Bei der Fülle an Nachrichten, Produkttests, Lieblings-Blogs und Youtube-Hits ist es nicht immer einfach, als Internetsurfer den Überblick zu behalten. Dies gilt gerade dann, wenn es darum geht einen mehrseitigen Artikel oder ein zeitaufwändiges Rechercheergebnis so zu sichern, dass man es auch zu einem späteren Zeitpunkt problemlos wiederfindet. Zahlreiche Online-Anbieter stellen deshalb Leselisten bereit, auf denen man seine Netzfundstücke einfach markiert und abspeichert. So hat man die Artikel auch nach Wochen oder Monaten schnell zur Hand, kann sie offline lesen und mit verschiedenen Geräten wie dem iPhone, iPad oder von unterschiedlichen Macs aus darauf zugreifen. Meist genügt eine Browser-Erweiterung oder iPhone-App, um die Seiten mit einem Klick zu sichern.
Die Auswahl an Diensten, sozialen Plattformen und unterschiedlichen Verwaltungskonzepten wächst beständig. Einige der größten Anbieter sind: Instapaper , Pocket , Readability , Quote.fm , Evernote , Clearly , und Safaris eigene Leseliste . Das Angebot reicht von der einfachen Lesezeichenliste bis zur Offline-Archivierung. Einige Dienste setzen auf soziale Netzwerke, um die gespeicherten Artikel von Freunden zugänglich zu machen und Lesevorschläge zu generieren. Wer möchte, kann seine eigenen Favoriten mit anderen Mitgliedern teilen. Ein Benutzerkonto ist in der Regel kostenlos, teilweise lassen sich kostenpflichtige Zusatzfunktionen freischalten. Häufig sind Online-Portale und Apps nur in Englisch verfügbar.
Artikel zur Leseliste hinzufügen

In den meisten Fällen bindet man die Anbieter über ein kostenloses Browser Add-on oder Bookmarklet ein. Danach reicht ein Mausklick, um einen einzelnen Artikel oder eine Internetseite zu markieren. Dienste wie Instapaper, Pocket und Readability bieten zudem E-Mailadressen an, um Artikel zu speichern. Aufrufen und verwalten lässt sich die Leseliste ebenfalls direkt im Browser oder nach dem Login im Online-Konto des jeweiligen Anbieters.
Lesestoff auch ohne aktive Internetverbindung


Wer die markierten Seiten später offline lesen möchte, hat bei den meisten Diensten die Möglichkeit dazu. Allerdings speichern viele die Inhalte in schlichter Textform ab, ohne Grafiken, Bilder und Werbebanner. Es gibt Ausnahmen wie Safaris Leseliste. Apples Browser lädt fast die komplette Internetseite samt Layout und Bildern herunter.
Welche Geräte werden unterstützt?
Am Mac sind Browser wie Firefox, Safari und Chrome in der Lage die angelegten Leselisten aufzurufen. Anwender können zudem auf ein wachsendes Angebot an iOS-App zurückgreifen, die Pocket, Instapaper, Readability und Co. auf das iPhone und iPad holen. Pocket und Evernote bieten zudem eigenständige Apps für den Mac an, mit denen sich Leselisten und Dokumente bequem verwalten lassen. Apples eigene Lösung, die in Safari integrierte Leseliste, synchronisiert sich über die iCloud selbständig mit den Safari-Versionen verknüpfter iPhones, iPads und weiteren Macs.
Vorschläge für die Leseliste

Einige Lesezeichen-Portale, darunter Instapaper und Quote.fm, binden Freunde über deren Twitter- und Facebook-Konten oder E-Mail-Adressen ein. Dadurch kann der Benutzer in den markierten Favoriten seiner Bekannten stöbern und diese wiederum auf seine verlinkten Artikeln zugreifen. In einer speziellen Sektion stellt Instapaper auch eine eigene Auswahl von Inhalten zusammen. Quote.fm hebt dagegen die neusten und beliebtesten Artikel seiner Benutzer gesondert hervor.
Videos merken

Bisher bieten die Read-Later-Dienste keine Download-Möglichkeit für Videos an, unterstützen aber Links zu Video-Clips und Filmen. Insbesondere Pocket bindet Videos und Fotos in eine nutzerfreundliche Oberfläche ein und sortiert die Links dem Medium entsprechend.
Lesezeichen mit anderen teilen
Möchte man seine abgespeicherten Netzfundstücke mit Bekannten und Freunden teilen, bieten sich mehrere Wege an. Instapaper und Pocket arbeiten mit einer Auswahl an sozialen Plattformen, etwa Facebook, Twitter, Tumblr und Pinboard zusammen. Wobei Pocket zusätzlich Linkedin und Reddit unterstützt. Dafür publiziert Instapaper einen Link unkompliziert auf mehreren Plattformen gleichzeitig. In jedem Fall braucht der Nutzer für jeden Dienst ein eigenes Kundenkonto.
Alles kostenlos?

Das Gros der Anbieter verlangt bisher keine Gebühren von seinen Kunden. Lediglich Evernote und Instagram bieten gegen Monatsgebühren zusätzliche Funktionen oder mehr Speicherplatz an. Trotzdem lassen sich Basisfunktionen wie Leseliste und Archiv kostenlos nutzen.
Fazit
Welcher Anbieter für welchen Benutzer und welche Plattform der Beste ist, hängt von den eigenen Wünschen ab. Apple hat Safaris Leseliste mit Hilfe der iCloud vorbildlich in seine beiden Betriebssysteme OS X und iOS integriert. Wer eine größere Auswahl an Funktionen möchte oder einen anderen Internetbrowser nutzt, hat die Qual der Wahl. Instapaper und Pocket sind sicherlich die beliebtesten Plattformen zur Sortierung des eigenen Lesestoffs. Evernote bietet zusätzlich einen kostenlosen Cloud-Speicher für eigene Dokumente an.