
Gawker zahlt 5.000 US-Dollar für iPhone-Prototypen
Gawker Media, Herausgeber des Technikblogs Gizmodo, hält den in einer Bar im Silicon Valley aufgetauchten Prototypen eines kommenden iPhones für echt. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens Nick Denton unseren Kollegen der Computerworld erklärte, zahlte Gawker 5.000 US-Dollar für den Zugriff auf das iPhone. 2In unserem Verständnis wurde das iPhone verloren”, Gawker zahlte den Betrag an die Finder, die es in einer Hülle fanden, die das iPhone als iPhone 3GS tarnte. Den unglücklichen Ingenieur, der es dort habe liegen lassen, hätte man ebenso identifizieren können.
Apples Anwälte hätten sich bisher nicht bei Gawker gemeldet, zumindest nicht offiziell, wie Denton raunte. Dass sich Apple auch nicht melden werde, hält der auf geistiges Eigentum spezialisierte Anwalt Barry Cohen von Thorp Reed & Armstrong LLP für sehr wahrscheinlich. Ein Kommentar auf offiziellen Kanälen würde die Geschichte schließlich bestätigen und den Protoypen als echt beweisen. Auch wenn Steve Jopbs über den Verlust des iPhone sehr zornig sein dürfte, handele es sich hier um einen anderen Fall als der Verrat von Geschäftsgeheimnissen. Da sich im Mobilfunksegment so viel schnell ändere, könne man ein vorzeitig aufgetauchtes iPhone nicht mit der seit Generation geheim gehaltenen Formel für Coca-Cola vergleichen. Dies gelte jedoch nur, wenn das iPhone tatsächlich verloren gegangen sei, meint Cohen. Anderenfalls habe Gawker mit juristischer Verfolgung zu rechnen.
Nick Denton ist vor Apple nicht bange. Der Mac-Hersteller zeige keine so große Klagewut wie etwa Scientology, das Gawker im Janaur 2008 wegen eines bei einer “religiösen Veranstaltung” aufgenommenen Videos verklagt habe.
iPad Wi-Fi + 3G in den USA ab 7. Mai
Apple hat einen Termin für die Auslieferung des iPad Wi-Fi + 3G in den USA genannt. Demnach will der Mac-Hersteller das iPad mit Mobilfunkchip zum 7. Mai an Vorbesteller ausliefern. Jeder Kunde darf nur maximal zwei der Geräte bestellen, die mit 16 GB, 32 GB und 64 GB Kapazität 629, 729 und 829 US-Dollar kosten. Das Lieferdatum gilt laut Macworld jedoch nur für diejenigen, die ab heute ihr iPad bestellen, wer seine Order bereits abgesetzt hat, soll nach wie vor “Ende April” beliefert werden. Außerhalb der USA nimmt Apple Bestellungen für iPad Wi-Fi und iPad Wi-Fi+3G erst ab dem 10. Mai entgegen, erst dann stehen auch die internationalen Preise fest. Weiterhin ist nicht bekannt, welche Mobilfunkprovider Datentarife für das iPad Wi-Fi+3G außerhalb der USA anbieten und zu welchen Preisen. IN den USA kommt AT&T zum Zug, ein auf 250 MB Datentransfer beschränkter Tarif kostet monatlich 15 US-Dollar, unbegrenztes Downloadvolumen kostet 30 US-Dollar monatlich.
Adobe startet Beta-Test für Flash auf Android
Apple lehnt weiterhin hartnäckig Adobes Flash für iPhone und iPad ab, Adobe sieht Googles Android-Plattform als Alternative. Adobe startet offiziell die Beta-Test-Phase für Flash auf Android, hat der Software-Hersteller gestern bekannt gegeben. Wie der Adobe-Evangelist Lee Brimelow verrät, ist der Test derzeit auf einen kleinen Kreis beschränkt, einen öffentlichen Beta-Test werde es jedoch in Kürze geben. Adobes CEO Shantanu Narayen hat kürzlich in einem Interview verraten, dass Flash es auf Android-Handys aber auch auf Smartphones von RIM und Palm es im zweiten Halbjahr 2010 schaffen werde. Ursprünglich war die erste Jahreshälfte geplant gewesen. Dass Apple sich Flash verweigere, habe keine technischen Gründe, klagt Narayen an, sondern allein Businees-Gründe: “Sie haben sich dafür entscheiden, ein proprietäres und geschlossenes System anzubieten, deswegen unterstützen sie Flash nicht. Ich denke, das schädigt die Kunden.”
