
Apple erzielt Rekordergebnis dank iPod
Apple hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2005/2006 dank der beispiellosen Nachfrage nach seinen iPods Rekordergebnisse verbucht. Das Geschäft mit Macs entwickelte sich ebenfalls gut. In den eigenen Stores hat Apple erstmals mehr als eine Milliarde US-Dollar umgesetzt.
Schon in seiner Keynote zur Macworld Expo hat Konzernchef Steve Jobs erste Details zum besten Quartal der Firmengeschichte genannt und 14 Millionen verkaufte iPods sowie einen Umsatz von 5,8 Milliarden US-Dollar im Dreimonatsabschnitt genannt. Gestern nach US-Börsenschluss gab der Mac-Hersteller alles Weiter zu seiner Bilanz an. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz um 65 Prozent gestiegen, den Gewinn hat Apple nahezu verdoppelt und von Oktober bis Dezember 565 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 295 Millionen US-Dollar) verdient. Das entspricht einen Gewinn von 65 Cent pro Aktie. Das Ausland trug 40 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Apple steigerte den iPod-Absatz in der Berichtszeit gegenüber dem ersten Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres um 207 Prozent auf 14 Millionen Stück und den Verkauf von Mac-Computern um 20 Prozent auf 1,25 Millionen Stück. Dabei setzte Apple 667.000 Desktop-Systeme inklusive Xserves und 587.000 Powerbooks und iBooks ab, detaillierte schlüsselt der Mac-Hersteller die Zahlen nicht mehr auf. Die Verkäufe von Rechnern machten 41 Prozent des Umsatzes aus. iPods verkaufen laut Apples Chief Operating Officer (COO) Tim Cook weltweit nunmehr 35.000 Geschäfte. Mehr als 2.000 Zubehörteile für den iPod sind mittlerweile erhältlich, die einen “wiederkehrenden Umsatzstrom” erzeugten. Wer einen iPod gekauft habe, schaffe sich nachher Zubehör für den Player an. Der iTunes Music Store sei im vergangenen Quartal profitabel gewesen, genaue Zahlen nannte Apple nicht
In den Apple Stores ließen im Berichtszeitraum die Kunden insgesamt 1,072 Milliarden US-Dollar liegen, Apple will laut seines Finanzchefs Peter Oppenheimer das Retail-Geschäft weiterhin zügig ausbauen. In diesem Jahr sollen vor allem in den USA, aber auch in Kanada, Japan und Großbritannien insgesamt 40 neue Filialen eröffnen. Zu weiteren Ländern, in denen der Mac-Hersteller mit seiner Ladenkette vertreten sein möchte, sagte Oppenheimer in der Bilanzpressekonferenz nichts. Am Wochenende hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung von ersten Niederlassungen in Deutschland gesprochen, die im Laufe dieses Jahres entstehen sollten.
Apple sei bereit, neue Macs mit Intel-Chips fünf bis sechs Monaten früher als erwartet auszuliefern, betonte Jobs in seinem Ausblick auf die Zukunft. Das Unternehmen arbeite an “weiteren wunderbaren Produkten”. Mehr als 200 Programme stünden bereits für die Intel-Macs bereit. Für das laufende Quartal, das Ende März enden wird, sieht CFO Oppenheimer einen gegenüber dem ersten Quartal geringeren Umsatz von 4,3 Milliarden US-Dollar voraus bei einem Gewinn von 38 Cent pro Aktie. Cent zu. Unter Ausklammerung von Sonderposten geht Apple von 42 Cent Quartalsgewinn je Aktie aus. Die zurückhaltenden Erwartungen für das zweite Quartal begründet Apple mit saisonal bedingtem Nachfragerückgang nach dem iPod und der kürzeren Zeit, in denen Apple den Powerbook-Nachfolger Mac Book Pro ausliefern könne. Auch andere Aspekte des Umstiegs auf Intel könnten die Bilanz ein wenig trübern. Schon im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres habe man laut COO Tim Cook eine “Delle” in den Mac-Verkäufen aufgrund des angekündigten Prozessorwechsels festgestellt, wobei der Rechner-Absatz dennoch die Erwartungen übertraf. Insgesamt zeigt sich Finanzchef Oppenheimer optimistisch: “Wir haben gerade das beste Quartal der Firmengeschichte abgeschlossen und 2006 ist glänzend gestartet.”
Die Apple-Aktie fiel an der Nasdaq nachbörslich um 3,9 Prozent auf 79,27 Dollar. Zuvor schon waren Anteilsscheine des Mac-Hersteller bis Börsenschluss in New York um 2,22 US-Dollar oder 2,62 Prozent gefallen. In Frankfurt lag der Schlusskurs von 68,57 Euro um 1,43 Euro oder 2,05 Prozent unter dem vom Vortag.