Per USB-Kabel verbindet man den Camranger mit der Kamera. Der Camranger öffnet dann ein Ad-hoc-Funknetz , mit dem man ein iPad , iPhone oder iPod Touch verbindet. Die typische Reichweite liegt in unseren Tests bei etwas über 40 Metern, sofern keine groben Hindernisse oder Betonwände den W-Fi-Empfang beeinträchtigen. Der austauschbare Akku verrichtete in unserem Test je nach Beanspruchung zwischen drei und fünf Stunden seinen Dienst, bei Intervallaufnahmen sogar fast doppelt so lange. Einmal mit dem Camranger per W-Fi verbunden, wird die kostenlose Camranger-App zur Kamera-Schaltzentrale. Blende, ISO, Weißabgleich, Verschlusszeit, Bildformat lassen sich ebenso wie Messmethode, Belichtungskorrektur direkt per App einstellen oder überprüfen.

©Macwelt

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Besonders interessant ist die Möglichkeit, das Live View der Kamera nutzen zu können. Somit erhält man eine direkte Bildanzeige und Kontrolle an iPad oder iPhone. So lässt sich beispielsweise ein Histogramm in Echtzeit einblenden. Ein einfacher Tipp auf den Bildschirm fokussiert den gewünschten Bildbereich (Touch Focus). Dies funktioniert je nach Kamera sowohl im Foto- als auch im Video-Modus. Manuelles Fokussieren ist ebenso möglich.
Letztendlich kann man auch lediglich den Auslöser für Fotos oder Videoaufnahmen aus der Ferne betätigen. Auf Wunsch kann man Bilder anschließend am Steuergerät betrachten und speichern, bloß das Abspielen und Speichern von Videos unterstützt Camranger nicht. Hierbei ist zu beachten, dass ältere Geräte-Generationen wie das erste iPad nicht immer die volle Bildauflösung darstellen und man sich mit einer kleineren Auflösung begnügen muss.
Der Funktionsumfang und die Einstellmöglichkeiten können sich je nach Kameramodell leicht unterscheiden. Eine Übersicht der unterstützten Kameras und der jeweiligen Funktionen listet der Hersteller auf seiner Homepage auf.
In der Praxis
In dem klar strukturierten App-Interface findet man sich schnell zurecht und die Bedienung erfolgt sehr flüssig und nahezu verzögerungsfrei. Naturgemäß eignet sich ein iPad aufgrund des größeren Bildschirms besser als ein iPhone oder iPod Touch. Per Doppeltipp wird in das Bild hineingezoomt, um Details zu kontrollieren. Die Steuerung von den immer beliebteren Timelapse-Aufnahmen haben die Entwickler besonders elegant implementiert. Sobald die gewünschten Parameter eingestellt sind und die Aufnahme läuft, verrichtet der Camranger selbständig die weitere Arbeit, ohne dass ein iOS-Gerät weiterhin zur Steuerung verbunden sein müsste. Den Camranger hängt man dann in der mitgelieferten Schutztasche an das Stativ.

Auch das Focus Stacking für Aufnahmereihen zur Erweiterung der Schärfentiefe gelingt ohne großen Aufwand. Die anschließende Nachbearbeitung dieser Bilder am Mac oder PC per externen Software bleibt allerdings obligatorisch. Mit der aktuellen Version der Camranger-App reagierte der Hersteller auf die Benutzerkritik und der HDR-Modus (High Dynamic Range) wurde verbessert. Die entsprechenden Belichtungsreihen erlauben jetzt mehr praxisgerechte Einstellungen. Kamera muss man allerdings immer noch von Hand in den manuellen Modus schalten.
Empfehlung: Camranger
Die Arbeit mit dem Camranger macht Spaß und das Gerät zeigte sich im Betrieb stabil. Lediglich die Anmeldung an das Camranger-Netzwerk klappt in unserem Test nicht immer auf Anhieb. Die Verarbeitung könnte ob des Preises etwas wertiger sein. Eine Beta-Version für OS X ist verfügbar. Software für weitere Betriebssysteme, die Unterstützung weiterer Kameras sowie eine Erweiterung der Funktionen sind angekündigt.
Camranger
Camranger
Preis: € 330, CHF 440
Note: 1,9 gut
Leistung (50%) 1,8
Ausstattung (20%) 1,8
Handhabung (20%) 2,4
Verbrauch (10%) 2,0
Vorzüge: Kabellose Kontrolle der Kamera, Timelapse nach Start ohne iOS-Gerät möglich, Schutztasche, austauschbarer Akku
Nachteile: Anmeldung umständlich, hoher Preis, Ein-/Aus-Schalter nicht gekennzeichnet, dürftige Dokumentation
Alternativen: Triggertrap , ioShutter , DSLR Remote Pro