Ein Mac ist auf nahtloses Arbeiten gleich nach der Neuinstallation eingestellt. Gibt der Nutzer von Anfang an ein paar erforderliche Eingaben wie Apple ID und Sprache ein, sind die meisten Systemeinstellungen richtig voreingestellt. Einträge wie „Tastatur“ oder „Sprache und Text“ fristen ob dieser Bequemlichkeit eher ein Schattendasein. Doch ein Blick darauf lohnt sich auf jeden Fall, selbst wenn man keine exotischen Sprachen spricht oder im Arbeitsalltag keine speziellen Sonderzeichen braucht.
Für alle Polyglotten: Zusätzliche Tastaturen aktivieren
Wählt man bei der Neuinstallation von OS X als Land Deutschland, bietet das System für die Tastaturbelegung logischerweise Deutsch. Die Sprache ist dann als einzige mögliche Eingabequelle am neuen Mac verfügbar. Es lohnt sich, zumindest noch Englisch als zusätzliche Sprache zu aktivieren, zumal der Mac die Sprache automatisch erkennt und die entsprechende Rechtschreibkorrektur für Buchstabendreher et cetera anbietet. Für jede weitere Sprache als Tastaturlayout ist die Leiste „Eingabequellen“ in der Systemeinstellung „Sprache und Text“ zuständig.

Die Liste mit den verfügbaren Zeichensätzen ist bei OS X ziemlich lang, die Suchleiste am unteren Rand des Fensters hilft bei der Suche nach der passenden Sprache. Ist ein Haken in die Box gegenüber vom gewünschten Eintrag gesetzt, kann man nun loslegen und den Text eintippen.

Zur besseren Übersicht über die benutzten Eingabequellen empfiehlt es sich, die Einstellung „Eingabequellen in der Menüleiste anzeigen“ zu aktivieren. Das entsprechende Tastaturlayout wird in der Menüleiste mit der Landesfahne und -bezeichnung eingeblendet. Will man in der Menüleiste aus Platzgründen nur das Fahnen-Icon ohne Landesbezeichnung beibehalten, klickt man darauf und in der erscheinenden Liste auf die Option „Name der Eingabequelle ausblenden“.
Kurzbefehle für die Eingabequellen
Mit einem Klick auf die farbige Fahne in der Menüleiste zeigt OS X alle verfügbaren Tastaturlayouts und zusätzliche Einstellmöglichkeiten. Noch schneller geht das Umschalten zwischen mehreren Tastaturen mit einem Kurzbefehl. Dafür ist standardmäßig die Kombination Befehls- und Leertaste vordefiniert. Einem aufmerksamen Nutzer fällt wahrscheinlich auf, dass der gleiche Befehl ab Werk für die Spotlight-Suche verwendet wird. Deswegen lässt sich die Tastenkombination erst nach mehreren Schritten in den Systemeinstellungen für das Umschalten des Layouts nutzen.

In der Leiste „Eingabequellen“ der Einstellung „Sprache und Text“ klickt man auf die Schaltfläche „Tastaturkurzbefehle“, das System leitet den Anwender zur entsprechenden Einstellung weiter. In der Liste „Tastatur & Texteingabe“ aktiviert man am unteren Ende zwei verbleibende Kombinationen für die vorherige und die nächste Eingabequelle. Dabei meldet OS X den Fehler, dass die gleichen Kombinationen bereits für andere Befehle, nämlich für die Spotlight-Suche , belegt sind. Damit das Ganze funktioniert, wechselt man in die Spotlight-Kurzbefehle und setzt die standardmäßigen Kombinationen zurück (Schaltfläche „Zurücksetzen“).

Anschließend ändert das System die Tastenkombinationen für Spotlight und die Eingabequellen auf Control-Leertaste respektive Befehls-Leertaste. Die beiden Kurzbefehle sind im System als global definiert, sprich, es gibt keine Möglichkeit, eine benutzerdefinierte Kombination dafür zu aktivieren.
Troubleshooting für Kalender oder Excel
Die Einstellung „Region“ unter „Sprache & Text“ besucht der durchschnittliche Nutzer wohl ein paar Mal in seinem Leben. Sie ist aber für wichtige Konfigurationen zuständig, die sich auf mehrere Standardprogramme auswirken. So entsprechen die Wochentage in Kalender dem eingestellten Gebiet im Drop-down-Menü „Region“. Ist dort fälschlicherweise ein anderes Land eingetragen, heißt der gewohnte Montag oder Dienstag gegebenenfalls anders. Das Gleiche gilt für die Trennzeichen bei den Zahlen eines Tabellenprogramms. Nutzen Excel oder Numbers bei den Dezimalzahlen einen Punkt statt eines Kommas als Trennzeichen, lohnt es sich, sowohl auf die programmeigenen Formatierungen als auch in die Systemeinstellungen einen Blick zu werfen. Das Feld „Zahlen“ in der Leiste „Region“ zeigt die aktuellen Formate. Über „Anpassen“ kann man diese ändern.

