausrufezeichen im Handbuch abgedruckt ist.
Info: Die deutschen Auflagen der FM-Transmitter
Paragraph 55 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) regelt die Verwendung verschiedener Radiofrequenzen, darunter auch die UKW-Bänder, über die wir unser normales Radioprogramm empfangen. Die Verfügung 7/2006 erweitert die Möglichkeiten. Die UKW-Frequenzen zwischen 87,5 MHz und 108,0 MHz darf man nun ohne spezielle Genehmigung benutzen. Es gibt aber technische Auflagen, die der Sender erfüllen muss. Die größte Einschränkung ist die Sendeleistung. Sie darf maximal 50 Nanowatt (nW) betragen. Zum Vergleich: ein normales Handy (E-Netz) strahlt mit einer Sendeleistung von etwa einem Watt. 50 Nanowatt sind dagegen lediglich 0,00000005 Watt (sieben Nullen nach dem Komma!). Dadurch soll verhindert werden, dass man den Radioempfang anderer Verkehrsteilnehmer stört.
Das hat allerdings negative Auswirkungen auf die Klangqualität. Autos, deren Antenne auf dem Dach und noch dazu am Heck angebracht ist, empfangen die FM-Transmitter nur mit starken Nebengeräuschen, manchmal auch gar nicht.
Strahlenbelastung Die Relation der Sendeleistung im Vergleich zu Handys macht zudem deutlich, dass man sich vor gesundheitlichen Schäden durch FM-Transmitter nicht zu fürchten braucht.
Eine weitere Auflage aus der Verfügung besagt, dass der Sender nur dann senden darf, wenn ein Nutzsignal anliegt. Sprich: Nur dann wenn der iPod eingeschaltet ist und einen Song abspielt, darf der Sender ausstrahlen. Schaltet man den iPod ab oder auch nur auf Pause, muss sich der Sender spätestens 60 Sekunden später abschalten. Dadurch soll ein versehentlicher Dauerbetrieb verhindert werden.
So testet Macwelt
Testsystem Wir testen alle FM-Transmitter an insgesamt zehn verschiedenen iPod-Modellen: iPod Shuffle 1G/2G, iPod Nano 1G/3G, iPod 2G/4G/5G, iPod Classic, iPod Touch und iPhone.
Testumgebung Wir testen die Empfangseigenschaften in zwei verschiedenen Fahrzeugen. In einem Opel Corsa BJ 2001 (Dachantenne am Heck) und in einem VW Transporter T4 (Teleskopantenne vorne links) dabei testen wir den „Best Case“ in einer Tiefgarage ohne Empfang von externen Radiosendern und den Praxiseinsatz während der Fahrt in der Gegend des Münchner Olympiaturms, von dem aus die meisten Radiosender im Raum München senden.
Die Klangqualität beurteilen wir dabei subjektiv anhand der auftretenden Nebengeräusche wie Rauschen, Brummen, Zwitschern usw.

Testwertung Die Endnote setzt sich zu 50 Prozent aus der Klagqualität, zu 25 Prozent über die Ausstattungsmerkmale, zu 15 Prozent aus der Kompatibilität zu verschiedenen iPod-Modellen und zu zehn Prozent aus der Bedienung und Ergonomie zusammen.
Kaufempfehlung

Auf Grund der vergleichsweise guten Klangeigenschaften und des zusätzlichen analogen Einganges gewinnt der Logic 3 MIP168 unseren Test. Auch der Zweitplatzierte kommt aus dem Hause Logic 3. Der MIP163K ist gleichzeitig unser Preistipp, da er eine ordentliche Leistung und nette Zusatzfunktionen zu einem sehr günstigen Preis liefert.