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Apples iOS-Geräte sind kaum störanfällig. Wenn das iPad dennoch streikt, lässt es sich meist mit ein paar Handgriffen wieder flottmachen. Wir zeigen die wichtigsten Schritte.
Die meisten iPad-Benutzer haben es gut. Die Geräte funktionieren zuverlässig, durch Apples Kontrolle über Hardware, iOS und Apps kommt es selten zu Abstürzen. Dennoch ist auch ein iPad-Nutzer nicht ganz vor Problemen gefeit. Vor allem sind sämtliche iOS-Geräte extrem abhängig von einer funktionierenden Internet-Verbindung. Ist diese nicht gegeben, läuft außer Film, Foto und Musik kaum etwas.
Troubleshooting auf dem iPad
Wer über ein iPad Wi-Fi + Cellular verfügt, dem bietet sich neben WLAN ein weiterer Zugang zum Internet: Wie das iPhone 4 und 4S verfügen die großen iPad-Modelle über einen Micro-SIM-Schacht, das iPad Mini nutzt wie das iPhone 5 eine Nano-SIM. Fast alle Mobilfunkprovider haben für das iPad UMTS-Karten für Datennutzung im Angebot, für iPad 4 und iPad Mini bietet die Telekom sogar LTE. Beim iPad unterstützen die SIM-Karten nur Da-tenverbindungen ins Internet, eine Telefonfunktion hat Apple den iPad-Modellen nicht spendiert – obwohl das technisch machbar wäre. Beim Vertrieb von iPhones in Deutschland ist Apple Partnerschaften mit den drei großen Providern Telekom, O2 und Vodafone eingegangen. Für die drei stellt Apple auch beim iPad die Einstellungen für die Kommunikation mit dem Datennetz zur Verfügung. Die „Carrier Bundles“ gelangen mit iOS auf das iPad. Der Benutzer kann sofort mit dem Surfen über die Mobilfunkkarte loslegen.
Wer sich die SIM-Karte eines der kleineren Anbieter organisiert, muss die Zugangsdaten manuell eingeben, sonst klappt die Datenverbindung nicht. Suchen Sie auf der Website des Providers nach „APN“ (Access Point Name), und geben Sie den beim iPad in den Einstellungen unter „Mobile Daten > APN-Einstellungen“ ein.
Bei WLAN-Verbindungen gibt es diverse Faktoren, die eine gute Verbindung stören können. Alle iPad-Modelle unterstützen WLAN-Verbindungen über das 2,4- und das 5-Gigahertz-Band. Neben allen Billigroutern nutzen auch Babyfones, Bluetooth und andere Geräte das 2,4-Gigahertz-Band, gerade in städtischen Gebieten überlagern sich die vielen Sender und Empfänger. Nutzen Sie das schnellere und weniger genutzte 5-Gigahetz-Band, falls Sie über einen entsprechenden Router verfügen. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, über die das iPad seine IP-Nummer im lokalen Wi-Fi-Netzwerk nutzt. Entweder teilt der DHCP-Server im Router eine IP-Nummer und Daten wie DNS, Routeradresse und so weiter automatisch zu, oder der Benutzer muss sie manuell eingeben.
Erfolgt die Zuteilung der IP-Adresse über DHCP, tippen Sie bei Verbindungsproblemen auf „Lease erneuern“, Ihr iPad bekommt eine neue IP-Nummer zugewiesen. Besser: Wählen Sie den Reiter „Statisch“, und vergeben Sie manuell eine IP-Nummer Ihres lokalen Netzwerks zu Hause. Unterwegs am Hot-spot bekommen Sie die IP-Nummer fast immer per DHCP zugeteilt. Bei Verbindungsproblemen hilft es oft, unter „DNS“ einen schnellen Nameserver einzu-tragen, etwa 8.8.8.8, Googles DNS-Server.
