Die neusten Trends bei Smartphones und Tablets heißen: Gestensteuerung , Sprachsteuerung und Augensteuerung . Es klingt paradox: Die Geräte, die wir in unseren präzisesten Werkzeugen – unseren Fingern – halten, sollen wir nun vergleichsweise umständlich auf Zuruf oder mit Winkegesten bedienen. Es ist der Drang nach ständig Neuem, nach immer neuen Innovationen, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben kann, der die Hersteller dazu bewegt.
Das iPhone 4S brachte uns Siri. Der Sprachassistent funktioniert bei vielen Dingen erstaunlich gut, doch kenne ich niemanden, der das tatsächlich im Alltag benutzt. Wer schon einmal versucht hat, eine Erinnerung mit Zeit- oder Ortsangabe per Siri anzulegen oder sich Musik eines internationalen Künstlers zu wünschen, weiß auch, warum das so ist.

Die Sprachsteuerung ist noch nicht einmal annähernd ausgereift oder in den Alltag der Nutzer integriert, schon kommen neue Trends um die Ecke. Jetzt sollen wir unsere Telefone und Tablets nicht mehr nur per Sprache, sondern sogar berührungslos per Bewegung steuern. Handgesten, Augenbewegung oder mit Drehung des Kopfes. Die Technik funktioniert dabei oft sogar erstaunlich gut. Es gibt da nur eine Frage: WARUM SOLLTE ICH DAS WOLLEN?
Es gibt zweifellos Einsatzbereiche, in den diese neuen Assistenten sehr hilfreich sein können: Zum Beispiel im Auto oder für Menschen mit körperlichen Einschränkungen . Hier sind Siri und Co. bereits sehr nützlich und erleichtern vielen Menschen den Alltag ein wenig. In allen anderen Fällen bleibt dies Schnickschnack, den ich als Nutzer ein einziges Mal ausprobiere und dann im Alltag nie wieder nutze.
Liebe Hersteller, konzentriert Euch lieber einerseits auf praxistaugliche Funktionen und andererseits auf echte Verbesserungen der Barrierefreiheit, nicht auf spektakulär klingende Spielereien, die niemandem wirklich helfen!