Mercedes-Benz will die Rettung von Unfallopfern sicherer und schneller machen. Dazu liefert künftig ein mit Smartphones und Tablets lesbarer QR-Code an Mercedes-Benz PKWs den Rettungskräften eine Rettungskarte für jeden Fahrzeugtyp auf das Display. Sie enthält sämtliche Angaben, die erforderlich sind, um Verletzte rasch zu retten.
Die Mercedes-Benz Innovation nutzt die vom ADAC entwickelte Rettungskarte, die alle Hersteller bereits heute für jeden ihrer Fahrzeugtypen bereithalten. Sie zeigt Feuerwehr, Polizei und Sanitäter Konstruktionsdetails, die sie kennen müssen, um beispielsweise eine Rettungsschere effektiv einsetzen zu können. Der für jeden Fahrzeugtyp spezifischen Rettungskarte können sie zudem entnehmen, wo sich Airbags, Batterie, Tanks, elektrische Leitungen, Druckzylinder und andere Bauteile befinden – bei Hybridmodellen auch die zusätzlichen Batterien sowie die im Fahrzeug verlaufenden Hochspannungs-Stromleitungen. Dieses Wissen kann lebensrettend sein, denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen und jede Sekunde ist kostbar.
In vielen Fällen müssen die Retter allerdings ohne Rettungskarte auskommen, weil der Fahrzeugbesitzer keine mitführt, oder weil sie die Retter im Fahrzeug nicht finden können. Zur richtigen Platzierung der Rettungskarte gibt es unterschiedliche Vorschläge. Die meisten favorisieren die Sonnenblende.
Ist keine Rettungskarte an Bord, müssen die Rettungskräfte vor Ort das Unfallfahrzeug sicher identifizieren – was bei starken Unfallschäden und fehlendem Typkennzeichen nicht immer zum richtigen Ergebnis führt. Weiter helfen kann eine telefonische Kennzeichen-Anfrage.
Die Mercedes-Benz-Lösung bietet zu dieser bisherigen Vorgehensweise eine Alternative ohne Zutun des Fahrzeugbesitzers. Alle Neufahrzeuge von Mercedes‑Benz erhalten dazu noch dieses Jahr zwei Aufkleber mit einem QR-Code. Diese QR-Codes von Mercedes-Benz identifizieren das Fahrzeug sicher, machen grundlegende Informationen zum Fahrzeug sofort sichtbar und leiten automatisch auf die richtige Web-Site mit der spezifischen Rettungskarte weiter. Damit das Label mit dem möglicherweise lebensrettenden QR-Code einfach zu finden ist, bringt es Mercedes-Benz einmal in der Tankklappe und ein weiteres Mal auf der gegenüberliegenden B-Säule an. Denn beide Bereiche werden bei einem Unfall nur selten schwer beschädigt und sind von außen leicht erreichbar.
Vorteile der QR-Code-Lösung laut Mercedes-Benz:
- Die Retter müssen das Fahrzeug nicht selbst identifizieren und dazu nicht manuell durch Internetseiten navigieren.
- Geeignet für alle Fahrzeugtypen sowohl mit konventionellem als auch mit alternativem Antrieb.
- Aufkleber mit QR-Code sind einfach nachrüstbar.
- Alle Automobil-Hersteller können ihre eigenen Rettungskarten-Links weiterhin selbst pflegen und aktuell halten und somit sinnvoll das QR-Code-System nutzen. Denn Mercedes-Benz hat auf eine Patentanmeldung verzichtet, um das System für alle verfügbar zu machen.
Für die Baureihen ab Produktionsstart 1979 stellt Mercedes-Benz Rettungskarten zum Download in unterschiedlichen Sprachversionen unter info-rettung@daimler.com zur Verfügung.