
Mit der Version 0.9.3 verliert Handbrake seinen anrüchigen Status als DVD-Ripper und wird zum Konvertierer für beinahe alle Videoformate. Die Entwickler haben die Unterstützung für zahlreiche Container und Formate integriert, Handbrake ist jetzt nicht mehr auf DVDs und MPEG-Dateien beschränkt, sondern kann beispielsweise auch AVI- oder Quicktime-Dateien öffnen und erneut komprimieren. Dazu nutzt das Programm die ffmpeg-Bibliothek, die zahlreiche Formate unterstützt.
Handbrake wird legal
Die Entwickler haben das Softwaremodul weggelassen, das bisher dafür zuständig war, DVDs zu entschlüsseln. Damit wird Handbrake legal, denn Software, die einen Kopierschutz knacken kann, darf in Deutschland nicht angeboten oder beworben werden. Handbrake erlaubt jetzt noch detailiertere Einstellungen. In den Audiooptionen kann der Nutzer jetzt noch genauer festlegen, in welcher Form der Ton seines Films ausgegeben wird. Videos im H.264-Format werden jetzt standardmäßig in m4v-Container verpackt, der iTunes und den iPods am besten liegt. Neu ist auch die Unterstützung des freien Theora-Codecs.

Jede Tonspur kann jetzt separat eingestellt werden: Tonformat, Datenrate, Anzahl der Kanäle, Samplingfrequenz und Dynamikumfang. Nachwievor gibt es bei Handbrake die hilfreichen Presets, die es auch Anfängern erlauben, Videos für bestimmte Geräte zu enkodieren. Erfahrene Anwender können hingegen wie bisher auch die letzten Details des x264-Codecs justieren, um Qualität und Geschwindigkeit zu beeinflussen.
Schneller als je zuvor

Die neue Ausgabe ist noch etwas schneller geworden. Durch Optimierung von x264 und verbesserten Algorithmen für die Rauschunterdrückung und Co. ist Handbrake jetzt noch etwas mehr für Mehrkern-Systeme optimiert und generell etwas flotter geworden. Im Test mit einem 2GHz-Core2Duo wurde eine Serienfolge im MPEG2-Format mit den Standardeinstellungen (H.264) konvertiert. Die Folge hat eine Laufzeit von 21:44 Minuten. Handbrake 0.9.2 benötigt hier 32 Minuten für die Umwandlung, beim neuen 0.9.3 sind es 27 Minuten.
DVDs auslesen dank VLC
Auch wenn Handbrake jetzt nicht mehr von Haus DVDs entschlüsseln kann: Kinofreunde können ihre Scheiben immer noch sichern, wenn auch nur mit einem Hilfmittel: Sobald der Mediaplayer VLC in der Version 0.9 installiert ist, nutzt Handbrake dessen CSS-Entschlüsselung, um DVDs zu lesen. Der Nutzer merkt davon nichts. Handbrake ist kostenlos und verlangt einen Intel- oder PPC-Prozessor. Voraussetzung ist 10.5 Leopard. Im Vergleich zur bereits von uns angetesteten Vorabversion von 0.9.3 ist die finale Ausgabe merklich stabiler.