Kalenderwoche in der Menüleiste anzeigen
Die Einstellung „Region“ ist zudem für diverse Datumsausgaben zuständig. Über die Schaltfläche „Anpassen“ gegenüber dem Datumsfeld kann man beispielsweise die Systemuhr in der Menüleiste dazu zwingen, auch die Kalenderwoche anzuzeigen. Ein Klick auf diese Schaltfläche öffnet die Einstellungen für unterschiedliche Datumsformate sowie Datumselemente. Die gesuchte Kalenderwoche zieht man mit der Maus in die letzte Zeile „Vollständig“.


Für eine bessere Übersicht ist die Kalenderwoche im Beispielbild mit einem Leerzeichen und runden Klammern von der Jahresangabe getrennt. Solche zusätzlichen Zeichen muss der Nutzer selbst in die jeweilige Formatzeile eintragen, sonst fügt das System die neue Angabe gleich nach dem letzten Feld ein, was beispielsweise zu Jahresangaben wie 201315 (Jahr und Kalenderwoche) führen kann.
Sprachen
Hat man in den Systemeinstellungen die benötigten Tastaturlayouts hinzugefügt, fragt man sich sicherlich, wozu die Leiste „Sprachen“ in der gleichen Einstellung „Sprache & Text“ zuständig ist? Die Liste auf der linken Seite des Fensters führt eine Reihe verbreiteter europäischer Sprachen und dient zur Ausgabe der Menübeschriftungen und Dialogfenster diverser Programme am Mac. Die Liste kann man nach bevorzugten Sprachen sortieren, indem man die gewünschten Einträge mit der Maus nach oben oder nach unten verschiebt. Das System sucht sich dann der Reihe nach die verfügbaren Beschriftungen. Stellt etwa ein Entwickler keine deutsche Version seines Programms zur Verfügung, versucht OS X es mit der nächsten Sprache aus der Liste, bis es eine verwertbare findet. Die Liste mit den angezeigten Sprachen ist bei weitem nicht komplett. Per Klick auf „Liste bearbeiten“ öffnet sich ein langes Drop-down-Menü, das auch Exoten wie Weißrussisch oder Irisch führt.

Wiederholbare Textpassagen schnell eingeben
Für den schreiblastigen Büroalltag ist sicherlich die Leiste „Text“ in der Systemeinstellung „Sprache und Text“ am hilfreichsten. Hier lässt sich die Textersetzung aktivieren und so einstellen, dass man den wiederkehrenden Textpassagen eine eigene Abkürzung verpasst und sich auf diese Weise die ganze Eingabe spart. Die Ersetzungen funktionieren mit Text- und Symbolzeichen, das heißt, man kann hier auch die benötigten Symbole mit einer Zeichenreihe versehen und sie direkt über die Tastatur eingeben. Das Hinzufügen einer neuen Textersetzung geht schnell vonstatten: Mit einem Klick auf Plus am unteren linken Rand des Fensters erscheint in der Liste eine neue leere Zeile.
In die linke Spalte tippt man die Zeichenreihe, die zu ersetzen ist, in die rechte Spalte kommt der vollständige Text. Das System versteht sich auf die Eingabe mit Zeilenumbrüchen, diese muss man allerdings zuerst in einem Textprogramm der Wahl vorbereiten und den fertigen Text danach aus der Zwischenablage kopieren. Das gleiche Prozedere funktioniert mit den Sonderzeichen: In einem Textprogramm gibt man das gewünschte Symbol ein und kopiert es anschließend in das leere Feld einer neuen Textersetzung.

Die verfügbaren Textersetzungen in anderen Programmen nutzen
Ist die Liste mit den gewünschten Textersetzungen fertig, verstehen nur die nativen Textbearbeitungsprogramme am Mac, was man mit bestimmten Zeichenfolgen meint. Zu der Liste gehören Textedit, Notizen und Notes. Für Mail oder Nachrichten muss man die vorgefertigten Ersetzungen gegebenenfalls aktivieren. Das funktioniert in Mail und in Nachrichten über die Menüleiste „Bearbeiten > Ersetzungen > Textersetzung“.

Microsoft Word übernimmt keine Textersetzungen des Systems. Dafür hat das Programm ein eigenes Untermenü, wo man aus vorgefertigten Abkürzungen wählen kann. Die vorgefertigten Textpassagen findet man in Word über die Menüleiste „Einfügen > AutoText“. Dabei ist die Funktionsweise jedoch etwas anders als bei Mac-nativen Programmen: Man kann keine Zeichenabfolge mit einem Text ersetzen, sondern die gängigsten Phrasen wie Grußformeln direkt einsetzen.