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Apple-Raritäten aus der Gründerzeit sind bei den Sammlern sehr beliebt: Bei einer Auktion lässt sich locker eine sechsstellige Summe erzielen. NeXTstation aus dem Jahr 1991 ist zwar nicht so alt, immerhin waren die Rechner aber Vorreiter in Sachen Mac-OS X.
Die Jahre zwischen 1985 und 1996 gelten als die “dunklen Jahre” der Apple-Geschichte: Steve Jobs wurde gefeuert und die verbleibenden Verantwortlichen wie John Sculley haben die Firma fast in die Ruin getrieben. Doch auch in dieser Zeit hat sich etwas bewegt. Mit seiner neuen Firma NeXT wollte Jobs den Bildungsmarkt neu gestalten und lieferte sowohl leistungsfähige Rechner als auch passende Software dafür. Die Rechner NeXTstation und dessen Abwandlung NeXTcube haben sich aber als ein finanzieller Flop erwiesen, die Produktion wurde 1993 eingestellt.
NeXTstation – Hands On
Steve Jobs hat nach seinem Rauswurf bei Apple schnell eine neue Beschäftigung gefunden: Die von ihm gegründete Firma Next hat sich an dem Bildungsmarkt orieniert.
Nach wenigen Jahren konnte Next vollwertige und leistungsstarke Rechner liefern. Besonders unter Programmieren waren die Maschinen beliebt: John Carmack hat damit seine Spiele Wolfenstein 3D und Doom geschaffen, Tim Berners-Lee hat damit den ersten Web-Browser und den Web-Server programmiert.
Die Rechner von Next sind selten. Bereits nach drei Jahren hatte man in der Firma die Hardware-Abteilung aufgegeben und sich nur auf die Software konzentriert.
Die Pizza-Box ist aus einem vollwertigen Metall gefertigt und daher ziemlich schwer. Die Anschlüsse gleichen denen bei einem alten Mac: Die Maus wird an die Tastatur angeschlossen, die Tastatur an den Bildschirm, der Bildschirm direkt an den Rechner.
Next lieferte seine Rechner mit dem eigenen Betriebssystem Nextstep. Dieses System war auch der Grund, warum Apple die kleine Firma kaufte. In den 90er Jahren wurde klar, dass Mac-OS nicht mehr der Vorreiter in Sachen Betriebssysteme ist. Mit Windows 95 eroberte stattdessen Microsoft den Massenmarkt.
Nextstep wurde zur Grundlage für Mac-OS X. Nicht nur der Mach-Kernel wurde in das System übernommen. Viele grafische Lösungen sind auch mit gewandert: Im Bild in der rechten Spalte – das Dock mit den geöffneten Programmen.
Stephen Wolfram und Steve Jobs waren befreundet. Die erste Generation der Next-Rechner kam mit einer mitgelieferten Mathematica-Lizenz auf den Markt. Mehrere solcher Rechner hat das CERN in der Schweiz erworben. Sie wurden zu der Grundlage für das Netz, das später WWW oder World Wide Web genannt wird.
Einer der ersten NeXTstations ist kürzlich über den digitalen Ladentisch von Ebay gegangen. Der neue Besitzer hat uns Fotos davon und einen Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt. Nach seiner Erfahrung sind solche Auktionen auf Ebay extrem selten, deswegen muss man die Angebote im amerikanischen Store regelmäßig beobachten. Seine NeXTstation hat er in Originalverpackung mitsamt aller notwendigen Handbücher bekommen. Der Rechner aus dem Jahr 1991 nutzt den Motorola-Prozessor mit 25 MHz, Acht Megabyte und eine Festplatte mit 1,7 GB. In den 90er kosteten solche NeXT-Rechner um die 6.500 US-Dollar und wurden meistens an Universitäten und Forschungseinrichtungen wie das CERN verkauft.
Update: Fehler korrigiert. Wir bitten, diese zu entschuldigen