
Analyst: Apple produziert Tablet schon auf vollen Touren
Apple soll bereits mitten in der Fertigung seines heiß-erwarteten Tablet-PCs stecken. Electronista zitiert für das neue Gerücht den Analysten Matt Thornton von AVI Securities, der sich wiederum auf Berichte von Zulieferern von Apple beruft. Ein Hersteller von iPhones hat Thornton berichtet, dass der Produktionsbeginn ursprünglich für Ende 2009 angesetzt war, aber wegen Planänderungen von Komponenten nicht eingehalten werden konnte.
Eine jetzt auf Hochtouren laufende Fertigung würde Gerüchte bestätigen, die eine Präsentation des Apple-Tablet für Apples Event am 27. Januar 2010 erwarten. Im Handel könnte das Produkt dann ab März verfügbar sein. Thornton schätzt, dass im ersten Jahr bis zu 10 Millionen Apple-Tablets gefertigt und verkauft werden könnten. Der Analyst betont, dass derzeit insbesondere die Nachfrage nach NAND-Flash-Speicherbausteinen, die zur Fertigung von Touchscreens benötigt werden, dramatisch angestiegen ist. Asiatische Hersteller bestätigen, dass Apple alle verfügbaren Kapazitäten für 10-Zoll-Displays aufgekauft hat.
Apple eskaliert Rechtsstreit mit Nokia
Apple, von Nokia im Oktober wegen der Verletzung von Patenten des finnischen Konzerns verklagt, schießt mit schwerem Geschütz zurück. Am Freitag hat der iPhone-Hersteller bei der Fair Trade Commission (FTC) einen Antrag für einen Import-Stop von Nokia-Handys eingereicht. Dies ist die zweite Eingabe an die Kommission, im Dezember hatte Nokia eine Beschwerde über die Patentverletzungen eingereicht. Das iPhone würde sieben seiner Patente verletzen, hatte der mit dem Verlust von Marktanteilen zu kämpfende Konzern bereits im Oktober vor Gericht dargelegt. Apple hatte im Dezember mit einer Gegenklage reagiert, die Nokia vorwirft, 13 iPhone-Patente zu verletzen. Nokias Pressesprecher Mark Durrant sagte dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg, Nokia werde seine Rechte energisch verteidigen und auf Apples Eingabe reagieren, sobald sie vorliege. Unabhängig davon betrachte Nokia das gut laufende Geschäft mit dem iPhone immer noch als den Versuch Apples als “Trittbrettfahrer” von Nokias Innovationen zu profitieren.
Psystar legt Berufung ein
Psystar hat am letzten Donnerstag Berufung gegen die dauerhafte Verfügung von Apple eingelegt, berichtet Macnn . Mitte November hatte Apple seine Klage gegen den Mac-Klon-Hersteller Psystar in dem seit Juli 2008 andauernden Rechtsstreit gewonnen und Anfang Dezember stimmte Psystar in außergerichtlichen Verhandlungen einer Schadensersatzzahlung an Apple zu.
Psystars Anwalt K.A.D. Camara hatte diese Berufungsklage bereits im Dezember angekündigt und damit jetzt die Zahlung von Schadensersatzforderung wegen Lizenz- und Urheberrechts-Verletzungen von fast 2,7 Millionen US-Dollar an Apple vorerst ausgesetzt. Seit dem Inkrafttreten der permanenten Verfügung darf Psystar weder Mac-Klone noch seine EFI-Firmware verkaufen, mit der Mac-OS X auf beliebigen PCs installiert werden kann. Seitdem bietet die Webseite von Psystar lediglich T-Shirts und Spendenaufrufe an, um die bisherigen Prozesskosten zu decken. Weder Apple noch Psystar haben bisher Stellung zur Berufungsklage genommen.
RIAA sieht Provider beim Schutz von Urheberrechten in der Pflicht
RIAA, der Verband der Musikindustrie in den USA, hat der US-Bundesaufsichtsbehörde für Kommunikation (FCC) empfohlen, das geplante Gesetz für Netzneutralität nicht zu strikt zu implementieren. Statt Provider beliebig zu beschränken sieht RIAA es als deren prädestinierte Aufgabe, illegalen Dateien-Austausch zu unterbinden. Im Klartext verweist RIAA darauf, dass ohne die Mithilfe der Provider Verstöße gegen Urheberechte kaum effektiv entdeckt werden können, da nur die Provider selbst die volle Kontrolle über ihre Einrichtungen besitzen. Statt die Provider zu gängeln soll FCC sie zur Mitarbeit auffordern.
FCC hat Ende Oktober Regeln für Netzneutralität ( PDF, 107 Seiten ) vorgestellt und bis letzten Donnerstag um Rückmeldungen gebeten. Zehntausende Gruppen und Einzelpersonen haben die Gelegenheit genutzt und ihre Pro- und Kontras auf der Webseite hinterlassen. Drei große Internet-Provider haben bisher die Vorschläge von RIAA abgelehnt, Kunden wegen Verstoß gegen Urheberrechte sofort vom Internet-Zugriff zu verbannen.
Laut RIAA sind die Probleme von illegalem Dateiaustausch und überlasteten Netzwerken eng verbunden. In seiner Stellungnahme zur Netzneutralität schätzt RIAA, dass zirka 20 Prozent aller Datentransfers im Internet über Peer-to-Peer-Netze erfolgen. “Raubkopierer im Internet verschwenden Netzwerkressourcen und treiben die Kosten für alle Anwender in die Höhe”, klagt RIAA.
Andere Gruppen hingegen wollen den Internet-Providern keine solche Machtposition überlassen. US-Verbraucherschutz-Organisationen wie zum Beispiel Public Knowledge, Consumer Electronics Association oder Electronic Frontier Foundation (EFF), sind überzeugt, dass lediglich Gerichte und Rechtsberater über Rechtsverletzungen entscheiden und folglich eingreifen können. Für den Fall dass Provider diese Filter-Funktion übernehmen, sehen alle die Gefahr, dass legaler Datenaustausch ausgebremst oder gar unterbunden wird.
Gleich 23 Gruppen, die Minderheiten vertreten, fordern den FCC auf, sich auf wesentlichere Probleme zu konzentrieren und endlich Broadband-Zugang in allen Regionen einzuführen. Die Gruppen befürchten, dass Provider in die Umsetzung der Regeln für Netzneutralität Geld versenken und im Gegenzug die Investitionen für dringend notwendigen Netzausbau kürzen.
Andere Minderheitsgruppen begrüßen rückhaltlos die geplanten Regeln. So sieht zum Beispiel der Geschäftsführer der National Hispanic Media Coalition die Vorschläge der FCC als große Chance “das Internet – im Gegensatz zu herkömmlichen Medien – zur ultimativen Plattform zum gleichberechtigten Meinungsaustausch für alle Teilnehmer auszubauen.”