Zur Aufrechterhaltung der Leis¬tung der Lithium-Ionen-Batterie empfiehlt Apple, mindestens einen vollen Ladezyklus pro Monat durchzuführen. Dazu ist das iPad auf 100 Prozent Akkuleistung aufzuladen und dann komplett zu entleeren. Apple gibt die Betriebstemperatur des iPad mit Null bis 35 Grad Celsi-us an. Wenn Sie Ihr iPad bei sehr niedrigen Tempe¬raturen verwenden, nimmt die Batterielaufzeit ab, allerdings nur temporär. Gefährlich sind Temperatu-ren über 35 Grad. Sie können die Kapazität der Batterie dauerhaft beinträchtigen. Wird das iPhone bei hohen Temperaturen außerdem geladen, steigt die Temperatur nochmals. Abseits der allgemeinen Richtlinien sollten Sie die Komponenten kennen, die den Akku leersaugen. Zu den starken Verbrauchern gehört das nur im Modell iPad Wi-Fi + Cellular verbaute GPS-Modul. Bei der Nutzung der einmalig aufgerufenen Ortungsfunktion einer App ist es noch genügsam, bei der dauerhaften Nutzung einer Navi-App oder von Karten ist der Stromverbrauch hoch.
Unter „Helligkeit & Hintergrund“ regelt man die Helligkeit etwas herunter. Werden Datenverbindungen unterwegs nicht benötigt, schaltet man „Mobile Daten“ aus. Wenn man etwa nur Musik hören will, lässt sich der „Flugmodus“ einschalten, das iPad sucht dann keine Verbindungen nach „draußen“. Das Bluetooth-Modul sollte nur eingeschaltet sein, wenn Sie die Verbindung benötigen.
Manche Apps verhalten sich nach der Installation aus dem App Store oder nach einem Update instabil und stürzen sofort nach dem Start ab. In diesem Fall ist eine Neuinstallation oft die bes¬te Lösung. Dazu löschen Sie erst die App vom iPad komplett und installieren sie anschließend neu. Um eine App in iOS zu löschen, tippen Sie länger auf ein Programmsymbol, bis oben links das Löschsymbol erscheint und die Apps zu wackeln beginnen. Durch Antippen des „X“ erscheint eine Nachfrage, ob Sie die App tatsächlich löschen möchten. Bestätigen Sie, um die App zu löschen. Dann öffnen Sie den App Store, suchen die App erneut (entweder über die Volltextsuche im gesamten App Store oder in „Gekaufte Artikel“). In „Gekaufte Artikel“ steht ebenfalls eine Suchfunktion bereit, um die App schnell aufzufinden. Bei bereits gekauften Apps steht nicht mehr der Preis unter dem Symbol, sondern „Installieren“, wenn sie sich nicht auf dem iPad befindet.
Der erneute Download ist kostenlos. Tippen Sie also auf „Installieren“, um die App erneut herunterzuladen und zu installieren. Danach müssen Sie zwar oft schon gemachte Einstellungen neu vornehmen, in vielen Fällen ist aber genau das die Lösung der Probleme. Falls das noch nichts bringt, hilft häufig nur noch das Warten auf ein Update der instabilen App.
Lassen sich die Probleme mit dem iPad nicht beheben, hilft im letzten Schritt nur eine Wiederherstellung. Dank iCloud benötigen Sie keinen Rechner mit iTunes mehr, um das zu bewerkstelligen. Auch wenn Sie noch nicht den letzten Schritt der Wiederherstellung gehen wollen, empfehlen wir, alle wichti-gen Daten des iPad mit iCloud zu synchronisieren, wenn Sie unterwegs aktiv werden müssen. Stellen Sie zunächst in der Einstellung „iCloud“ sicher, dass Ihre lokalen Daten synchronisiert werden.
Auch wenn Sie normalerweise Rechner und iTunes für das Backup einsetzen, empfehlen wir bei Problemen unterwegs ein Backup des kompletten iPad. Das kann allerdings dauern.
Sind alle Versuche, das iPad wieder fit zu machen, gescheitert und iCloud als Backup zum Einsatz gekommen, bleiben radikalere Schritte, die das Gerät wieder aktivieren können. Ähnlich wie am Computer kann ein voller Speicher zu Fehlfunktionen führen. Wählen Sie „Einstellungen > Allgemein > Benut-zung“, und informieren Sie sich über den freien Speicherplatz. Werden hier nur noch 100 Megabyte oder weniger angezeigt, löschen Sie einige Apps oder Daten. Filme und Spiele sind echte Speicherfresser. Hat auch das nicht geholfen, empfiehlt sogar Apple inzwischen die „Drei Rs“ für „Reboot, Reset, Resto-re“ – zu Deutsch „Neustart, Einstellungen löschen, Wiederherstellen“ – genau in der Reihenfolge. Beenden Sie alle Apps in der Multitasking-Leiste, und halten Sie dann den Start-Knopf und den Home-Button des iPad gedrückt, bis das Apple-Logo erscheint. Lassen Sie die beiden Knöpfe los. Wie bei einem PC, der ständig ein¬geschaltet ist und Probleme macht, hilft ein kompletter Neustart auch bei iOS-Geräten. Hat das nicht geholfen, wählen Sie bei weiter bestehenden Netzwerkproblemen „Einstellungen > Allgemein > Zurücksetzen“ und tippen auf „Netzwerkeinstellungen“. Dabei werden alle Einstellungen gelöscht, auch die bekannter WLAN-Netzwerke. Nach einem Neustart müssen Sie sich neu verbinden. Wählen Sie „Alle Einstellungen“, löschen Sie alle Voreinstellungen zu Apps und iOS, nicht aber die Daten. Der letzte Ausweg ist die Wiederherstellung des iPad. Dabei wird es komplett gelöscht und mit einem neuen, aktuellen iOS ausgestattet. Das klappt am besten via iTunes an einem Rechner. Nach der Wiederherstellung spielen Sie das Back¬up aus Schritt 5 wieder ein.
