Der Audio-Editor von Magix ist auf eine bessere Aufarbeitung von Audiodateien spezialisiert, man kann damit alte Schallplatten digitalisieren und bearbeiten und Podcasts aufpolieren. Eine funktionsreiche Aufnahmefunktion ist integriert, die sogar das Aufnehmen mit doppelter Geschwindigkeit unterstützt -– praktisch bei Kassettendecks mit Dubbing-Funktion. Für Podcaster und Videofilmer ist das Tool ebenfalls interessant, die ihre Audio-Aufnahmen verbessern wollen aber vor Schwergewichten wie Logic Pro oder Wavelab zurückschrecken. Verzichten muss man allerdings auf HD-Ambitionen, der Export als WAV- oder AIFF-Datei erfolgt immer mit 16 Bit pro Sample.
Maximal zwei Spuren werden unterstützt, die Anzeige ist als Wellenform oder Spektralansicht möglich. Die wichtigsten Werkzeuge für schnelles Editieren stehen zur Verfügung, unter anderem zwei Zeichenfunktionen für das manuelle Anpassen der Lautstärkekurve und Wellenform. Es gibt eine automatische Überblendungsfunktion, Tracks einer Aufnahme erkennt die Software automatisch. Wichtigste Werkzeuge sind aber die beiden Filtersammlungen für Cleaning und Mastering. Unter Cleaning findet man die Filter Declicker, Deckrackler, Declipper, Dehisser und Denoiser. Einsteiger oder Eilige können zu globalen

©Stephan Wiesend

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Voreinstellungen wie „Schallplatte in schlechtem Zustand“ oder „Sprachverständlichkeit erhöhen“ greifen oder einen so genannten Cleaning Agent nutzen, der die Audiodatei analysiert und Filtereinstellungen vorschlägt. Weder bei Sprach- noch bei Musikaufnahmen kann uns diese Automatik überzeugen. Bessere Ergebnisse bekommt man, wenn man per Schritt-für-Schritt-Funktion die Filter manuell auswählt. Auch hier kann man Presets der Filter nutzen. Für die wichtigsten Aufnahmensituationen bietet nämlich jeder der Filter mehrere Voreinstellungen. So listet etwa der Denoiser Presets wie „Messe-Gemurmel“, „PC-Lüfter“ und „Zug innnen“ auf. Wunder darf man nicht erwarten, aber bei unseren Beispieldateien, darunter Aufnahmen mit Hintergrundgeräuschen während einer Messe, stellen wir aber deutliche Verbesserungen fest.
Erfahrenen Anwendern steht eine erweiterte Bedienoberfläche der Filter zur Verfügung, etwa um Noise-Prints zu erstellen. Nach dem Entfernen der Störungen kann man zu den Mastering-Funktionen wechseln. Hier optimiert man bei Bedarf mit StereoFX das Stereobild der Sprache, nutzt einen Equalizer und weitere Filter wie Brilliance, Multimax und Reverb/Echo. Auch hier kann man Presets wie „Raum simulieren: Kathedrale“ nutzen oder eine erweiterte Profi-Oberfläche verwenden. Qualitativ sind die Filter auf hohem Niveau, für die sinnvolle Nutzung ist aber einige Einarbeitung notwendig. Hier ist die ausführliche Dokumentation sehr hilfreich. Ein Schönheitsfehler: Der Export als Audiodatei funktioniert problemlos, das Brennen einer Audio-CD schlägt dagegen fehl – sowohl per internem als externem Brenner. Eine weitere Besonderheit: Sind Ein- und Ausgang eines Mac nicht auf den gleichen Frequenzgang (etwa 44 100 KHz) eingestellt, kann es beim Abspielen von Audio-Material zu Verzerrungen kommen. Wünschenswert wäre auch die Unterstützung von Video-Dateien.
Empfehlung: Magix Audio Cleaner Pro
Audio Cleaner Pro eignet sich für eine bessere Audio-Aufarbeitung aller Art und ist auch für unerfahrene Anwender tauglich. Die guten Filter sollten selbst anspruchsvolle Anwender zufriedenstellen. Schade ist die Export-Beschränkung auf CD-Qualität. Für optimale Ergebnisse sind jedoch einige Einarbeitung und hoher zeitlicher Aufwand erforderlich.
Magix Audio Cleaner Pro
Preis: € 50
Note: 1,7 gut
Leistung (50 %) 1,5
Ausstattung (30 %) 2,0
Bedienung (10 %) 2,0
Lokalisierung (10 %) 1,0
Vorzüge: Einfache Bedienung, hochwertige Filter
Nachteile: Mäßige Ergebnisse der Automatik, nur 16-Bit, CD-Brennen funktioniert nicht
Alternative: Wavelab, Sound Soap
Ab OS X 10.6
Magix
www.magix.de