Verzögerung
Der Software-Konzern Microsoft will am heutigen Freitag eine weitere Maßnahmen ergreifen, um das im Frühjahr verhängte Rekordstrafgeld von fast einer halben Milliarde Dollar nicht bezahlen zu müssen. Wie unsere Kollegen von Maccentral unter Bezug auf gut informierte Quellen berichten, wendet sich Redmond heute an das EU-Gericht der ersten Instanz (Court of First Instance, CFI) in Luxemburg, um eine Verschiebung der Strafmaßnahmen im Antikartellverfahren zu erreichen. Zusammen mit dem Strafgeld hatte die EU-Kommission Microsoft dazu verdonnert, eine Windows-Version auf den Markt zu bringen, die nicht mit dem eigenen Media Player gebundlet ist und dem Anwender von Anfang an die freie Wahl bei der Installation von Multimediasoftware wie Media Player, Real Player oder Quicktime lässt. Dies sollte innerhalb von 90 Tagen geschehen, innerhalb von 120 Tagen sollte Microsft Teile des Windows-Quellcodes für Mitbewerber und Dritthersteller öffnen, damit diese konkurrierende Serversoftware für Windows entwickeln können. Das CFI soll nun auf Antrag von Microsoft das Inkrafttreten der Maßnahmen solange verhindern, bis das Gericht über eine Revision entscheide und die Strafen abändere oder gar aussetze. Kritiker warnen, das Microsoft eine Verzögerung der Strafe dazu nützen könnte, um seine Dominanz im Markt für Media-Player ein für alle Mal zu festigen. Bei einer Ablehnung des Microsoft-Antrags wäre jedoch der Konzern gezwungen, sein Geschäftsmodell in Europa praktisch sofort radikal zu ändern.
Erweitert
Apple hat seinen Internet-Dienst .Mac um neue Funktionen erweitert. So verwaltet der Webmail-Account jetzt auch E-Mail-Aliasse, über .Mac können Abonnenten nun auch Mails anderer Konten empfangen und bei Bedarf das Alias auch leicht wieder löschen. Um etwa das Spamaufkommen zu reduzieren, lassen sich mehrere Aliasse erzeugen, die unerwünschte Mail auf sich ziehen, die Adresse des Hauptaccounts bleibt verlässlichen Mailpartnern vorbehalten. Ein weiteres neues Feature ist die Rechtschreibprüfung des Webmaildienstes, die für mehrere Sprachen zur Verfügung steht. Für die Homepage unter .Mac stellt Apple ein neues Tempalte “My Downloads” bereit.
Rekordumsatz
Der kanadische Grafikkartenhersteller ATI hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres einen Umsatz von 491,5 Millionen Dollar erzielt, 38,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Gewinn pro Aktie ist von 6 Cent auf 19 Cent gestiegen. Für das vierte Quartal erwartet ATI weiterhin gute Geschäfte, der Umsatz soll auf 510 bis 550 Millionen Dollar steigen, bei einer Profitrate von 35 Prozent.
Nummer zwei
Zwar hält Apple im US-Education-Markt noch die zweite Position, doch Dells Vorsprung an Schulen wird immer größer, wie ein Report des American City Business Journals belegt. Dell hält mit rund 44 Prozent der Marktanteile die Konkurrenz deutlich auf Distanz, Apple erreicht als Nummer zwei gerade einmal 14 Prozent Anteile. HP (11,3 Prozent), Gateway (6,2 Prozent) und IBM (3,7 Prozent ) folgen auf den Plätzen drei bis fünf. Die Analysten erwarten, dass Dell seinen Vorsprung noch weiter ausbauen und dies mit Preisreduzierungen und attraktiven Paketangeboten wie Bundles mit Projektoren oder Druckern erreichen werde.
Wettbewerb
Auf eine ungewöhnliche Idee ist der Softwarehersteller Boinx bei der Namensfindung eines neuen Programms gekommen, das Diashows erstellt. Das bislang in einer öffentlichen Beta-Fassung vorliegende Tool “Untitled App” sollen dessen Anwender benennen, Vorschläge für den neuen Programmnamen nimmt Boinx bis zum 17. Juli entgegen. Dem Gewinner des Wettbewerbs winken eine Apple iSight und Lizenzen für alle Boinx-Programme. Die Beta-Phase des namenlosen Programms läuft bis Ende September, für 79 Dollar soll das Tool in der finalen Fassung kosten.
Update
Prosoft Engineering hat das Werkzeug zur Wiederherstellung gelöschter Daten Data Recycler auf Version 1.3 aktualisiert. Die neue Fassung behebt Kompatibilitätsprobleme mit Mac-OS X 10.3.3 und bringt einige neue Funktionen. So bekommt der File-Browser zwei neue Spalten für Pfad und Besitzer, zudem arbeitet die Software auch mit auf Servern oder externen Medien geschriebenen Home-Verzeichnissen zusammen. Die Vollversion von Data Recycler kostet 49 Dollar, das Update auf Version 1.3 ist kostenlos für registrierte Anwender.