
Zu den Neuerungen des iPad 2 gehören die Facetime-Kamera in der Front und eine weitere Kamera hinten. Die Videoverbindungen per Facetime hat Apple mit dem iPhone 4 eingeführt, und vor Kurzem wurde auch Facetime für Mac-OS X fertiggestellt. Die neuen Macbooks Pro erlauben sogar Videoverbindungen in HD-Qualität. Für ältere Macs kostet es aufgrund amerikanischer Abrechnungsvorschriften 0,79 Euro (im Mac App Store). Alle Facetime-Geräte sind kompatibel und können untereinander Verbindungen herstellen. Ist ein Teilnehmer nicht erreichbar, erhält er übrigens wie am Handy eine Benachrichtigung über den vergeblichen Verbindungsversuch.
Anruf per Mail-Adresse
Während das iPhone auch für Facetime über seine Mobilfunknummer erreichbar ist, werden iPad und Mac über eine Apple-ID und eine zugehörige Mail-Adresse identifiziert. Zu einer ID lassen sich mehrere Mail-Adressen anmelden und separat am Gerät aktivieren, so dass man Mac, iPad und iPod Touch gezielt anrufen kann, wie wir gleich zeigen.
Wer bei seinem Internet-Provider eine eigene Domain mit Mail-Server gebucht hat, kann sich einfach entsprechende Adressen einrichten, es reichen auch Mail-Aliasse. Bei einigen Mail-Providern, zum Beispiel Google, Yahoo und Mobile Me , lassen sich über Adresszusätze (Tags) Unteradressen einrichten.
Facetime in Betrieb nehmen

Beim ersten Start von Facetime am iPad tragen Sie die Apple ID ein, die Sie für die Videotelefonie nutzen wollen, zum Beispiel die vom iTunes Store oder von Mobile Me . Wählen Sie dann “Anmelden”, und schon kann es losgehen. Falls Sie noch keine Apple ID haben oder lieber eine neue für diesen Zweck anlegen wollen, tippen Sie auf “Neuen Account erstellen”. Geben Sie dann Ihre Daten ein. Für eine neue Apple ID müssen Sie unbedingt eine gültige E-Mail-Adresse eingeben, da Apple eine Mail mit einem Link schickt, den man zur Bestätigung der Adresse anklicken muss.

Ist Facetime einmal eingerichtet, lässt es sich in “Einstellungen > Facetime” an- und ausschalten. Hier können Sie Ihrer ID auch neue Mail-Adressen hinzufügen oder alte löschen.
Anruf per Facetime

Facetime bietet den Inhalt des Adressbuchs an. Dabei markiert es bereits erfolgreich kontaktierte Nummern und Mail-Adressen mit einem blauen Kamerasymbol. Um geeignete Partner schneller zu finden, empfiehlt es sich, sie am Rechner in einer Gruppe zu sammeln und diese über iTunes zu synchronisieren. Häufige Gesprächspartner können Sie als Favoriten definieren, indem Sie unten in der Einstellungsleiste auf “Favoriten” und dann oben auf das Pluszeichen klicken.

Zum Anrufen wählen Sie einen Kontakt aus und tippen auf die Handynummer (bei iPhone-4-Benutzern) oder die Mail-Adresse. Schon versucht Facetime die Verbindung aufzubauen. Dabei sehen Sie sich selbst so lange, bis Ihr Gegenüber den Anruf annimmt.
Facetime-Verbindung steuern

Wird man angerufen, erscheint auf dem Bildschirm die von Facetime übertragene Mail-Adresse (oder Rufnummer beim iPhone) und das eigene Bild zur Kontrolle. Kann Facetime die Anrufer-ID einem Kontakt zuordnen, erscheint im oberen Teil des Bildschirms gleich dessen Name und Kontaktfoto, falls im Adressbuch vorhanden. Sie können den Anruf mit der roten Taste ablehnen oder mit der grünen annehmen.

Solange Sie die Funktion in “Einstellungen > Facetime” nicht deaktivieren, bleibt Facetime anrufbereit, also auch wenn die App nicht läuft oder das iPad sich im Ruhezustand befindet. Im letzteren Fall übernimmt der Schieber zum Entriegeln die Annahme. Mit “Beenden” können Sie eine laufende Verbindung abbrechen.
Funktionen während des Anrufs

Während des Anrufs können Sie den von Ihrem iPad übertragenen Ton abstellen. Dafür tippen Sie unten auf die Taste mit dem durchgestrichenen Mikrofon, links neben “Beenden”. Wollen Sie auch das Videosignal schnell blockieren, verlassen Sie die App über den Home-Button. Ihr iPad zeigt dann eine grüne Statuszeile, die auf die aktive Verbindung hinweist, und Ihr Gegenüber sieht ein dunkles Bild mit dem Hinweis “Angehalten”. Zum Fortsetzen tippen Sie auf die Statuszeile oder öffnen die App wieder.

Außerdem können Sie in Facetime auf das Bild der rückseitigen Kamera umschalten, wenn Sie unten auf den rechten Schalter mit der Kamera tippen. Und wenn Sie das iPad drehen, wechselt Facetime automatisch ins Querformat.
Gleiche Facetime-Adresse für jedes Gerät
Das iPad 2 gesellt sich in Sachen Facetime zu iPhone, Desktop-Macs, Macbooks und iPod Touch. Viele besitzen gleich mehrere Geräte. Die Facetime-ID für das iPhone ist einfach von den anderen zu unterscheiden: Dafür nutzt Facetime die Telefonnummer. Beim Rest wird es schwieriger, denn alle verwenden eine und immer die gleiche E-Mail-Adresse als ID. Wenn Sie verhindern möchten, dass gleich Ihr ganzer Gerätepark klingelt, wenn Sie jemand per Facetime kontaktieren will, braucht jede Hardware eine eigene Adresse. Zwar könnten Sie für jedes Gerät eine eigene E-Mail-Adresse einrichten, doch das ist natürlich unpraktisch.
Eine Lösung ist die Verwendung von E-Mail-Adresstags. Damit ist es möglich, verschiedene “Unteradressen” anzulegen, die aber doch zu einer Hauptadresse gehören. Mailanbieter wie Googlemail und Mobile Me erlauben die Verwendung dieser Tags (Englisch = Etiketten) nach dem Schema username+tag@me.com . Bei Yahoo funktioniert es ebenfalls, jedoch wird hier statt dem Pluszeichen ein Bindestrich verwendet. Wenn Sie die Tags nutzen wollen, lohnt sich ein kostenloser Googlemail-Account. Damit könnte zum Beispiel die Adresse für den Mac stefan+mac@googlemail.com und das iPad stefan+ipad@googlemail.com lauten. Die Adressen für die einzelnen iOS-Geräte tragen Sie ein, indem Sie zum Beispiel auf “Einstellungen > Facetime > Weitere E-Mail Adresse hinzufügen …” tippen. Nach Eingabe der neuen Adresse können Sie auf dem Gerät die alte (ohne “+”) entfernen. Trotzdem werden E-Mails, die an stefan+mac@googlemail.com oder stefan+ipad@googlemail.com gesendet werden, auch automatisch bei der Standardadresse stefan@googlemail.de ankommen. Mit den verschiedenen Adressen ist es möglich, die Facetime-ID für alle mit den Unteradressen bestimmten Geräte anzurufen.