Beim iPad Wi-Fi ist die funktionierende Verbindung in ein WLAN Voraussetzung für die Kommunikation des Geräts. Hier gibt es zahlreiche Fehlerquellen, denen sich der iPad-Benutzer stellen muss. Besitzer eines iPad Wi-Fi + Cellular können bei nicht funktionierender WLAN-Verbindung zwar auf die Internet-Verbindung über UMTS oder LTE ausweichen, aber auch hier droht Ungemach.
Hardwarepflege und -stress
Ein leidiges Thema ist auch die Akkulaufzeit. Oft klagen Benutzer, dass die von Apple angegebenen Laufzeiten nicht erreicht werden. Mit der Einhaltung von ein paar Grundregeln und Einstellungen beim iPad lässt sich die Abstinenz des Geräts von der Steckdose merklich verlängern.
Wasserschaden
Geht das iPad oder ein anderes iOS-Gerät baden, gilt es, ein paar Grundregeln einzuhalten, soll eine Ausweitung des Schadens verhindert werden. Besteht keine Versicherung, die diesen Schadensfall abdeckt, hilft nur schnelles Handeln. In allen Fällen gilt es, das iOS-Gerät möglichst umgehend komplett auszuschalten, um einen Kurzschluss auf dem Logicboard – verursacht durch den Lithium-Ionen-Akku – zu verhindern. In vielen Foren wird dann geraten, das iOS-Gerät mithilfe von Reis oder mit einem Fön zu trocknen. Davon ist abzuraten. Die bei der Trocknung einsetzende Korrosion zerstört wichtige Bauteile. Entfernen Sie nach dem Ausschalten des Geräts durch Schütteln überschüssiges Wasser, und begeben Sie sich sofort zu einem Dienstleister, der das iPad dann weiterbehandelt. Nach dem Öffnen wird das Gerät fachmännisch getrocknet und gereinigt, der Akku muss in nahezu allen Fällen getauscht werden. So besteht zumindest eine Chance, dass Ihr iPad ein Bad übersteht und weiterhin funktioniert.
Trotz der Kontrolle von System und Apps durch Apple kann es zu Problemen mit abgestürzten Programmen beim iPad kommen. Apple entgehen selbstverständlich auch Fehler der App-Programmierer. Wer hier weiß, welche Schritte zu tun sind, bekommt hängende Apps oder ein streikendes iPad schnell wieder in den Griff.
Neben iTunes nimmt seit iOS 5 iCloud eine zentrale Rolle ein. Apps, Bücher und Musik lassen sich „nachladen“, iCloud als Backup-Medium für die wichtigen Daten des iPad nutzen.
Gute Strategie
Wie bei den meisten PC-Benutzern steht auch bei iPad-Usern das Thema Datensicherung meist nicht weit oben auf der Agenda. Dabei kann es sehr schnell zu ernsthaften Problemen kommen. Es gilt, sicherzustellen, dass ein Backup wichtiger iPad-Daten vorhanden ist und nach einer Wiederherstellung das Datenmaterial wieder auf den Tablet-PC gelangt. Dank iTunes und iCloud lassen sich hier Strategien entwickeln, die einen Datenverlust durch Hardwareprobleme ausschalten oder zumindest minimieren.
In diesem Workshop zeigen wir, wie Sie typische Probleme bei der Arbeit mit dem iPad lösen und seine Leistung voll ausreizen. Dazu zeigen wir, wie Sie den Akku optimieren und Datenverlust vorbeugen.