
iPhone-Prototype: Jobs wurde persönlich bei Gizmodo vorstellig
Hinter der Hausdurchsuchung bei Gizmodos Redakteur Jason Chen soll Steve Jobs höchstpersönlich stecken, berichten die Kollegen bei Macnn . In der Regel werden Journalisten und Zeugen nicht veröffentlicht, aber nicht in diesem Fall.
Der veröffentlichte Durchsuchungsbefehl enthüllt eine ganze Reihe von Einzelheiten: Am 19. April hat demnach Jobs sich persönlich mit Brian Lam, einem weiteren Redakteur bei Gizmodo in Verbindung gesetzt, und die Rückgabe des iPhone-Prototypen gefordert. Lam verweigerte dies und fügte hinzu, dass Gizmodo unbedingt solche Berichte bringen muss, da die PR-Abteilung von Apple im Vorfeld von Veröffentlichungen mit der Presse kaum zusammenarbeitet. Daraufhin soll am nächsten Tag ein Treffen mit Apples Anwälten und Mitglieder des Vorstandes und den Gesetzeshütern stattgefunden haben.
Georg Riley, einer von Apples Anwälten, stellte eine Schätzung zusammen haben, welche Folgeschäden der Bericht in Gizmodo für Apple haben wird. “Kunden werden das derzeitige Produkt nicht mehr kaufen, sondern auf das neue Modell warten und somit die Umsätze von Apple massiv beeinträchtigen”, besagt Rileys Studie.
Ein anonymer Informant entpuppte sich mittlerweile als Katherine Martinson, eine Mitbewohnerin von Brian Hogan, der den iPhone-Prototypen in einer Bar gefunden und an Gizmodo verkauft haben soll. Hogan soll gegenüber Martinson berichtet haben, dass Gizmodo 10.000 US-Dollar für den Prototypen geboten habe. Die zweite Hälfte soll in bar nach der Veröffentlichung des neuen iPhone-Modells im Juni gezahlt werden, die erste Hälfte zeigte Hogan seinen Freunden in 100-Dollarscheinen in einem Karton herum, bestätigt der Durchsuchungsbefehl.
Martinson soll auch die Ermittler benachrichtigt haben, das Hogan und Thomas Warner, ein weiterer Mitbewohner, Beweise für die Herkunft des Prototypen zu vernichten versuchten. Warner wurde wegen geringfügiger Beihilfe verhaftet und Beweise wie Aufkleber und Speichermedien konnten sichergestellt werden.
Eine direkte Verbindung zu Jason Chen konnte noch nicht hergestellt werden. Falls bewiesen werden kann, dass Chen wissentlich gestohlenes Eigentum erwarb, wird Strafanzeige gegen Chen erhoben.
Google schließt Nexus One Web-Store
Das neue Online-Verkaufsmodell von Google, alle Android-Smartphones im Direkt-Vertrieb auf einer einzigen Webseite anzubieten, ist nun offiziell gescheitert. Google hat angekündigt, seinen Nexus One Android Web-Store nach nur fünf Monaten wieder zu schließen. Der Web-Store ging im Januar parallel zum Launch des Google Smartphone Nexus One online und bot alle neuen Android-Handys auf einen Blick. Damit sollte den Kunden das Durchsuchen aller Angebote bei Netzwerkbetreibern erspart werden.
In der Praxis jedoch setzte sich das Verkaufsmodell nicht durch. Andy Rubin, Googles Vizepräsident Neuentwicklungen gab in einem Blog zu, dass der Web-Store weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Bereits kurz nach der Eröffnung war klar, dass die meisten potentiellen Kunden ihr neuen Handy erst mal anfassen und ausprobieren wollten und somit bevorzugt zum Kauf beim Netzwerkbetreiber landeten, wo sie bei der Gelegenheit auch gleich eine Reihe von Vertragsangeboten vergleichen konnten.
T-Mobile ist somit im Moment der einzige Anbieter von Nexus One , nachdem sowohl Sprint als auch Verizon ihre Pläne für eine netzwerk-spezifisches Nexus One auf Eis legten und lieber ihre eigenen Android-Geräte verkaufen. Google will das Nexus One zunächst bei weiteren Anbietern unterbringen, bevor der Web-Store endgültig geschlossen wird. Unter der URL google.com-phone werden in Zukunft auch weiterhin Android-Smartphones vorgestellt, aber die Online-Kaufoption ist demnächst Geschichte.
Apple weist drahtloses Sync-Programm für iTunes zurück
Apple lehnte die Zulassung von Wi-Fi Sync , einer App zum drahtlosen Abgleichen zwischen iTunes und iPhone oder iPod Touch, zum App-Store ab. Überraschend ist wohl in erster Linie, dass Apple nicht selbst eine solche App zur Verfügung stellt. Die gleiche Technik wird seit geraumer Zeit im AppleTV eingesetzt und Kunden beschweren sich somit zu Recht, dass ein Einstöpseln des iPhones über USB zum Synchronisieren eher veraltet ist.
Greg Hughes, der Entwickler von Wi-Fi Sync, hat in einem Bericht gegenüber Engadget bereits klar gestellt, dass die App keinesfalls gegen Apples Auflagen wie Einsatz von ungenehmigten APIs verstößt. Apple schränkte ein, dass de Anwendung in der Tat nicht unbedingt technisch gegen die Auflagen zur Zulassung im App-Store verstößt, sich aber in einem Graubereich befindet, der die Sicherheit der Geräte kompromittieren kann. Apple bot aber keine Anleitung oder Dialog an, wie Hughes seine App zur Zulassung verbessern kann.
Für iPhone und iPod-Touch Kunden müssen sich weiterhin gedulden, bis Apple eine drahtlose Synchronisierung zulässt. Die Sperre von Palm Pres Zugang zu iTunes demonstrierte eindrücklich, wie ungnädig Apple mit ungenehmigten Experimenten zum Synchronisieren umgeht. Ungeduldigen Anwendern bleibt nur die Jailbreak-Option, dank der zum Beispiel das Programm Cydia für knapp 10 US-Dollar drahtlos synchonisieren kann.
Skype nimmt Abstand zu Windows Mobile
Skype will in Zukunft seine Entwicklung auf iPhone, iPad und Android konzentrieren und in Sachen Windows Mobile lieber erst mal abwarten. Dan Neary, Skypes Vizepräsident für den Asia-Pazifik-Region, hat auf einer Pressekonferenz in Sydney bekannt gegeben, dass die neue mobile Plattform von Microsoft derzeit keine Priorität geniest. “Die besten Plattformen für Weiterentwicklung sind weiterhin iPhone, Symbian, Blackberry und jetzt auch Android”, erklärte Neary.
Das ist keine klare Absage an das mobile Windows Betriebssystem, zeigt aber, dass Skype sich nicht weit aus dem Fenster lehnen wird, um mit Entwicklungen für Windows Mobile 7 zu beginnen. Skype scheint es eher darauf anzulegen Microsofts Mobile-Plattformen zu vernachlässigen: Bereits im Februar stelle Skype jeglichen Support für Windows Mobile 6.5 ein wegen “schlechter Unterstützung auf unzähligen mobilen Windows-Geräten”.
Skype fürs iPad und Video-Chat fürs iPhone kommen im Sommer
Auf der gleichen Pressekonferenz verkündete Neary interessante Neuigkeiten für Apples Kunden: Skype für das iPad wird im Sommer marktreif sein. Und falls die nächste iPhone-Generation wie erwartet wirklich Video-Chat bietet, dann wird Skype auch dafür im Sommer die Anwendung liefern.