Apple tauscht defekte Ohrhörer aus
Apple hat ein Austauschprogramm für defekte Ohrhörer aufgelegt, die mit iPhone und iPod ausgeliefert wurden. Laut Apple können insbesondere die weißen Ohrhörer des iPod Shuffle der dritten Generation, zum Verkauf gekommen von Februar 2009 bis Februar 2010, “unter bestimmten Bedingungen versagen”. Auch die Ohrhörer mit Fernbedienung und Mikrophon sowie die In-Ear-Hörer können jedoch im Rahen des Programms gegen neue ausgetauscht werden. Austauschgrund könnte das zeitweilige Versagen der Bedienlemente sein, plötzlicher Anstieg oder Abfall der Lautstärke sowie unerwartete Wiedergabe des Voice-Feedback, tauscht Apple die Ohrhörer bi zu zwei Jahre nach dem Kauf kostenlos aus.
Museen erinnern an deutschen Computer-Erfinder Zuse
Der Computer ist eine Erfindung aus Deutschland: Mit diesem Merksatz startet das Berliner Technikmuseum in ein Erinnerungsjahr, das dem Berliner Computerpionier Konrad Zuse (1910- 1995) gewidmet ist. Zum 100. Geburtstag des Ingenieurs wollen bundesweit sechs Museen seine Leistungen ins Gedächtnis rufen. Denn Zuse ist ziemlich in Vergessenheit geraten. «Der Computer stammt nicht aus Amerika, und Bill Gates hat ihn auch nicht erfunden», sagt Berlins Museumsdirektor Dirk Böndel all jenen, die seinen Merksatz erst einmal nicht glauben wollen. Ganz genau genommen sei der erste Computer der Welt ein Berliner.
Nach den Recherchen des Technikmuseums baute Konrad Zuse 1936 in seinem Berliner Wohnzimmer den ersten programmgesteuerten digitalen Computer. Die Maschine mit dem Namen Z1, die heute als Nachbau im Museum steht, war so großwie ein Doppelbett. Bauingenieur Zuse erdachte in den 1940er Jahren auch die erste universelle, algorithmische Programmiersprache der Welt. Seine Erfindungen, die viele Mathematiker und Informatiker heute noch genial nennen, begründete Zuse stets humorvoll: Er sei zu faul zum Rechnen. Zuse war seiner Zeit mit seinem Z1-Computer nach Einschätzung heutiger Informatiker um rund ein Jahrzehnt voraus. Genutzt hat ihm das nicht viel. Zuses große Erfindungen fielen in die Zeit des Nazi- Regimes in Deutschland, dessen Nähe Zuse nach Angaben seines Sohnes Horst bewusst nicht suchte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannte in Westdeutschland kaum jemand das Potenzial von Computern. Mit seiner eigenen Firma Zuse KG im hessischen Neukirchen konnte der Erfinder ab 1949 keine großen Erfolge verbuchen. Aufträge brachten nicht genug Geld herein, um die immensen Entwicklungskosten zu finanzieren. Subventionen gab es noch nicht.
In den USA war unterdessen IBM zur Konkurrenz geworden, in Deutschland starteten Siemens und Telefunken durch. 1967 musste Zuse seine verschuldete Firma notgedrungen an Siemens verkaufen. Reich geworden sei er dabei nicht, sagt sein Sohn. Die Grundgedanken der Zuse-Erfindung aber steckten bis heute in jedem Prozessor.
In Berlin erinnert an diesem Dienstag und Mittwoch ein wissenschaftliches Symposium an Zuses Leistungen. Ausstellungen gibt es in diesem Jahr außer in Berlin auch in Dresden, Paderborn, Hünfeld, Hoyerswerda und Kiel. (dpa)