Wie unsere Schwesterpublikation infoworld.com berichtet, löscht Apple offenbar ungefragt E-Mails. Ein Drehbuchautor habe ein Skript als PDF-Anhang einer E-Mail von seinem iCloud-Account an eine Googlemail-Adresse geschickt. Egal wie oft er die Mail verschickte, sie soll nie angekommen sein. Andere PDF-Dokumente seien hingegen beim Empfänger eingetroffen. Auch anders herum – also von einem Google-Account zum Apple-Konto sei das besagte PDF nie angekommen. Es habe auch keinerlei Benachrichtigung gegeben.
Das Problem habe sich auch nicht lösen lassen, indem der Mann das PDF in eine Zip-Datei gesteckt hat. Erst nachdem er die Datei verschlüsselt hat, kam sie beim Empfänger an – inklusive der Meldung “not Virus Scanned” in der Betreffzeile der Mail (“nicht auf Viren überprüft”). Schließlich stückelte der Betroffene die PDF-Datei um herauszufinden, an welcher Stelle sich der Virenscanner von Apple stört. Es war die Stelle, an der das Drehbuch eine pornografische Werbung auf einem Computerbildschirm beschreibt. Als er die Stelle probeweise entschärfte, sei das PDF tadellos durchgestellt worden.
Daraus kann man – sofern die Geschichte wahr ist – drei Schlüsse ziehen:
- Apple scannt Mails nach Malware, auch Anhänge.
- Nicht nur Malware steht auf der Abschussliste, sondern auch pornografischer Inhalt.
- Schlägt der Virenwächter Alarm, verschwindet die Mail und wird nicht etwa in einen Spam-Ordner verschoben.
Als Mac-User habe der betroffene Drehbuchautor auf Antivirensoftware verzichtet – obwohl auch Mac-User längst nicht mehr sicher sind. Aber an einer Amok-laufenden Antivirensoftware eines Drittherstellers kann es somit auch nicht liegen. Daraufhin haben unsere Kollegen die Tests nachgestellt – und sind zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Auf Nachfrage bei Apple ist bislang keine Antwort eingetroffen.