Bereits seit Wochen liefert sich die Anti-Spam-Organisation Spamhaus einen virtuellen Krieg mit Email-Spamversendern aus den Niederlanden. Heute findet der Kampf seinen Höhepunkt mit einem massiven Angriff, bei dem pro Sekunde rund 300 Gigabyte an Daten auf die Server von Spamhaus einprasseln.
Spamhaus, das Ziel der Angriffe, arbeitet bereits seit mehreren Jahren erfolgreich gegen Spam-Versender. Dafür erstellt die Organisation Sperrlisten mit fragwürdigen Hostern zur Verfügung. Einer dieser Hoster sind die Niederländer von Cyberbunker, deren Server den Angaben zufolge auch für den Versand von Spam-Mails genutzt werden.
Dass Cyberbunker auf einer der gefürchteten Listen landet, scheint dem Unternehmen und seinen Kunden ganz und gar nicht zu gefallen. Seit dem 20. März wurden über den Hoster anscheinend Gegenmaßnahmen eingeleitet und gezielte DDOS-Attacken gegen die Spamhaus.org-Website ausgeführt. Der Einsatz des beauftragen Sicherheitsunternehmens Cloudflare zwang die Angreifer nun zu einem Strategiewechsel, der das gesamte Internet ausbremsen könnte.
Die Angreifer geben sich selbst als Spamhaus-Server aus und verschicken Milliarden kleiner Anfragen an DNS-Server weltweit. Dieses Vorgehen erzeugt einen riesigen Datenstrom, der laut Sicherheitsexperten sogar größer ist als der Internetverkehr kleiner Länder. Die ausgelasteten DNS-Server kommen dabei an ihre Grenzen. Mehrere Email-Dienste sowie die Video-Plattform Netflix hatten bereits mit Ausfällen zu kämpfen.