

Der große Bruder spricht über die „Informations-Bereinigungs-Direktive“ vor einem willfährigen, gleichgeschalteten und entmündigtem Publikum, in einer grauen und eisigen Welt. Doch die Hoffnung trägt ein weißes T-Shirt, rote Shorts, einen blonden Schopf und in den Händen einen riesigen Hammer. Von Sicherheitskräften verfolgt rennt die junge Frau in das Gehirnwäsche-Ritual des Diktators und schleudert ihren Hammer in die überdimensionale Leinwand. Warum 1984 nicht so werden sollte wie „1984“ fragten sich nicht wenige Zuschauer der Übertragung des Superbowl XVIII. In den USA ist das Finale um die Football-Meisterschaft das größte Fernsehereignis des Jahres, wer etwas von sich und seinem Produkt hält, bucht einen der sündteuren Werbespots. Nur wenige dieser Werbefilme werden aber zur Legende wie jener des britischen Regisseurs Ridley Scott, der einen Computer bewarb, der erst zwei Tage später, am Dienstag, den 24. Januar 1984 zum Preis von 2.495 US-Dollar in den Handel kam: Apple Macintosh (128 K) . 20 Jahre später zeigte Apple den Spot in einer am Computer (wir vermuten einmal, es war ein Mac…) nachbearbeiteten Fassung, in der die Hammerwerferin einen iPod trug. Im Frühjahr 2007 machte eine Parodie des Clips die Runde, in der die US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Hillary Clinton die „Big Sister“ gab – für ihren Konkurrenten Barack Obama, aus dessen Umfeld der Film lanciert wurde, ging der Schuss eher nach hinten los.

Dass Apples neuer Rechner kein Rohrkrepierer wurde, verwundert noch heute. Denn geplant war die Maschine ganz anders, als „Rechner für jedermann“, der sich unkompliziert und ohne große Einarbeitung bedienen lassen sollte. Zwar hatte Apple mit der von Xerox inspirierten grafischen Benutzeroberfläche dieses Ziel erreicht, mit dem Ladenpreis lag man aber deutlich über den 500 US-Dollar, die das Projektteam um Jef Raskin fünf Jahre zuvor veranschlagt hatte. Aber, um einen der Lieblingssätze des Apple-CEO Steve Jobs hier einzuflechten: „It’s the software, stupid“. Eine Softwareschmiede aus dem Bundesstaat Oregon namens Microsoft stellte mit als erste Programme für den neuartigen Computer bereit. Im Vorfeld der Mac-Premiere war Apple fleißig bei Softwareherstellern hausieren gegangen. Während das Lisa-Projekt im Jahr zuvor wegen des hohen Preises der Rechner und des Mangels an Programmen gescheitert war, lief der Mac nicht in diese Falle. Die Verkaufszahlen entwickelten sich aber zögerlich, Apple verdiente mit seinem Dauerbrenner Apple II weit mehr als mit der neuen Kiste. Im ersten Jahr verkaufte Apple 300.000 Macs, die in der zweiten Jahreshälfte ein Speicherupgrade erfahren hatten und nun mit 512 Kilobyte Arbeitsspeicher zur Auslieferung kamen. Bis Ende 1985 waren erst 500.000 Geräte verkauft, die Millionengrenze durchbrach Apple erst am 17. März 1987, als der Mac Plus das aktuelle Modell war. Wir erinnern uns an die iPhone-Berichterstattung: Das millionste Handy hat Apple 74 Tage nach dessen Premiere verkauft .

Steve Jobs als Vater des Mac zu ehren, ist nicht korrekt. Der Apple-Mitgründer und heutige CEO war erst 1981 zum Mac-Projekt gestoßen, das 1979 der 2005 verstorbene Jef Raskin angestoßen hatte. Jobs wollte den Codenamen gar in „Bicycle“ ändern, konnte diese Idee glücklicherweise nicht durchsetzen. Es ist ja auch viel logischer, einen Apple-Computer nach einer Apfelsorte zu benennen. Nur heißt diese ja McIntosh. Wir wollen heute von Ihnen wissen, wie es zur „falschen“ Schreibweise kam?
A Jef Raskin hatte sich verschrieben, die Schreibweise ein Versehen
B Jef Raskin fürchtete Markenstreitigkeiten
C Der Mac ist gar nicht nach dem Apfel benannt, sondern nach dem schottischen Chemiker und Regenmantel-Erfinder Charles Macintosh
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